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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Loyelle
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Auto, das seit ihrer Ankunft am Straßenrand parkte. Olive blieb fast das Herz stehen, als sie das Fahrzeug beim Näherkommen erkannte. Abrupt begann sie, um sich zu treten. Sie durfte keinesfalls in dieses Auto steigen! Nein!
    »Biest«, blaffte die vermummte Gestalt und versetzte ihr einen Stoß in die Rippen. Vor Schmerz blieb ihr für Sekunden die Luft weg. Der Kerl trieb sie so schnell an, dass sie kaum mithalten konnte. Ängstlich warf sie einen Blick zurück, um zu sehen, ob Anthony da war und stolperte über ihre Füße. Bevor der Mann sie auffangen konnte, knallte sie mit dem Kopf gegen den Kofferraum. Ihr wurde schwindlig und sie spürte Blut über die Wange laufen. Ihr Blick trübte sich. Stechender Kopfschmerz fuhr durch ihre Schläfen.
    Der Entführer stieß sie auf die Rückbank. Thony! Wo war Thony? Die Frage beantwortete sich von selbst, als sie aus dem Heckfenster sah. Der andere Hüne lud ihn gerade wie ein Gepäckstück im Kofferraum ab. O Gott, er würde ersticken! Hilfe! Dad!
    Der Wagen setzte sich in Bewegung. In ihrem Kopf hämmerte es wie verrückt. Sie bekam keine Luft. Panisch versuchte sie, den Knebel mit der Zunge aus dem Mund zu schieben. Das war Schwerstarbeit, aber sie versuchte es weiter und schaffte es am Ende auch. Sie holte tief Luft und schluckte trocken. Ihre Kehle schmerzte. Immer wieder wurde sie von Schwindel erfasst, aber sie zwang sich, die Augen offen zu halten und sich Gebäude und andere Dinge zu merken, die an den Fenstern vorbeizogen. Nur, dass sie nichts sah. Draußen herrschte völlige Dunkelheit. Wo fuhren die hin?
    Daddy! Bitte hilf uns! Aber sie wusste, dass das unmöglich war. Wie sollte er sie finden?
    Diesmal hatte sie es anständig verbockt. Und Anthony würde ihretwegen sterben.
     
    ***
     
    Olive öffnete die Augen und blinzelte irritiert.
    Sie saß zusammengekauert auf dem Boden, mit dem Rücken an eine kalte Mauer gelehnt. Ihr Kopf schmerzte, die Wunde an der Stirn pochte. In unmittelbarer Nähe hörte sie aufgeregtes Gemurmel.
    Stöhnend hob sie den Kopf. Verschwommene Gestalten tauchten in ihrem Sichtfeld auf.
    Was war passiert? War sie betäubt worden? Oder k. o. geschlagen? Sie konnte sich nicht erinnern.
    »Olive? Liv?« Die Stimme klang nah. »Liv?« Mühsam drehte sie den Kopf. Thony saß neben ihr, die Hände auf dem Rücken gefesselt. Sein rechtes Auge war angeschwollen und gerötet, die Unterlippe aufgeplatzt. Getrocknetes Blut klebte an seinem Kinn.
    O Gott! »Thony …«, krächzte sie.
    »Alles okay, Schatz. Ich bin bei dir …«, beruhigte er sie und erweckte die Aufmerksamkeit eines monströsen Kerls in Schwarz, der mit dem Rücken zu ihnen stand.
    Ohne zu zögern, versetzte er Anthony einen Tritt in die Seite. Er zuckte aufstöhnend zusammen, worauf der Mann noch einmal zutrat.
    »Lass ihn in Ruhe«, schrie Olive. Keine Sekunde später schnürte ihr ein Schlag ins Gesicht die Luft ab. Kurzzeitig blitzten Sterne vor ihrem inneren Auge auf. Wimmernd sackte sie zusammen.
    »Bleib ruhig«, warnte Anthony sie und spuckte blutigen Speichel aus. »Bleib ruhig, egal was passiert. Ich ertrag es nicht, wenn sie dir wehtun.«
    Schluchzend sah sie ihn an. Sie wollte etwas sagen, aber die Worte blieben ihr im Hals stecken. Sie schmeckte Blut im Mund und würgte.
    »Los, aufstehen«, brüllte jemand und rammte Olive den Lauf einer Pistole in die Seite. Sie versuchte zu gehorchen, aber vor Angst fühlten sich ihre Beine an wie gelähmt.
    »Aufstehen«, wiederholte der Mann und hielt ihr die Waffe an die Schläfe.
    »Ich kann nicht …« Der Gorilla packte sie am Arm und zerrte sie hoch. Ihre Beine gaben nach, aber er zog sie unerbittlich eine Steintreppe hinauf. Irgendwo hinter sich hörte sie Thony aufschreien. Ruckartig blieb sie stehen und drehte sich um. Ein zweiter Gorilla schubste ihn gerade die Treppe hoch. »Lasst ihn in Ruhe«, rief sie abermals, worauf ihr Peiniger sie an den Haaren packte und in ein Zimmer schleifte. Anthony landete unsanft vor ihren Füßen. Er rappelte sich auf und sie sank weinend an seine Brust. Die beiden Gorillas zogen sich zurück und überließen sie der Obhut von zwei anderen Bodyguards.
    »Verhalte dich ruhig«, wiederholte Thony flehend.
    Olive wollte ihm die Schmerzen abnehmen, wollte ihm das Blut wegküssen und seine Wunden heilen. Aber all das war unmöglich.
    »Tja, du solltest besser auf deinen Freund hören, Kleine.« Erschrocken sah sie auf. Hinter einem Teakholzschreibtisch saß ein grimmig aussehender

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