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Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)

Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)

Titel: Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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singen kann.«
    »Grace, tu es einfach. Wir sind hier mitten im Nichts. Dir kann nichts passieren.«
    »Nein, Danny!«, schreie ich. »Nein!« Ich hasse es, wenn ich laut werde, aber manchmal ist es notwendig. »Ich werde nicht singen, okay? O Mann!«
    Natürlich kommen wir viel zu spät. Als wir das Wohnzimmer betreten, haben alle mindestens zwei Drinks intus, und die besten Stücke vom Buffet sind vertilgt. Das Schöne an Dannys Elternhaus ist, dass es alte Holzbalken und offene Kamine hat. Immer ist es warm und gemütlich dort. Genau das braucht man nach viereinhalb Stunden Fahrt in einem Nissan Micra.
    »Danny!«, kreischt seine Mutter. »Gracie! Seht nur, da ist sie!«
    Ich habe Dannys Mutter sehr, sehr, sehr gern. Ich wüsste in vielerlei Hinsicht nicht, was ich ohne sie tun würde. Sie ist mir eher eine Mutter als meine eigene Mum. Ich war am Boden zerstört, als Dannys Eltern sich entschlossen, nach Wales zu ziehen. Früher, in ihrem Londoner Haus, habe ich sie sehr häufig besucht. Danny ist ein Einzelkind, so wie ich, und wenn wir vier um den Tisch saßen, fühlte ich mich wie in einer richtigen Familie. Dannys Mutter hielt mit ihren Fragen und Geschichten die Unterhaltung in Gang, sie war immer sehr interessiert und aufmerksam. Ich liebe Brathähnchen, deshalb bereitete sie es oft für mich zu, und als ich Maklerin wurde, hat sie immer Zeitungsartikel über den Grundstücksmarkt für mich ausgeschnitten. Sie erzählte uns von den Wohltätigkeitsveranstaltungen, für die sie sich engagierte, und den morgendlichen Spendensammlungen bei Kaffee und Tee, die sie besuchte, und irgendwie klang es aus ihrem Mund immer amüsant. Jetzt drückt sie zuerst Danny an sich, dann mich.
    »Grace ist hier!«, jubelt sie. »Unsere Sängerin!«
    Ich habe Pam zwar wirklich sehr gern, aber ich werde mich nicht unter Druck setzen lassen. Ich werfe Danny einen stählernen Blick zu, um ihm zu signalisieren, dass er mich retten muss, doch er wird bereits von seinen anderen Verwandten in Beschlag genommen.
    »Alles Gute zum Geburtstag«, sagt Dannys Vater, der nun zu mir herüberschlendert.
    »Gleichfalls«, erwidere ich.
    Dannys Vater macht mir Angst. Nicht weil er aussieht wie Freddy Krueger, sondern weil ich an ihm sehe, was aus Danny später einmal wird. Und müsste ich dies mit einem Wort beschreiben, würde ich »faul« wählen. Dürfte ich ein noch direkteres Wort benutzen, würde ich »stinkfaul« wählen. Dannys Vater ist definitiv die Ich-ess-im-Wohnzimmer-Schatz-es-läuft-gerade- Top-Gear -Sorte von Mann.
    »Ich habe gehört, du wirst uns heute Abend vorsingen«, sagt er.
    »Mal schauen«, murmle ich.
    »Wir haben einen Gast, der dich am Klavier begleiten kann – Margarets Sohn. Der macht beruflich irgendwas mit Musik … Wo ist er eigentlich?« Dannys Vater sieht sich um und zeigt dann auf einen noch recht jung aussehenden Mann mit Bart, der förmlich auf uns zustürzt und gleich darauf die Arme um mich schlingt. Meine Güte, denke ich, weil er mich mit seiner Umarmung fast erstickt. Die Waliser haben offenbar nicht häufig Körperkontakt.
    »Grace! Grace Flowers«, sagt er in einem Englisch ohne walisischen Akzent. »Oh, entschuldige, du erkennst mich wahrscheinlich nicht. Das ist wegen meines Barts. Ich habe früher am Kensal Rise Community College unterrichtet. Na ja, ich habe eine Weile lang assistiert, als ich meine Ausbildung zum Musiklehrer gemacht habe. Klingelt da was?«
    »Oh … äh …« Fehlanzeige, ich kann mich überhaupt nicht an ihn erinnern.
    »Olly Bell. Also … Mr. Bell.«
    Oh, Mr. Dezi-Bell. Jetzt dämmert es mir.
    »O ja, ja, ich erinnere mich an Sie.«
    »Ich wollte es gar nicht glauben, als Mr. und Mrs. Saunders mir sagten, du würdest heute Abend hier singen, und mich baten, dich musikalisch zu begleiten. Welch eine Ehre.«
    »Aber …«
    »Wir sind alle schon sehr gespannt.«
    »Äh … ich bin ein wenig erkältet. Ich weiß nicht sicher, ob ich …«
    »Und was machst du inzwischen beruflich?«
    »Ich bin Immobilienmaklerin«, antworte ich stolz.
    »Wie bitte?«
    »Ich arbeite bei der Immobilienagentur MAKE A MOVE auf der Chamberlayne Road.«
    »O Gott, das tut mir sehr leid.« Aus irgendeinem Grund spricht er plötzlich sehr leise. »Darf ich fragen, was passiert ist?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Na ja, mit deiner Gesangskarriere?«
    »Ich habe keine Gesangskarriere gemacht. Ich singe schon seit Jahren nicht mehr.«
    Er macht ein betroffenes Gesicht, und Dannys Vater scheint sich

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