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Liebe ist der größte Schatz

Liebe ist der größte Schatz

Titel: Liebe ist der größte Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SOPHIA JAMES
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nehmen?“
    „Gentlemen wie Sie?“, gab sie so gleichmütig wie irgend möglich zurück.
    „Wenn Sie sich über mich informiert hätten, wären Ihnen die Gerüchte zu Ohren gekommen, und Sie wüssten, dass ich geschickt darin bin, den heiligen Stand der Ehe zu umschiffen.“
    „Oh, ich verstehe.“ Emerald hatte das Gefühl, dass er sie für äußerst dumm halten musste. „In diesem Fall werden Sie erfreut sein zu hören, dass ich nicht nach London kam, um mir einen Gatten zu suchen. Überhaupt strebe ich nicht den heiligen Stand der Ehe an, Euer Gnaden.“
    Asher hob die Brauen. „Tatsächlich? Aus welchem Grund sind Sie dann in der Stadt, Lady Emma?“
    Emerald zögerte. Sein einnehmendes Lächeln und der heiser vertrauliche Ton seiner Stimme schienen sie ihrer Willenskraft zu berauben. Ein süßer Schmerz durchfuhr sie, als sie an den jüngeren Asher Wellingham denken musste, wie er an Deck seines Schiffes gestanden und sie mit den glühenden Augen eines Mannes, der sich mitten in einer Schlacht befand, angeblickt hatte, nachdem ihm klar geworden war, dass er in ihr keinen Matrosen, sondern ein Mädchen mit einem Degen in der Hand vor sich hatte.
    Nun, da sie in einer Londoner Stadtresidenz mit ihm Walzer tanzte, verstand sie, was sie damals vor fünf Jahren nur hatte ahnen können, ohne es mit Sicherheit zu wissen.
    Der Duke of Carisbrook war ein ehrenwerter Mann, der die Gesetze der englischen Aristokratie respektierte. Ein Gentleman verletzte keine Frau. Nicht einmal dann, wenn diese kampflustig einen Säbel in der Hand schwang und ihn ebenso versiert einzusetzen verstand wie jeder gewöhnliche Mann auf der „Mariposa“.
    „Ich bin hier, um mich um meine Tante zu kümmern. Ich bin ihre letzte nahe Verwandte, und sie ist alt und einsam.“
    „Und taub?“
    „Ich bitte um Verzeihung?“
    „Taub. Schwerhörig. Eine Frau, die fest schläft, gleichviel, was um sie her geschieht.“ Seine Augen funkelten, und seine Mundwinkel hoben sich zu einem schwachen Lächeln. „Wäre es anders, würde Ihre Tante es sicher wenig erbaulich finden, dass Ihr Vetter offenbar zu recht ungewöhnlichen nächtlichen Zeiten nach Hause zu kommen pflegt.“
    Trotz seiner spitzen Bemerkung musste sie lachen. „Ein Glück, dass es so ist, sonst wäre es Ihrer Schwester vielleicht schlecht ergangen.“
    „In der Tat“, erwiderte er. „Ein glücklicher Zufall hat Schlimmeres verhindert. Weshalb hat Ihr Cousin die Carisbrook-Kutsche überhaupt verfolgt?“, wollte er plötzlich wissen.
    „Wie bitte?“
    „Burton bemerkte, dass ihm ein Gefährt auf den Fersen war. Er meinte, es habe sich um eine Mietdroschke gehandelt. Und soweit ich weiß, unterhält Ihre Tante kein eigenes Gespann.“
    Emerald vermied seinen Blick und dachte angestrengt nach. Er hatte tatsächlich anhand eines vagen Hinweises die richtige Schlussfolgerung gezogen. „Vielleicht irrt sich Ihr Kutscher. Liam kennt niemanden in der Stadt und verbrachte nur wenige Tage hier. Weshalb sollte er Ihrer Schwester gefolgt sein?“
    „Unter Umständen hat er nicht Lucinda, sondern mich in der Chaise vermutet.“
    „Und was könnte mein Cousin von Ihnen wollen?“
    „Genau diese Frage habe ich mir die vergangenen Tage immer wieder gestellt“, antwortete er mit bedeutungsvoller Miene.
    „Sind Sie zu einer Antwort gelangt, Euer Gnaden?“
    „Leider nein, Lady Emma.“
    Emerald erlaubte sich für einen Augenblick zu schweigen und die bezaubernde Musik zu genießen. Sie legte den Kopf in den Nacken und seufzte unhörbar. Was war es nur, das ihn so anziehend machte? Einerseits stellte er eine Gefahr für sie und ihre Leute dar, andererseits umgab ihn etwas Geheimnisvolles, und er strahlte eine Stärke aus, die ihr trotz der bedenklichen Situation das Gefühl der Geborgenheit gab. Vermutlich war es die Kombination von Widersprüchen, die sie so anzog.
    „Mein Cousin ist wohlhabend, hat eine achtbare Gemahlin und ist bald Vater von vier Kindern.“
    „Das sagten Sie bereits.“
    „Er macht sein Geld mit Baumwolle“, fühlte sie sich verpflichtet hinzuzufügen, nachdem sie einen leisen Zweifel in seiner Antwort gehört zu haben glaubte. „Er hat es nicht nötig, jemanden zu erpressen, wenn es das ist, worauf Sie anspielen.“
    „Ich spiele auf nichts dergleichen an.“
    „Vielleicht dachten Sie eher an eine Entführung“, versetzte sie spitz und biss sich auf die Lippe. Sie musste sich hüten, diesem scharfsinnigen Gegner zu viel zu verraten. Der Gedanke machte

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