Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)
Arbeit.« Sie holte tief Luft, wobei sich ihre Brüste hoben, und stieß hervor: »Tja, ich muss jetzt gehen.« Sie drehte sich so hastig um, dass sie gegen die geschlossene Tür rannte. Es gab einen Schlag, und ihr fiel das Handtäschchen aus der Hand, dessen Inhalt sich über den Boden ergoss. »Meine Herren«, keuchte sie mit ihrem hauchigen Südstaatenakzent und bückte sich, um ihre Habseligkeiten wieder einzusammeln.
John ließ sich auf ein Knie nieder und klaubte einen Lippenstift und einen Kugelschreiber auf. Er hielt ihr die Sachen auf der offenen Handfläche hin. »Bitte schön.«
Georgeanne schaute auf, und ihre Blicke trafen sich. Sie starrte ihn mehrere Herzschläge lang an und griff dann nach Lippenstift und Kugelschreiber. Dabei streiften ihre Finger seine Handfläche. »Danke schön«, flüsterte sie und zog abrupt
die Hand zurück, als hätte sie sich verbrannt. Dann stand sie auf und öffnete die Tür.
»Warte«, rief er und griff nach einem mit Blümchen bedruckten Scheckbuch. In dem kurzen Moment, den er brauchte, um es sich zu schnappen und aufzustehen, war sie verschwunden. Die Tür fiel mit einem lauten Knall zu, und John kam sich vor wie ein Idiot. Sie hatte sich verhalten, als hätte sie Angst. Auch wenn er sich nicht an jedes Detail ihrer gemeinsamen Nacht erinnerte, so wüsste er mit Sicherheit noch, wenn er sie verletzt hatte. Bevor er weiter über diese Möglichkeit nachdenken konnte, tat er sie als absurd ab. Selbst im schlimmsten Suff hatte er nie einer Frau wehgetan.
Wie vom Donner gerührt machte er kehrt und ging wieder an seinen Tisch. Er verstand einfach nicht, wieso sie vor ihm weggelaufen war. Seine Erinnerungen an Georgie waren alles andere als unangenehm. Sie hatten eine Nacht lang tollen, derben Sex gehabt, und dann hatte er ihr ein Ticket für einen Heimflug gekauft. Klar, er wusste, dass er ihre Gefühle verletzt hatte, aber zu diesem Zeitpunkt war es das Beste gewesen, was er zu bieten hatte.
John betrachtete das Scheckbuch in seiner Hand und klappte es auf. Überrascht stellte er fest, dass ihre Schecks mit Buntstiftzeichnungen wie denen eines Kindes versehen waren. Er schaute in die linke Ecke und war noch überraschter, als er feststellte, dass ihr Nachname sich nicht geändert hatte. Sie hieß immer noch Georgeanne Howard, und sie lebte in Bellevue.
Mehr Fragen kamen in seinem Kopf auf die Liste zu den anderen, die vorerst alle unbeantwortet blieben. Sie wollte ihn nicht sehen, aus welchem Grund auch immer. Er ließ das Scheckbuch in seine Jacketttasche gleiten. Am Montag würde er es ihr mit der Post schicken.
Georgeanne eilte über den Gehsteig, der auf beiden Seiten mit bunten Primeln und violetten Stiefmütterchen eingefasst war. Ihre Hand zitterte, als sie ihren Schlüssel in den Messingknauf an der Tür steckte. Ein chaotischer Mix aus üppigen Hortensien und Kosmeen, die vor dem Haus gepflanzt waren, quoll auf den Rasen. Die Panik hatte sie fest im Griff, und sie wusste, dass sie sich erst legen würde, wenn sie sicher im Haus war.
»Lexie«, rief sie, als sie die Tür aufschob. Sie schaute nach links, und ihr Herzrasen ließ ein wenig nach. Ihre sechsjährige Tochter hockte zwischen vier Stoffdalmatinern auf der Couch. Im Fernsehen lachte Cruella de Vil böse, und ihre Augen glühten rot, als sie ihren Wagen über eine verschneite Böschung steuerte. Neben den Dalmatinern saß Rhonda, das Nachbarmädchen im Teenageralter, und schaute zu Georgeanne auf. Ihr Nasenring funkelte im Licht, und ihr burgunderfarbenes Haar schimmerte wie schwerer Wein. Rhonda sah zwar merkwürdig aus, war aber ein nettes Mädchen und eine fantastische Babysitterin.
»Wie lief es heute Abend?«, fragte Rhonda und stand auf.
»Großartig«, log Georgeanne, öffnete ihre Handtasche und zog ihre Geldbörse heraus. »Wie lief es mit Lexie?«
»Gut. Wir haben ein Weilchen mit Barbiepuppen gespielt, und dann hat sie die Käsemakkaroni mit den klein geschnittenen Würstchen gegessen, die Sie für sie hingestellt hatten.«
Georgeanne reichte Rhonda fünfzehn Dollar. »Danke, dass du heute Abend für mich aufgepasst hast.«
»Jederzeit gern. Lexie ist echt cool.« Sie hob lässig die Hand. »Ciao.«
»Wiedersehen, Rhonda.« Georgeanne brachte die Babysitterin lächelnd zur Tür. Danach setzte sie sich neben ihre
Tochter auf die pfirsichfarben und grün geblümte Couch und atmete tief durch. Er weiß es nicht , beruhigte sie sich. Und selbst wenn, wäre es ihm wahrscheinlich
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