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Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)

Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)

Titel: Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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„Ähm... wie lange war es denn nun?“
    „Eine Stunde, dann war ich meinen Pullover und mein Shirt los, eine halbe Stunde später folgte der Rest.“
    „Und er? Wie heißt er eigentlich?“
    „Nick. Er war zu dem Zeitpunkt schon lange nackt. Das machte es für mich leichter, auch wenn ich mir zu Beginn gewünscht hatte, er würde sich nicht ausziehen. Was witzlos ist, wenn man Sex haben will, ich weiß.“
    „Hat er... hast du... ich meine...“
    Daniel brach ab und wedelte mit der Hand in der Luft herum, weil er nicht wusste, wie er fragen sollte, wer den ersten Schritt gemacht hatte. Diese Situation war so merkwürdig und gleichzeitig wunderte er sich darüber, dass er bei der Vorstellung, ihm wäre das passiert, nicht sofort gegen eine Panik ankämpfte. Dass erste Mal seit langer Zeit konnte er an Sex denken, ohne dass ihm der kalte Schweiß ausbrach.
    „Daniel“, tadelte Connor neckend und half ihm damit über die nächste Schwelle.
    „Also gut, wer hat angefangen? Du oder Nick?“
    „Was glaubst du?“
    „Connor“, stöhnte Daniel genervt. „Könntest du diese Gegenfragen bitte lassen?“
    Der sah ihn ruhig an. „Ich meine das Ernst. Was glaubst du?“
    Daniel schwieg überrascht. Wollte Connor wissen, was er im Bezug auf sich und Nick dachte oder wollte er, dass er selbst ehrlich zu sich war und überlegte, wie er es angehen würde?
    „Ich weiß nicht“, antwortete er völlig verunsichert.
    „Lass es mich etwas genauer erklären“, murmelte Connor daraufhin leise. „Tausch die Rolle mit mir. Du und ein Mann deiner Wahl. Du hast Angst, aber du willst es tun. Was würde dir leichter fallen? Dich ihm hinzugeben oder möchtest du die Kontrolle behalten?“
    Gute Frage.
    Daniel wich Connors Blick aus und sah zu Boden. Er hatte nie darüber nachgedacht, weil ihn allein der Gedanke jedes Mal zu Tode erschreckte. Aber hier und jetzt, mit Connor auf der anderen Seite des Lagerfeuers, war der Gedanke nicht so schrecklich wie bisher. Vielleicht, weil Connor Ähnliches durchgemacht und seine Angst überwunden hatte? Daniel wusste es nicht und es half ihm auch nicht, eine Antwort auf die Frage zu finden.
    „Ich bin mir nicht sicher“, antwortete er schließlich ehrlich und hob den Kopf. „Seit sie... ich habe nie darüber nachgedacht. Sobald es hoch kam, wurde mir übel oder ich bin ausgeflippt. Es zu verdrängen ist einfacher. Sex gehört für mich nicht mehr dazu. Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder...“ Daniel brach ab und verzog angewidert das Gesicht.
    „Ist okay“, murmelte Connor und betrachtete ihn nachdenklich. „Darf ich dir zwei Fragen stellen?“
    „Ja.“
    „Früher, bevor es passiert ist. Was ist dir leichter gefallen?“
    Die Frage war leicht zu beantworten. „Mich jemandem hinzugeben. Ich kenne Beides, aber wenn ich die Wahl hatte, dann...“
    „Verstehe ich. Wenn man sich fallen lassen kann, dann... lassen wir das“, wechselte Connor das Thema, weil Daniel unwillkürlich den Kopf schüttelte. „Darf ich dir die zweite Frage noch stellen oder ist es zuviel?“
    „Frag einfach.“
    „Du sagst immer 'sie'. Wie viele sind das?“
    Genau diese Frage hatte er gefürchtet und gleichzeitig erwartet. Connor war weder ein Dummkopf noch ein Ignorant. Daniel wurde übel, daher setzte er sich auf, damit er etwas trinken konnte, um den schalen Geschmack in seinem Mund loszuwerden. Er spürte Connors besorgten Blick und war dankbar, dass keine weitere Frage kam. Wie lange er brauchte, um die Gänsehaut auf seinem Körper abzuschütteln und wie oft er sich umsah, um sicherzugehen, dass er noch im Wald war und nicht in dem Reihenhaus in... Daniel holte tief Luft, doch es half nicht.
    „Zwei“, presste er hervor, bevor er daran ersticken konnte. „Am Anfang. Später... ich weiß es nicht. Ich habe viele verschiedene Stimmen gehört, wie sie um mich spielten und dann...“
    Der Würgreiz kam schnell und war dermaßen heftig, dass Daniel es gerade so schaffte auf die Füße zu kommen und ein paar Meter vom Lager wegzulaufen, bevor er sein Abendessen erbrach.
    Mit zitternden Beinen stützte er sich an einem Baum ab und rang keuchend nach Luft. Darauf wartend, dass Connor ihm folgen würde, verspannte er sich komplett, aber nichts passierte. Connor folgte ihm nicht, wie alle anderen es nach einem Anfall immer getan und ihn damit völlig eingeengt hatten, und das half Daniel mehr als er sich selbst eingestehen wollte.
    Nach einer Weile kehrte er zum Lagerfeuer zurück. Connor saß im

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