Liebe für Anfänger
ja wohl selbst nicht ganz zurechnungsfähig, Mister. Ich will dich nie wieder sehen. Die Hochzeit fällt aus.
»Das kommt mir gerade recht, ich schlafe doch nicht in einem französischen Landhausbett. Das ist ja wohl total schwul. Wrestler brauchen klobige Ledermöbel.«
Billie kam mit Raoul auf den Fersen aus der Küche gestürmt. »Was ist denn hier los?«
»Wir streiten uns«, sagte Deedee. »Mr Wichtig hier hat vor meinen Augen mit irgend so einer Schlampe geflirtet.«
»Sie ist keine Schlampe, und ich habe nicht mit ihr geflirtet. Sie hat mich nur gebeten, ihr etwas auf die Stirn zu schreiben, das passiert doch dauernd.«
Deedee verschränkte die Arme vor der Brust. »Deine Telefonnummer?«
»Das könnte ich dir ja erklären, wenn du nur mal lange genug die Klappe halten würdest.«
»Du hast ihr auf die Möpse gestarrt.«
»Hab ich nicht.«
»Oh wohl.«
»Entschuldigt mal bitte!«, sagte Billie, die bemerkte, dass Christie und Joel die Szene oben von der Treppe aus beobachteten. »Ich wäre euch sehr verbunden, wenn ihr euren Streit woanders hin verlegen könntet. Meine Kinder sind da.« Sie warf Joel und Christie einen strengen Blick zu.
»Ab ins Bett.«
»Och, Mom!« Die Kinder verschwanden in ihren Zimmern.
»Tut mir Leid«, sagte Deedee mit Tränen in den Augen.
»Ich bin es einfach nicht gewohnt, dass ein Mann, vor allem mein Verlobter, in meiner Anwesenheit versucht, eine Frau anzubaggern. Die meisten Männer haben normalerweise nur Augen für mich.«
»Ich habe sie nicht angebaggert«, erklärte Frankie Billie.
»Die Frau kam auf mich zugestolpert – ich glaube, sie war betrunken – und hat mich um ein Autogramm auf die Stirn gebeten.
»Sie hat um seine Telefonnummer gebeten, und er hat sie ihr gegeben.«
»Ich war so überrascht«, sagte Frankie, »aber als ich anfing zu schreiben, habe ich meinen Fehler bemerkt, und da habe ich stattdessen Nicks Nummer hingeschrieben.«
Deedee sah ihn schockiert an. »Du hast ihr Nicks Telefonnummer gegeben?« Ganz plötzlich lachte sie. »Mann, der wird ja fuchsteufelswild, wenn irgendeine komische Frau ihn mitten in der Nacht anruft.«
»Vielleicht auch nicht«, sagte Raoul.
Billie sah ihn finster an. »Halt du dich da raus.«
»Du hast ihr wirklich Nicks Telefonnummer gegeben, Frankie?«, fragte Deedee mit Kleinmädchen-Stimme.
»Das wollte ich dir ja schon im Wagen sagen, aber du hast ja gar nicht aufgehört, mich anzuschreien. Ich wusste gar nicht, dass du so eifersüchtig bist. Ich meine, eine Frau wie du. Wieso sollte jemand, der so aussieht, eifersüchtig sein?«
»Oh, Frankie, wie süß.«
Er trat auf sie zu. »Heißt das, du bist nicht mehr sauer?«
Sie zögerte. »Ich weiß nicht. Was du über die französischen Landhausmöbel gesagt hast, hat mich schon sehr getroffen.«
»Ich finde französische Landhausmöbel wunderbar, Schatzi. Das habe ich doch nur gesagt, weil du mich ein asoziales Schwein und ein notgeiles, nutzloses Fickschnitzel genannt hast.«
»Also, das war …
»Ich weiß, dass es nicht so gemeint war.« Frankie packte sie, und Deedee ließ sich willig in seine Arme sinken.
Sie küssten sich innig. Billie und Raoul sahen sich an.
»Es ist so toll, sich mit dir zu streiten«, sagte Deedee, als sie den Kuss abbrachen. »Denn dann versöhnen wir uns wieder. Komm mit.« Sie gingen zur Treppe.
»Moment mal«, sagte Billie. »Noch mal: es sind Kinder im Haus.«
»Ach ja«, sagte Deedee.
»Wir können uns ja in der Limo versöhnen«, schlug Frankie vor. »Ich schicke den Chauffeur auf einen Spaziergang.
Einen langen.«
Deedee strahlte. »Gute Idee.«
Ohne ein weiteres Wort verschwanden sie durch die Haustür.
Billie und Raoul sahen sich an. »Möchtest du noch einen Kaffee?«, fragte sie, als sei nichts gewesen.
»Nein, ich muss meine Wachaktion planen. Ruf mich an, wenn es dir passt, dass ich mit der großen Chemiekeule komme.« Er ging zur Tür und drehte sich noch einmal um.
»Das war eine schöne, ruhige Nachbarschaft hier, bevor dieses Pack eingezogen ist.«
»Wie bitte?«, sagte Billie, die sich beleidigt fühlte.
Er ging hinaus und zog die Tür hinter sich zu.
Viel später, als Joel und Christie schliefen, lag Billie allein im Bett und starrte an die Decke. Es war ihr immer noch ein bisschen peinlich, dass Raoul mitbekommen hatte, wie verrückt es in ihrem Leben zuging. Er hatte ihre Freunde als Pack bezeichnet. Und was noch schlimmer war, ihre Kinder waren aus den Ferien in ein komplett anderes Leben
Weitere Kostenlose Bücher