Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Loyelle
Vom Netzwerk:
dir vorstellen kannst. Es tut mir furchtbar leid.«
    »Dich trifft keine Schuld. Die sind schuld, nur die!«
    »Fertig mit den Liebesschwüren?«, unterbrach der Teufel sie barsch. »Gut. Eigentlich erledige ich die Drecksarbeit nicht mehr selbst, aber in diesem Fall mache ich gern eine Ausnahme.«
    »Sieh mich an«, wiederholte Anthony zitternd, »egal, was passiert. Ich bin bei dir. Immer.«
    Sie nickte und brachte ein zögerndes Lächeln zustande. Der Mann richtete den Lauf der Pistole auf Olive. Sie zitterte.
    Der Glatzkopf lachte. »Wie niedlich. Da sitzen sie nun, die beiden Helden, und flennen vor Angst.«
    »Hör nicht auf ihn«, flüsterte Thony.
    »Na gut, Junge, dann erfülle ich dir den Wunsch, ein Held zu sein, und lass dich als Ersten sterben.« Der Teufel änderte die Position der Waffe und richtete sie auf Anthonys Schläfe.
    »Liv, schließ die Augen und dreh den Kopf weg!«
    »Aber du sagtest …«
    »Tu es! Und öffne sie um Gottes willen nicht, hörst du, egal, was passiert. Ich liebe dich.«
    »Ich hab furchtbare Angst.«
    »Sagt Goodbye zueinander. Genug geplänkelt.«
    Ruckartig sah Olive zu dem Monster hoch.
    »Töten Sie mich. Lassen Sie ihn gehen. Er wird nichts verraten. Bitte, lassen Sie ihn gehen.«
    »Liv! Nein!«
    »Ich bin schuld, dass er …«
    »Nein!« Thonys Stimme klang panisch. »Ohne dich will ich nicht leben.«
    »Klappe halten! Das ist hier keine Doku-Soap, verdammt noch mal! Und auch nicht Wünsch dir was . Ihr werdet beide sterben.« Er drückte den Pistolenlauf gegen Anthonys Schläfe. »Du wirst der Erste sein, Junge, und mit dem Wissen sterben, dass ich mich noch ein bisschen mit deiner kleinen Freundin amüsiere, bevor ich sie dir hinterherschicke.«
    »Fass sie nicht an, du Schwein«, stieß Anthony aus.
    Der Glatzkopf lachte höhnisch.
    Olive wurde schlecht. »Ich muss mich übergeben.« Sie stöhnte und neigte sich schweißgebadet zur Seite.
    Der Leibwächter hinter ihr packte sie stützend an den Schultern und flüsterte ihr etwas zu, das sie nicht verstand. Ihre Lider flatterten. In ihrer Kehle brannte es. Ein stechender Schmerz schoss durch ihren Kopf. »Thony …«
    »Liv! Was ist mit dir?!« Anthonys Stimme hörte sich an, als wäre er meilenweit weg.
    Sie wollte ihm antworten, aber es ging nicht. Ihr wurde schwarz vor Augen.
    Jetzt sterbe ich also … und Thony auch. Meinetwegen.
    Noch während sie das dachte, fiel ein Schuss. Die Fensterscheibe hinter dem Monster barst. Sein weit aufgerissener Blick wurde starr. Die Waffe entglitt seiner Hand. Er sackte zusammen und schlug vor Olive am Boden auf. In seiner Stirn prangte ein Loch, aus dem Blut quoll. Sie stieß einen Schrei aus und versuchte, aufzustehen, doch der Bodyguard, der ihr vorhin etwas zugeflüstert hatte, warf sich auf sie und schützte sie mit seinem Körper, als die Tür aufgestoßen wurde und schwarz gekleidete Gestalten hereinstürmten. Olive bekam mit, wie der andere Gorilla überwältigt und aus dem Raum gezerrt wurde, doch Thony blieb ihrem Sichtfeld verborgen. Ihr stockte der Atem. Wo war Thony? Der Mann lag schwer auf ihr, sie konnte sich kaum bewegen. Dabei musste sie doch nachsehen, was mit Anthony war. Bitte, o bitte … er durfte nicht tot sein.
    »Alles okay?«, fragte der Bodyguard und gab sie endlich wieder frei. Sie nickte reflexartig, obwohl nichts okay war. Er half ihr, aufzustehen und hielt sie fest, als ihre Beine einknickten. Dann löste er ihre Fesseln. Rundherum herrschte Chaos. Die Einrichtung des Zimmers glich einem Trümmerhaufen. Sogar der Schreibtisch des Teufels war zu Bruch gegangen. Das Etui mit dem vergoldeten Kugelschreiber lag wie ein Zeichen des Hohns neben seiner Leiche.
    »Ich bring euch hier raus«, sagte der Bodyguard, aber sie befreite sich aus seiner Umarmung und stürzte auf Thony zu. Er lag am Boden und rappelte sich gerade hoch. Eine vermummte Gestalt beugte sich über ihn und löste seine Fesseln.
    »Olive«, rief er entgeistert und riss sie an sich.
    Schluchzend sank sie an seine Brust.
    »Liv! Mein Gott, du blutest!«
    »Ich bring euch hier raus. Kommt mit«, wiederholte der Bodyguard und umfasste eisern Olives Arm. »Wir kommen raus!«, bellte er in ein winziges Mikrofon an der Innenseite seines Jackettkragens.
    Auch wenn sie sich gewehrt hätte, hätte ihr die Kraft gefehlt, vor ihm davonzulaufen. Also ließ sie sich durch das chaotische Getümmel in den Garten geleiten und hoffte, dass sie dort jemand rettete. Draußen wimmelte es von vermummten

Weitere Kostenlose Bücher