Liebe, nichts als Liebe
und ihr ein gutes Zuhause zu geben."
Heirat, Adoption ... gesetzlich verankerte Bindungen, die Rafael Santiso zweifellos als potenzielle Bedrohung seiner Treuhandschaft betrachten würde. Und Jared war kein leichtes Opfer. Gerade jetzt bewies er bereits seinen eisernen Willen, für das zu kämpfen, woran er glaubte - und seine Befähigung, ein Millionen-Dollar-Unternehmen zu führen, hatte er bereits zur Genüge bewiesen. Unter fairen Bedingungen hätte er vielleicht sogar gegen Santiso gewinnen können, aber Christabel war sich sicher, dass der Argentinier nicht fair spielen würde, und Jared war zu integer, um schmutzige Tricks anzuwenden.
„Alicia mag mich. Das weißt du", fuhr Jared schmeichelnd fort. „Ich bin sicher, sie wird mich als Daddy akzeptieren."
Doch Alicias Vater zu sein konnte sehr schnell seinen Tod bedeuten ... Christabel schauderte es bei diesem Gedanken. Zärtlich ließ sie die Fingerspitzen über Jareds Lippen gleiten, um wenigstens noch etwas von der Sinnlichkeit einzufangen, die sie eben noch so warm umhüllt hatte. „Du würdest bestimmt ein wundervoller Vater sein", sagte sie heiser.
„Dann sag, dass du mich heiratest, Christabel."
„Bitte, lass mir etwas Zeit, darüber nachzudenken, Jared. Gib mir die heutige Nacht..."
„Nein." Er schüttelte den Kopf und nahm energisch ihre Hand. „Diesmal wirst du mir nicht entwischen wie Sonntagnacht. Sag mir, was an meinem Vorschlag nicht stimmt."
Die Stimmung hatte sich unwiderruflich gewandelt. Christabel begriff, dass es in dieser Nacht keine Fortsetzung ihres Liebesspiels geben würde, wenn sie Jared nicht nachgab. Aber sie konnte nicht einwilligen, ihn zu heiraten.
„Mir ist kalt, Jared." Was nicht gelogen war. Ihr Herz fühlte sich plötzlich wie ein Eisblock an. „Ich möchte mich anziehen. Lass mich aufstehen."
Er zögerte, weil er spürte, dass sie ihm wieder auswich, doch es entsprach nicht seinem Wesen, seine Ziele mit Gewalt durchzusetzen. Überredungskunst, Beharrlichkeit, Entschlossenheit - das waren seine Waffen. Auch heute Mittag hatte er sie nicht gezwungen, in sein Flugzeug einzusteigen, sondern einfach nur im entscheidenden Moment die Initiative ergriffen, sie an einen Ort seiner Wahl zu fliegen, weil er überzeugt war, damit das Beste für alle Beteiligten zu tun.
Jared stand auf, ein stolzer, wundervoller Mann, der seine Verärgerung in diesem Moment nur mühsam beherrschte. Er hielt Christabel die Hand hin, um ihr aufzuhelfen, doch sie nahm sie nicht, weil sie ahnte, dass er sie nur erneut in seine Arme nehmen und so überreden wollte nachzugeben. Sie rollte zur Seite und sprang in sicherer Entfernung von ihm auf.
„Du misstraust meiner Hand?" fragte er scharf.
„Das ist keine Frage von Vertrauen", entgegnete sie ebenso heftig, ehe ihr bewusst wurde, wie tief sie ihn verletzt hatte. Reumütig versuchte sie, es ihm zu erklären. „Ich bin Gift für dich, Jared. Ich bin wie die Schwarze Witwe, die ihr Männchen verspeist.
Schlimm genug, was ich mir bereits von dir genommen, habe. Aber wenn du mich heiratest, zerstöre ich dein Leben."
„Ich bin bereit, dieses Risiko einzugehen, Christabel."
„Ich nicht."
„Und warum verschiebst du deine Antwort dann auf morgen?"
„Weil ich egoistisch und selbstsüchtig bin und noch mehr von dir haben wollte, bevor es morgen wird."
Mit Tränen in den Augen wandte sie sich von ihm ab, bückte sich, sammelte ihre Kleidungsstücke vom Boden auf und zog sich wieder an.
„Nichts wird sich morgen ändern, gar nichts", behauptete Jared eigensinnig.
„Warte es ab!" entgegnete sie verbittert.
„Ich habe schon viel zu lange abgewartet, Christabel! Sag mir, was du erwartest, was passieren wird."
„Sie werden kommen", stieß sie hervor. „Deine Mutter wird sie mitbringen. Santiso wird sie mühelos dazu überredet haben. Und auf die eine oder andere Weise wird er im Handumdrehen euch alle davon überzeugen, dass es für alle Beteiligten besser ist, wenn er mich und Alicia wieder mit nach Europa unter seine Fittiche nimmt."
„Dazu lasse ich mich niemals überreden!" widersprach Jared heftig.
Christabel, inzwischen wieder völlig bekleidet, drehte sich zu ihm um und sah ihn an.
Er war immer noch nackt, schenkte jedoch dieser Tatsache im Eifer des Gefechts keinerlei Beachtung. „Du wirst gar keine Wahl haben, Jared", sagte sie ruhig. „Die Entscheidung liegt bei mir."
„Du würdest mir das Recht bestreiten, das Leben zu wählen, das ich will? Ein Leben mit dir,
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