Liebe mich! Liebe mich!
für eine berufliche Karriere entschädigen könnte.
“Und wie ist es mit dir?”, fragte sie. “Wie bist du auf die Idee gekommen, Rodeo-Pferde zu züchten?”
“Schon als Kind wollte ich Cowboy werden. Ich bin wahrscheinlich nie erwachsen geworden.”
“Das würde ich nicht sagen”, murmelte sie und starrte ins Feuer.
Er räusperte sich. “Na ja, es gab noch einen zweiten Grund. Mein Großvater wollte, dass das Land in der Familie bleibt. Nachdem mein Vater es ziemlich hatte verkommen lassen, wollte ich etwas daraus machen.”
“Also hast du es deinem Großvater zuliebe getan.”
“Ja, zum Teil. Aber die Pferdezucht macht mir auch viel Freude.”
Die Sonne ging hinter den Bergen im Westen unter, und in der Dämmerung wirkten die Flammen heller.
“Wie viele Pferde hast du denn?”
“Momentan sind wohl ungefähr vierzig hier auf der Ranch.”
“Und die anderen?”
“Ich habe noch Land im Süden Kanadas …”
“Tatsächlich?” Sie drehte sich um und sah ihn an.
Wahrscheinlich fragte sie sich, warum er denn nicht nach Alberta zog. Egal, er würde sich nicht mehr auf ein Gespräch über dieses Thema einlassen. Er wartete ab, aber sie sah ihn nur mit großen Augen an.
“Die meisten Pferde bleiben den Winter über in Alberta”, fuhr er dann schnell fort, um nicht dem Verlangen nachzugeben, sie an sich zu ziehen und zu küssen. “Ich habe einen sehr zuverlässigen Verwalter dort und ein paar gute Männer, die mit den Pferden zu allen möglichen Rodeos innerhalb der USA fahren.”
“Fährst du manchmal mit?”
“Selten. Ich bin meistens hier und kümmere mich um die Zucht.”
“Und steigst auf einen dieser bockenden Teufel.” Sie grinste und drehte sich wieder zum Feuer.
Allmählich wurde ihm der Rücken kalt, aber er würde hier so lange sitzen und Robin vor dem Wind schützen, wie es nötig war.
“Manchmal.” Er lachte leise. “Aber im Grunde bin ich dafür zu alt.”
“Du bist doch noch nicht alt!”
“Aber auch nicht mehr jung.” Deshalb wollte er ja auch endlich heiraten und eine Familie gründen.
Es würde allerdings eine Weile dauern, bis er sich an den Gedanken gewöhnt hätte, dass Robin nicht seine Frau werden würde. Besonders jetzt, wo er sie in den Armen hielt, konnte er sich von dieser Vorstellung schwer lösen.
“Was ist denn nun eigentlich mit dem Kanu passiert?” Er sollte sich auf die Gegenwart konzentrieren, und seine augenblickliche Situation war ja gar nicht so schlecht. Er drückte Robin fester an sich.
“Ich habe die richtige Einmündung verpasst.” Robin wurde es zunehmend wärmer, und sie kuschelte sich an Jake. Es fühlte sich so gut und richtig an in seinen Armen.
Jake stützte das Kinn auf ihren Kopf. Mehr wollte er nicht. ein warmes Feuer und Robin für immer in Forever. Warum war das so unmöglich?
Er versuchte, sich von seinen Gefühlen nicht überwältigen zu lassen. “Das dachte ich mir schon. Aber wie kam es, dass du auf der Sandbank hängen geblieben bist?”
“Ich weiß auch nicht. Ich dachte, ich kenne den Fluss, aber wenn man lange weg war, sieht doch vieles anders aus.” Sie drehte ihm wieder das Gesicht zu, und ihre grünen Augen funkelten im Feuerschein. “Vielen Dank, dass du mir gefolgt bist.”
“Gern geschehen”, flüsterte er. Er blickte auf ihre Lippen, die wieder ihre natürliche Farbe hatten und verführerisch schimmerten, und neigte sich vor.
Sie öffnete leicht die Lippen, und er kam näher, berührte sie aber noch nicht. Würde Robin sich abwenden? Nein, sie schloss die Augen und wartete ab.
Er küsste sie lange, und in dem Kuss lag alles, was er in diesem Moment empfand, Zärtlichkeit, Verzweiflung, Erleichterung – keine wilde Leidenschaft wie gestern, sondern andere, innigere Gefühle.
“Du bist ein richtiger Gentleman”, flüsterte Robin.
Jake lächelte traurig. Er wollte kein Gentleman für sie sein, sondern der Mann, der alles für sie wäre. Der ihr Aufregung und Leidenschaft und Liebe für ein ganzes Leben bot.
“Natürlich.” Er strich ihr das Haar aus der Stirn, das schon fast wieder trocken war. Dann küsste er sie noch einmal, sacht und wie ein Gentleman, aber auch Bedauern schwang in seinem Kuss mit und die Ahnung von Abschied. Denn vielleicht würde er sie nie wieder so in den Armen halten.
Er hörte in der Ferne einen Außenbordmotor und drückte Robin noch einmal fest an sich. Die Welt hatte sie wieder, und er würde Robin für immer verlieren.
Robin machte es sich in dem großen
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