Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)
konnte.
„Ich könnte dich glatt erwürgen“, grummelte er und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust, was Connor leise lachen und ihn schmollen ließ. „Ach halt doch die Klappe.“
Was Connor natürlich nicht tat, es hätte ihn auch gewundert. Daniel sah den belustigten Seitenblick genauso wie das breiter werdende Grinsen, bevor Connor sich schlussendlich räusperte und leise, „Gern geschehen, Dan.“, murmelte, was ihn aufstöhnen ließ. Dieser Typ konnte es einfach nicht lassen.
„Blödmann.“
„Ja, ich habe dich auch gern“, kam postwendend zurück und Daniel beschloss, dass es bedeutend klüger war, jetzt den Mund zu halten. Gegen Connor Bennett kam er einfach nicht an.
MacKade war ein großer, schlacksiger Typ in den Vierzigern, mit militärisch kurz geschnittenem Haar und einem Blick, der mit Sicherheit schon so manchen Kleinganoven gehörig eingeschüchtert hatte. Als Daniel mit Connor das Büro des Polizisten betrat, trommelte der gerade mit den Fingern der linken Hand auf der Platte seines Schreibtischs herum und hielt sich mit der Rechten den Telefonhörer ans Ohr, wobei er mächtig die Stirn runzelte.
„Ja... Nein... Quatsch... Nein, sie darf Mike nicht erschießen, nur weil er ihr Rosenbeet als Toilette missbraucht, sag ihr das... dann soll er den Schaden gefälligst bezahlen... Sag mal, bin ich in einem Kindergarten, oder was? Andy, regle die Sache, ohne dafür einen Leichenwagen rufen müssen, verstanden?“ MacKade legte den Hörer auf die Gabel und sah kopfschüttelnd auf, als Connor an die offen stehende Bürotür klopfte. „Hi Connor, komm rein und bring deinen Freund mit.“
„Probleme mit Edwina?“, wollte Connor grinsend wissen.
„Nicht mehr als üblich.“ MacKade winkte gelassen ab und nahm ihn dabei in Augenschein. „Sie will immer noch Buds Hund erschießen, dabei haben ihre Rosen nie besser ausgesehen. Jeden Tag dasselbe Theater. Du bis Daniel Hanson, nicht wahr? Setz dich, Junge. Wollt ihr einen Kaffee?“
„Teetrinker. Weißt du doch“, antwortete Connor amüsiert, was MacKade zum Lachen brachte.
„Na ja, solange ich das Zeug nicht mittrinken muss“, erklärte er dann und sah ihn an. „Und du, Junge?“
„Nein, danke“, murmelte Daniel und widerstand mühsam dem Drang das Büro rückwärts wieder zu verlassen. Dass Connor hinter ihm die Tür schloss, half ihm nicht gerade dabei, ruhig zu bleiben. Wie war das noch mit seinem Vorsatz die Sache jetzt bis zum Ende durchzuziehen? Irgendwie hatte der sich auf dem Weg vom Parkplatz hierher schon wieder in Luft aufgelöst. Daniel hatte Angst und betete, dass man es ihm nicht allzu deutlich ansah.
„Also, was führt euch her?“
„Wir, das heißt, Daniel, braucht deine Hilfe.“
„Okay, wo brennt's denn?“
Connor sah ihn fragend an, doch Daniel schüttelte schweigend den Kopf. Er hatte genug damit zu tun, ruhig in seinem Stuhl sitzen zu bleiben. Reden war derzeit keine Option. Er hätte einfach daheim bleiben und Connors energisches Klopfen an der Tür ignorieren sollen. Die Flucht aus der Hintertür wäre auch eine Möglichkeit gewesen. Wieso fiel ihm so etwas immer erst zu spät ein?
Verdammt.
„Ganz schön blass dein Freund, hm?“ MacKade sah ihn forschend an. „Ich ahne, jetzt kommt's ganz dick, aber das bin ich gewohnt. Daniel, sag Bescheid, wenn dir schlecht wird, okay? Und jetzt raus damit, Connor. Ich sehe doch, dass dein Freund hier Panik schiebt. Was ist los?“
Soviel dazu, dass man ihm hoffentlich nichts ansah. Daniel sah zu Boden und begann nervös an einem Faden zu ziehen, der aus dem Lederbezug des Stuhls herausragte.
„Daniel ist auf der Flucht vor Leuten, die ihn vor einem Jahr fast ermordet haben. Er hat Grandmas Haus gekauft, um hier einen Neuanfang zu wagen, obwohl er nur als einfacher Tourist im Land ist. Außerdem hat er einen anderen Namen angenommen. Seine Papiere sind gefälscht, weil er sich nicht getraut hat die Sache offiziell zu machen, aus Angst, dass seine Peiniger ihn finden.“
Connor hielt sich nicht mit Kleinigkeiten auf, wie er es bei seiner Schreiberei mit sehr großer Wahrscheinlichkeit tat. Daniel schluckte die aufsteigende Galle hinunter. So kurz und präzise war seine Lage bisher noch nie in Worte gefasst worden. Und es von jemand Anderem zu hören, machte die Sache in seinen Augen noch um vieles schlimmer. Er war ein Verbrecher. Aus Notwehr zwar, aber trotzdem ein Verbrecher. Dafür würde er sicher im Knast landen.
„Das ist heftig“, meinte
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