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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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unbeholfen zwischen ihnen umher.
    Rufa seufzte wohlig. »Das ist die Seligkeit.«
    »Du solltest das öfter tun«, sagte Tristan.
    »Ich bin nicht gut darin, nichts zu tun.«
    »Dies ist nicht nichts. Du isst mit mir zu Mittag.« Seine Stimme wurde zu einem verschwörerischen Flüstern. »Du redest mit mir – noch dazu ohne so zu tun, als wärst du so alt wie meine Mutter.«
    »Es macht mir Schuldgefühle«, sagte Rufa. »Ich werde nervös, wenn ich nichts Praktisches tue, mit greifbarem Ergebnis. Ich muss sehen, dass ich etwas bewirkt habe.«
    »Das ist nur das Äußerliche. Es ist ganz genauso wichtig, auf dein Inneres zu achten.« Er errötete, während er die Worte mühsam hervorbrachte. »Erzähl mir nicht, dass du keine Poesie magst, weil ich dir das nicht glauben würde. Du kannst unmöglich so aussehen – und keine dem entsprechende Seele haben.«
    Rufa öffnete schläfrig die Augen. Tristan sah sie an, von seiner eigenen Kühnheit beeindruckt und gespannt auf ihre Antwort. Er war so reizend, dass sie glaubte, es würde ihr das Herz brechen. Er berührte zögernd ihre Hand, die auf ihrem Schoß lag. Als seine warme Haut ihre berührte, spürte Rufa eine Anspannung in der Magengrube und träge Hitze zwischen den Beinen.
    Sie zog ihre Hand rasch zurück und fragte sich, warum sie nicht ärgerlich war oder ängstlich.

Kapitel Drei
    Drei Tage nach Prudences Abreise informierte Edward Rufa plötzlich, dass er fortginge. Sofort überfiel sie Panik.
    Dann begriff sie, dass er nicht davon sprach, mit seiner Camilla Parker-Bowles fortzugehen. Er erklärte lediglich, dass er für ein paar Wochen, vielleicht einen Monat, fort müsse. Er war nach Den Haag gerufen worden, um vor den Richtern des Kriegsverbrechertribunals als Zeuge auszusagen. Das war die Angelegenheit, die ihn den größten Teil des Jahres belastet hatte, und Rufa fühlte sich vage schuldig, weil sie es nicht ernster genommen hatte.
    »Tut mir Leid«, sagte er. »Es ist lästig, aber du siehst sicher ein, dass ich mich keinesfalls aus dieser Verantwortung stehlen kann.«
    »Nein, natürlich nicht.«
    Sie fuhren gerade nach Melismate hinüber. Edward besprach schwierige Dinge gerne im Auto, wo sie durch Augenkontakt nicht noch zusätzlich erschwert werden konnten.
    Er blickte stirnrunzelnd auf die Straße. »Also, frag mich danach.«
    »Du brauchst keine Einzelheiten zu erzählen«, sagte Rufa sanft. »Du brauchst mir gar nichts zu erzählen.« Bevor er ihr dies offenbarte, hatte sie aus dem Fenster auf den Wiesenkerbel und die späten Mohnblumen geschaut und über etwas völlig anderes nachgedacht.
    »Es ist lächerlich, dass ich solch ein Geheimnis daraus mache«, sagte er. »Aber die ganze Geschichte ist sehr lang und sehr kompliziert – und mit allem möglichen anderen verbunden, auf das ich nicht näher eingehen möchte.«
    »Mit anderem?«, echote Rufa gehorsam. Sie beschränkte sich aufs Zuhören, während ihr ganzes Sein gegen das unter der Oberfläche lauernde Unbehagen rebellierte.
    »Meine Gründe, warum ich die Armee verließ. Die Fragen, die ich mir über die Moral dessen stellen musste, was ich tat.«
    »Oh.«
    Es war eine lahme Antwort, aber Edward war zu sehr damit beschäftigt, sich zu öffnen, um es zu bemerken. »Grundsätzlich soll ich als Zeuge bei der Verhandlung über einen serbischen Verbrecher mit einem unaussprechlichen Namen aussagen, der letztendlich für Gott weiß wie viele Morde verhaftet wurde. Vermutlich so viele, wie sie ihm anlasten können. Es würde mich gewiss zutiefst befriedigen, den kleinen Mistkerl hinter Gittern zu sehen.«
    Rufa fragte: »Wie gut hast du ihn gekannt?«
    »Ich habe den Mann nie gesehen«, sagte Edward mit rauem Auflachen. »Ich habe nur sein Werk gesehen. Erinnerst du dich, als ich dir erzählte, dass ich bei den UN-Streitkräften gedient habe?« Hier erwartete er keine Antwort. »Jemand hat mich und fünf holländische Offiziere zu einem Massengrab geführt. Wir trafen zwei Frauen, die das Massaker bezeugen konnten.« Seine Stimme klang rau und abweisend: ein Zeichen tiefer Empfindungen.
    Sie sagte: »O Gott«, und hoffte, er würde ihr nicht zu viel erzählen und damit auch die Dinge enthüllen, denen sie sich nicht stellen wollte. Es fiel ihr in letzter Zeit schwer, diese schwarzen Schatten zu ignorieren. Die Vier Reiter der Apokalypse hatten begonnen, durch ihre Träume zu galoppieren. Edward wusste, dass sie Albträume hatte – obwohl sie sich allen seinen Versuchen, darüber zu reden,

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