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Liebeskuenste

Liebeskuenste

Titel: Liebeskuenste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cara Bach
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Tür hinter mir ins Schloss und bin mit zwei Sätzen die Treppe hinunter und am Auto.
    Während der Fahrt lege ich mir eine Entschuldigung für Karen zurecht, die seit Tagen für mich die Galerie am Laufen hält. Was bin ich nur für eine lausige Arbeitgeberin! Weder kümmere ich mich um mein Geschäft noch um meine beste Freundin, die mir in jeder Situation den Rücken freihält. Und das alles wegen eines hundsgemeinen Betrügers, der es mit ausgefallenen Liebestechniken und ein paar schönen Worten verstanden hat, mir den Kopf zu verdrehen.
    Als ich endlich die Galerie erreiche, hat Karen noch schlechtere Laune als ich. Sie verkriecht sich grußlos hinter dem Monitor und haut auf die Tastatur ein, ohne mir einen Blick zu gönnen.
    In unserem Hinterzimmer brühe ich schnell zwei Haferl Kaffee auf, trage sie nach vorn ins Büro, stelle einen neben Karen ab und setze mich, die andere Tasse in der Hand, in den Sessel vor dem Schreibtisch. Karen schweigt beharrlich; es ist nur das metallene Klirren des Löffels zu hören, mit dem sie Zucker in ihren Kaffee rührt.
    Unbehaglich dehnt sich das Schweigen zwischen uns aus, bis ich es nicht mehr ertrage: »Karen, es tut mir so leid … Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich habe mich dir gegenüber nicht fair verhalten.«
    Sie schaut vom Monitor auf und ätzt: »Nicht fair? Du verhältst dich total beschissen, ist dir das klar? Seit Tagen konnte ich wegen deiner ständigen Unzuverlässigkeit keine einzige Vorlesung mehr besuchen. Von morgens bis abends hocke ich hier und kümmere mich um dein Geschäft!« Sie nimmt Fahrt auf, ihre Stimme wird lauter und aggressiver: »Weißt du eigentlich, wie oft Xenia beziehungsweise ihr Agent mittlerweile hier angerufen haben? Natürlich nur dann, wenn die Leitung nicht gerade von deinem Lover blockiert war. Ich habe eine Strichliste geführt; seit gestern Nachmittag hat dieser Typ vierzehn Mal hier angerufen. Zwischendurch hatte ich übrigens einen ernsthaften Interessenten für eines der Hagen-Porträts an der Angel, aber leider konnte ich ihm nicht genügend Zeit widmen, da das Telefon unentwegt geläutet hat!« Sie kocht vor Wut. »Ach ja, und von meinem Privatleben wollen wir gar nicht erst reden. Deinetwegen musste ich Niklas und Timo zweimal versetzen, weil du als Chefin es natürlich nicht nötig hast, deinem Arbeitssklaven Bescheid zu geben, wenn du keine Lust zum arbeiten hast!«
    Kleinlaut senke ich den Kopf und wage nicht, Karen anzuschauen. Mein schlechtes Gewissen sagt mir, dass jeder ihrer Vorwürfe nur zu berechtigt ist. Ich schäme mich so sehr, dass mir keine passende Antwort einfällt.
    Karen lehnt sich zurück und betrachtet mich voller Zorn. »Aber das Beste habe ich dir noch gar nicht erzählt.« Sie öffnet eine Schreibtischschublade und zieht eine Zeitung heraus, die sie mir verächtlich auf den Schoß wirft.
    »Gratulation! Dieser Hagen und du habt es auf die Titelseite geschafft. Du bist jetzt eine Berühmtheit, gewissermaßen.«
    Entsetzt starre ich auf das Foto, das Hagen und seine Muse bei ihrem Handgemenge zeigt, während ich mit erschrocken aufgerissenen Augen danebenstehe. In Großbuchstaben titelt der Reporter: »Szenen einer Künstlerliebe – Schlägerei beim Mittagessen! Welche Rolle spielt die schöne Galeristin?«
    Ich sinke förmlich in mich zusammen, während ich die genüsslich-provokante Beschreibung des gestrigen Vorfalls lese, die unter anderem verrät, dass es sich bei der ›Muse des berühmten Malers‹ um seine langjährige Begleiterin handelt, die Roman Hagen zu vielen seiner Kunstwerke inspiriert hat. Aha! Dann hat Naomi also nicht gelogen mit ihrer Behauptung, sie sei seine Vertraute.
    »Dafür kannst du mich nicht verantwortlich machen«, entgegne ich trotzig und schleudere das Blatt angewidert auf den Schreibtisch zurück. »Ich habe diese Eskalation nicht gewollt. Bis gestern wusste ich nichts von dieser ›Muse‹. Und ab sofort gibt es keine privaten Treffen mehr mit Roman Hagen. Du hattest vollkommen recht: Er ist ein Womanizer, der sich seinen Spitznamen ›Flachleger‹ wahrlich verdient hat. Ich habe meine Lektion gelernt.«
    »Da bin ich aber skeptisch.« Nachdem Karen ihrem Ärger über mein Verhalten Luft gemacht und sie mir gründlich den Kopf gewaschen hat, senkt sie ihre Stimme wieder auf normale Lautstärke. »Dieser Farbkleckser hat dir so den Kopf verdreht, dass du nicht mehr klar denken kannst. Ich frage mich schon die ganze Zeit, was er mit dir anstellt, dass du

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