Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)
von den Wellen tragen ließ. Mit geschlossenen Augen genoss sie die warmen Strahlen der Sonne und verlor jedes Zeitgefühl. Plötzlich spürte sie, wie jemand ihre Schultern umfasste und sie sanft im Kreis zu drehen begann.
„Tut mir leid, dass ich dich störe. Aber da du dich zum ersten Mal in diesen Breitengraden aufhältst, solltest du jetzt lieber aus der Sonne kommen“, sagte Athan. „Wegen der Wassertemperatur ist dir wahrscheinlich nicht zu warm, aber die Strahlung ist trotzdem ziemlich intensiv.“
Widerstrebend richtete Marisa sich auf und hatte wieder Boden unter den Füßen. Athans Oberkörper glänzte bronzefarben in der Sonne, und sie konnte den Blick nicht davon abwenden. „Mir geht es genau wie dir“, sagte Athan lächelnd.
Errötend tauchte Marisa unter und beschäftigte sich beim Wiederauftauchen betont damit, sich das Haar zu glätten. Als sie den Strand erreichten, spürte sie die heißen Sonnenstrahlen auf ihrem Rücken.
„Zeit zum Duschen“, stellte Athan fest. Sofort tauchten vor ihrem inneren Auge erotische Bilder auf, die sie schnell verdrängte.
„Ich dusche zuerst!“, rief sie und rannte zur Cabaña.
Nachdem sie geduscht und sich das Haar gewaschen hatte, hüllte sie sich in eins der großen flauschigen Badetücher und ging nach draußen, um auf der Terrasse ihren Bikini aufzuhängen.
Die Sonne stand nun schon etwas tiefer am Himmel. Wegen der Ausrichtung nach Westen würde man am Strand sicher wunderschöne Sonnenuntergänge erleben können. Neben der Cabaña befand sich ein Ruheplatz, der einer überdimensionalen Sänfte glich: ein Windsegel aus fester gebleichter Baumwolle und darunter eine große Liegefläche mit zahlreichen weichen Kissen und einer integrierten Fläche zum Abstellen von Getränken. Marisa kämmte sich das Haar und betrachtete die wunderschöne, idyllische Umgebung. Es gab in der Umgebung noch weitere Cabañas, doch sie waren durch Palmen und andere Pflanzen voneinander abgeschirmt, sodass jede einen eigenen Strandabschnitt hatte. Alles war darauf ausgelegt, dass man sich als Gast absolut ungestört fühlte.
Marisa erschauerte vor nervöser Vorfreude. Wie wohl der Abend weitergehen würde? Doch eigentlich wusste sie, dass es auf diese Frage nur eine einzige Antwort gab: Sie würde in Athans Armen liegen.
Bei diesem Gedanken machte ihr Herz einen übermütigen Hüpfer. Wie wunderschön das Leben war, dass sie hier an diesem wunderschönen Ort sein durfte, zusammen mit Athan. Sicher würde sie viel mehr mit ihm erleben, als nur die Insel zu genießen …
Voll nervöser Vorfreude ging Marisa nach drinnen, um sich anzuziehen. Da es noch zu früh war, um sich fürs Abendessen umzuziehen, zog sie sich eins der Sommerkleider aus dünner Baumwolle an, die sie gekauft hatte. Es hatte schmale Träger und reichte ihr bis zu den Knöcheln. Einen BH zog sie nicht an, dafür war es viel zu warm. Nachdem sie in Flip-Flops geschlüpft war, betrat sie den kleinen Wohn-Essbereich der Cabaña.
Marisa hörte das Wasser in der Dusche laufen und ging zum Kühlschrank, der in das Sideboard aus Mahagoni eingearbeitet war. Sie nahm sich Mango-Apfelsinensaft, verdünnte ihn mit gekühltem Wasser und ging wieder nach draußen, wo sie es sich mit einem wohligen Seufzer unter dem großen Sonnensegel bequem machte. „Hier bist du also“, hörte sie eine tiefe Stimme sagen.
Athan stand mit einem Glas in der Hand vor ihr. Er trug lange Shorts aus Baumwolle und ein hellblaues Hemd mit kurzen Ärmeln, dessen Kragen offenstand. Er sah sehr lässig aus und absolut unwiderstehlich.
„Noch ist es zu früh für einen Willkommensdrink, aber sobald die Sonne untergeht, mache ich die Flasche Champagner auf, die im Kühlschrank steht“, sagte er lächelnd. „Bis dahin werde ich mich an Saft halten.“
Er setzte sich zu Marisa auf die gepolsterte Liege, aber ans andere Ende, wofür sie dankbar war. Alles war ohnehin ein wenig überwältigend, und sie wollte jeden Moment von dem, was geschah, genießen können. Ich will nichts überstürzen, dachte sie. Alles sollte perfekt sein, unvergesslich. Und jetzt entspannt hier zu sitzen, nahe bei Athan, aber mit ausreichend Raum für sich – das war perfekt.
„Ich kann es noch gar nicht fassen, dass ich hier bin“, gestand sie leise. „Es ist, als würde ich träumen.“
„Keine Sorge, das hier ist kein Traum“, versicherte Athan gewohnt amüsiert. Doch in seiner Stimme schwang noch etwas anderes mit.
Marisa sah ihn an, aber sie konnte
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