Liebe ist der größte Schatz
fertig angekleidet, als Asher zurückkam. Zu ihrer eigenen Belustigung spürte sie sich heftig erröten. Falls er dies gewahrte, kommentierte er es nicht, und dafür war sie ihm dankbar.
„Würdest du einen Spaziergang mit mir unternehmen? Es gibt viel, worüber wir sprechen müssen.“ Er machte keine Anstalten, sie zu berühren. Also nickte sie nur und folgte ihm aus dem Raum.
Draußen, im warmen Sonnenschein, wirkte er gelöster. Er führte sie in den Garten hinter dem Haus und blieb bei einer hohen Hecke stehen. Emerald sah ihn an. Obgleich sie die vergangene Nacht eng umschlungen verbracht hatten, wirkte er in diesem Moment seltsam fremd.
„Wer waren die Männer, die mich angegriffen haben?“
Also will er Antworten, ging es ihr durch den Sinn, und sie hoffte, dass sie der Wahrheit so nahe wie möglich kommen konnte, ohne ihre Identität preiszugeben. „Das waren die McIlverrays aus Kingston Town. Sie sind auf die Karte aus, die in dem Stock versteckt war. Sie denken, sie haben Anspruch darauf.“
„Und du hältst es für eine kluge Idee, diese Schatzkarte, die dich am Ende das Leben kosten könnte, zu behalten?“
Sie lachte bitter. „Meine Familie ist verschuldet.“
„Sag mir, um wie viel Geld es sich handelt, damit ich es dir gleich morgen früh auf ein Konto einzahlen kann“, erwiderte er, ohne zu zögern.
„Nein“, widersetzte sie sich entschieden. Sie konnte das Land nicht mit seinem Geld in der Tasche verlassen, nur weil sie sich eine Nacht lang geliebt hatten. Dann wäre sie nichts anderes als eine Dirne. „Ich kann kein Geld von dir annehmen. Nicht auf diese Weise.“
Zu ihrem Erstaunen begann er zu lachen. „Und was ist, wenn du guter Hoffnung bist?“
Daran hatte sie bislang nicht zu denken gewagt.
„Wenn es sich tatsächlich so verhalten sollte, dann wäre das Kind der rechtmäßige Erbe des Carisbrookschen Vermögens. Ich vermisse Kinderstimmen auf Falder.“
„Du würdest alles für dieses Kind aufs Spiel setzen?“
Er schüttelte den Kopf und legte die Hände auf ihre Schultern. „Es geht mir um dich, Emerald. Dir möchte ich helfen.“
„Du kannst mir helfen, indem du mir die Karte gibst.“
„Um dann mit anzusehen, wie du auf Nimmerwiedersehen verschwindest?“
Sie errötete und spürte seinen Atem an ihrem Ohrläppchen. Diese eine zarte Berührung genügte, um das Verlangen in ihr neu zu entfachen. Sehnsüchtig suchte sie seine Lippen, während er begehrlich ihre Brüste streichelte. Sie stöhnte auf. Selbst hier, inmitten des Stadtgartens von Carisbrook House, war sie bereit, sich ihm hinzugeben, obwohl sie jeden Augenblick entdeckt werden konnten.
„Nicht hier“, sagte er und schob sie sacht von sich. „Komm mit.“
Er führte sie zu einem Pavillon, der von Kletterrosen überwuchert war und somit Schutz vor ungewollten Blicken bot. Kaum waren sie angelangt, entledigte er sich seines Gehrocks und öffnete seine Breeches. Er lächelte, und eine schwache Brise wehte durch sein Haar. Er war unwiderstehlich. So männlich, so vollkommen. Sacht legte sie ihre Hand an seine raue Wange, um dann mit dem Zeigefinger über seine schön geschwungene Oberlippe zu fahren.
„Wir könnten gesehen werden …“
Er schüttelte den Kopf. „Nein, hier nicht.“
Letzte Bedenken verdrängend, begann sie, die Knöpfe an ihrem Oberteil zu öffnen, und sah ihm mit wachsender Erregung dabei zu, wie er ihre Brüste von der verhüllenden Seide befreite und ihren Rock hochschob. Der warme Wind streichelte ihre Schenkel, als sie Asher seufzend empfing. Er presste sie gegen seine Hüften, und Emerald biss sich auf die Unterlippe, um nicht laut aufzukeuchen.
„Ruhig, Liebste“, sagte er atemlos, aber sie konnte nicht länger an sich halten. Jegliche Hemmungen fielen von ihr ab, als er anfing, sich in ihr zu bewegen. Sie grub ihm ihre Nägel in den Rücken und warf den Kopf in den Nacken, während sie ihre Verzückung herausstöhnte.
„Ich liebe dich.“
Hatte sie es laut ausgesprochen?
Ich liebe dich.
Nein, nicht jetzt, nicht, wenn Asher nicht wollen würde, dass sie es sagte. Nicht jetzt, wo die Woge der Erlösung über sie hinwegschwemmte und sie atemlos und glücklich zurückließ.
Asher zog sie mit sich, als er sich ermattet auf den Fußboden des Pavillons sinken ließ. Was zum Teufel war gerade mit ihm geschehen? Er hatte eine so rauschhafte Ekstase erlebt wie noch nie zuvor in seinem Leben. Ohne auch nur einen einzigen Gedanken an die Konsequenzen. In einem halb
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