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Liebeskuenste

Liebeskuenste

Titel: Liebeskuenste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cara Bach
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ablösen, damit sie ihre Vorlesung besuchen kann.«
    Meine Freundin ist wenig begeistert von meiner Bitte, doch mit Engelszungen überrede ich sie zum Bleiben.
    Gemeinsam mit Roman mache ich mich auf den Weg. Er hält Abstand und nimmt nicht wie sonst jede Gelegenheit wahr, mich zu berühren.
    Nach einem kurzen Fußweg stehen wir vor Münchens neuestem In-Lokal. Hier trifft sich die Schickeria, es ist der angesagteste Treff in diesem Sommer. Allerdings sind die Preise so hoch, dass ich trotz Onkel Harrys Erbschaft bisher nicht die Mittel hatte, hier zu speisen.
    Im Lokal wird Roman mit großem Hallo begrüßt und ich frage mich, ob es einen Menschen in dieser Stadt gibt, mit dem er nicht auf Du und Du steht. Sofort werden wir zu einem Tisch im Wintergarten geführt. Die Glastüren sind weit geöffnet; die hereinströmende warme Luft und eine Menge exotischer Pflanzen sorgen für eine wohltuende sommerliche Atmosphäre.
    Als wir Platz genommen haben, schaue ich mich interessiert um. Obwohl es noch früh am Tag ist, sind fast alle Tische besetzt, und ich erkenne die eine oder andere bekannte Persönlichkeit. Roman nickt grüßend nach allen Seiten; er scheint die meisten Gäste zu kennen.
    Ohne zu fragen, ordert er Rotwein und Wasser. Den Wein lehne ich ab, lasse mir aber ein Glas Wasser einschenken, denn meine Kehle ist staubtrocken.
    Für mehrere Minuten sitzen wir uns schweigend gegenüber. Gespannt warte ich auf Romans Erklärung.
    »Ich entschuldige mich noch einmal für den gestrigen Abend«, fängt er an. »Ich wollte dich in keiner Weise demütigen oder verletzen, aber ich habe mir eingebildet, dass du auf Rollenspiele genau so abfährst wie ich. Da habe ich mich gründlich getäuscht.« Er greift über den Tisch nach meiner Hand, aber ich entziehe sie ihm.
    »Dir scheint nicht bewusst zu sein, wie unglaublich sexy und anziehend du auf Männer wirkst. Aber gleichzeitig verstehst du es, dich unschuldig und unerfahren wie ein junges Mädchen zu geben. Das übt einen Reiz aus, den du dir nicht vorstellen kannst. Mich jedenfalls macht diese Mischung so an, dass es mir kaum gelingt, die Hände von dir zu lassen.« Er hält inne und schaut mir tief in die Augen.
    »Ich habe das noch nicht oft zu einer Frau gesagt, Gina, aber du gehst mir nicht mehr aus dem Kopf. Wenn du nicht bei mir bist, denke ich ständig an dich, und ich wünsche mir, du wärst bei mir.« Er nimmt einen langen Schluck aus seinem Weinglas, bevor er fortfährt: »So etwas habe ich noch nicht oft erlebt. Obwohl wir uns erst seit kurzem kennen, bedeutest du mir sehr viel. Am liebsten hätte ich dich Tag und Nacht an meiner Seite …«
    Schweigen breitet sich aus, während ich versuche, das soeben Gehörte zu verdauen. Fast hat es geklungen wie eine Liebeserklärung, aber eben nur fast. Bevor ich nachdenken kann, sprudelt es aus mir heraus:
    »Für dich bin ich doch nur ein Sexpüppchen, ein netter Zeitvertreib für zwischendurch. Oder glaubst du, dass wir beide eine ernsthafte Beziehung führen könnten, wenn du mich behandelst wie ein Spielzeug?« Meine Wangen glühen.
    » Pst! Gina, Liebes, genau das will ich dir doch erklären. Du bist mehr für mich als ein Spielzeug, viel mehr. Seit ich dich kenne, frage ich mich, wie es wäre, eine feste Beziehung einzugehen, mit allem, was dazugehört. Aber dann bin ich verunsichert, denn ich habe wenig Erfahrung mit Partnerschaften. Bisher habe ich mich für bindungsunfähig gehalten, aber bei dir komme ich ins Grübeln!«
    Als er dieses Mal nach meiner Hand greift, überlasse ich sie ihm. Er nimmt sie, dreht sie um und küsst die Innenfläche mit einer Intensität und Zärtlichkeit, die mich schwach werden lassen. Gänsehaut überzieht meinen Nacken, die feinen Härchen an meinen Unterarmen stellen sich auf vor Wonne.
    »Wärst du überhaupt bereit, es mit einem eingefleischten Single wie mir zu versuchen? Ich würde mir auch alle Mühe geben, dich zufriedenzustellen, in jeder Hinsicht.« Er grinst mich an und ist einfach unwiderstehlich. Stück für Stück bröckelt meine anfängliche Skepsis und löst sich in Wohlgefallen auf. Sind das nicht die Worte, die ich so gern von ihm hören wollte? Habe ich nicht seit unserem Kennenlernen insgeheim von einer Beziehung mit ihm geträumt?
    Schon öffne ich den Mund, um ihm zu sagen, wie sehr ich mir eine feste Bindung zu ihm wünsche, als vom Eingang her eine schrille Stimme, dann das Klirren von zerbrechendem Glas ertönt.
    Alle Augen wenden sich zur Tür, wo der

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