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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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es zwei Menschen, die noch weniger zusammenpassen als wir?«, fragte Min.
    »Ich glaube kaum«, antwortete Cal. Dann sah er, dass ihr Blick an ihm vorbeiging und sie den Atem anhielt.
    Cal wandte sich um und erblickte Emilio, der mit einer riesigen Platte Chicken Marsala herbeikam - knusprig braune Hühnerfilets und riesige geschmorte Pilze in glänzender, dunkler Weinsauce.
    » Oh du lieber Gott «, ächzte Min.
    Emilio strahlte sie an, während er servierte. »Es ist wirklich ein Vergnügen, jemanden zu bedienen, der gutes Essen zu schätzen weiß. Kosten Sie.«
    Min schnitt sich ein Stückchen Hühnerfleisch ab und schob es in den Mund. Sie schien wie elektrisiert, dann kaute sie mit geschlossenen Augen, und ihr Gesicht errötete ekstatisch. Als sie hinuntergeschluckt hatte, blickte sie mit glänzenden Augen zu Emilio auf. »Das schmeckt einfach paradiesisch «, hauchte sie, und Cal dachte: Hier bin ich, mich sollst du so ansehen.
    »Kosten Sie die Pilze«, bat Emilio glücklich.
    »Hau ab«, sagte Cal zu ihm, aber Emilio blieb, bis Min in einen der riesigen Pilze gebissen und ihm in leidenschaftlicher Begeisterung erklärt hatte, dass er ein Genie sei.
    »Halten Sie es mir wenigstens zugute, dass ich Sie hierher gebracht habe?«, fragte Cal, als Emilio verschwunden war.
    »Natürlich«, antwortete Min. »Sie sind ein Genie, was Restaurants betrifft. Und jetzt seien Sie bitte still und lassen Sie mich dieses Essen genießen.«
    Mit einem Seufzer gab Cal seine Versuche, ein Gespräch in Gang zu bringen, während des Essens auf. Zum Abschluss drohte noch ein Streit, da Min auf getrennten Rechnungen bestehen wollte, aber Cal beendete ihn brüsk: »Ich habe Sie eingeladen, also zahle ich. Kein Wort mehr, Frau.« Einen Augenblick lang schien es, als wollte sie widersprechen, dann aber nickte sie und erwiderte: »Vielen Dank. Ihnen verdanke ich ein himmlisches Abendessen und ein neues Lieblingsrestaurant.« Und zum ersten Mal an diesem Abend fühlte er sich von ihr gewürdigt.
    Als sie gingen, gab Min Emilio einen Kuss auf die Wange. »Ihr Brot ist das beste, das ich je gegessen habe, Emilio, und das Hühnchen war ein Kunstwerk.« Sie küsste ihn auf die andere Wange.
    »He«, protestierte Cal. »Ich bin auch noch da. Schließlich habe ich das Hühnchen bestellt und bezahlt .«
    »Betteln Sie mich nicht an«, wies Min ihn zurecht und marschierte durch die Tür hinaus.
    »Morrisey, mir scheint, du hast endlich die Richtige gefunden«, bemerkte Emilio.
    »Weit gefehlt«, versetzte Cal und war froh, dass sie einen Augenblick lang außer Hörweite war. »Das war unsere erste und letzte Verabredung.«
    »Von wegen«, widersprach Emilio. »Ich habe gesehen, wie ihr euch angesehen habt.«
    »Das war nichts als Widerwillen und Angst«, erklärte Cal und öffnete die Tür.
    »Mein Gott, bist du blöd«, entgegnete Emilio, doch Cal beachtete ihn nicht weiter und trat in die Dunkelheit hinaus zu Min.

3
    »Die Phase der Verliebtheit ist bei einer Liebesbeziehung die Phase, die am meisten Spaß macht«, erklärte Cynthie, als sie David im Serafino gegenübersaß und der Ober ihnen ihre teuren Rinderfilets serviert hatte.
    David lächelte sie an und dachte bei sich: Ich wette, Min quasselt Cal nicht mit Psychologie voll . Weiß Gott, was Min gerade mit Cal tat. Was es auch war, er musste unbedingt einen Weg finden, dem ein Ende zu setzen.
    »Die Verliebtheit bewirkt, dass im Gehirn Adrenalin ausgeschüttet wird«, fuhr Cynthie fort. »Das Herz rast, man wird atemlos und schwindlig und kann nicht mehr klar denken. Das verbinden die meisten Menschen mit Verliebtsein, und jeder macht es durch.« Auf ihrem Gesicht lag ein bezauberndes, in Erinnerungen versunkenes Lächeln. »Unsere Verliebtheitsphase war wunderschön. Wir waren wie versessen aufeinander.«
    »Hmm.« David hob sein geeistes Margarita-Glas. »Erklären Sie mir noch einmal, wie es mit den beiden endet.«
    »Na ja«, antwortete Cynthie, »mittlerweile dürfte Cal erkannt haben, dass es nur noch um Schadensbegrenzung geht. Das heißt, er bringt sie noch bis zu ihrem Auto, weil er zum Gentleman erzogen wurde, dann schüttelt er ihr die Hand und sagt: ›Ich wünsche Ihnen noch ein schönes Leben‹, und das war's dann.«
    »Und was ist, wenn er sie anziehend findet?«
    »Ich habe Ihnen doch schon gesagt, dass das unmöglich ist«, entgegnete Cynthie, aber ihr Lächeln verblasste. »Aber wenn es so wäre, was aber unmöglich ist, dann würde er sich wieder mit ihr verabreden

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