Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)
fragte er: „Was möchtest du als Erstes tun?“
„Ich möchte ans Wasser!“, sagte Marisa sofort. „Das Meer ruft nach mir!“
„Gut, dann auf an den Strand.“ Athan lachte und führte sie in die Cabaña, die schlicht wirkte, aber dennoch luxuriös war.
Auf dem Hinflug hatte Athan ihr erzählt, was sie auf der Insel erwarten würde. „St. Cécile ist zum Glück vom Massentourismus verschont geblieben, weil die Insel ein wenig zu abseits liegt. Bis vor Kurzem hinkte sie der allgemeinen Entwicklung also ein bisschen hinterher, aber genau das gefällt mir. In den letzten Jahren hat man den Tourismus gefördert, allerdings sehr behutsam und im obersten Marktsegment, ausgerichtet auf sehr anspruchsvolle Touristen. Deshalb sind die wenigen Ferienanlagen der Insel weit voneinander entfernt und wunderschön gelegen. St. Cécile ist wirklich ein kleines Juwel.“
Dem stimmte Marisa voll und ganz zu. Sie war an einem Ort, den die meisten Menschen niemals zu Gesicht bekommen würden. Und mit einem Begleiter, vor dem unzählige Frauen anbetungsvoll auf die Knie sinken würden.
Mit klopfendem Herzen ging sie ins Schlafzimmer, bei dessen Anblick das, was dieser Urlaub verhieß, plötzlich sehr reale Gestalt annahm. Ihr wurde heiß, als sie den Koffer nach ihrem Bikini durchsuchte, den sie kurz vor der Abreise sehr überstürzt gekauft hatte. Marisa stellte nervös fest, dass er deutlich knapper war als in ihrer Erinnerung. Und gleich würde sie sich darin einem Mann zeigen, der sie bisher nur in hochgeschlossener Winterkleidung gesehen hatte. Nervös zog sie den Bikini an und schlang sich anschließend einen Sarong um den Körper.
Kurz darauf erblickte sie Athan. Er sah sie so leidenschaftlich an, dass sie sich trotz des Sarongs ganz entblößt fühlte. Doch sie musste gestehen, dass sie ihn ebenso begierig betrachtete. Athan trug eine dunkelblaue Schwimmshorts, die ihm tief auf den Hüften saß. Beim Anblick seines muskulösen breiten Oberkörpers wurden ihre Augen groß. Athan war noch attraktiver, als sie ihn sich vorgestellt hatte. Muskeln zeichneten sich deutlich unter seiner glatten, sonnengebräunten Haut ab, und sein ganzer Körper war perfekt durchtrainiert.
Widerstrebend wandte Marisa den Blick ab. „Wer zuerst im Wasser ist!“, rief sie bemüht fröhlich und wollte die flachen Stufen hinuntereilen, über die man zu einem Pfad an den Strand gelangte. Doch Athan hielt sie an der Schulter fest.
„Warte. Hast du Sonnenschutz aufgetragen?“
„Ja, jede Menge.“
„Gut. In diesen Breitengraden ist das absolut unverzichtbar. Mir macht die Sonne weniger aus, weil ich dunkler bin. Aber du …“, langsam ließ er den Blick über sie gleiten, „… du mit deinem empfindlichen englischen Teint musst dich gut schützen. Es wäre ein Sakrileg, wenn diese blasse, zarte Haut verbrennen würde.“
Nun fühlte sich die Berührung seiner Hand auf ihrer Schulter ebenso sanft an, wie seine Stimme klang. Marisas Herz setzte einen Schlag aus.
„Und jetzt geht’s um die Wette!“, rief Athan ohne Übergang und rannte los.
„Das war geschummelt!“, rief sie empört, löste den Sarong und eilte ihm nach.
Natürlich war Athan zuerst am Wasser und glitt elegant mit einem Kopfsprung hinein. Als Marisa ihm folgte, umschmeichelte das Wasser sie weich wie flüssige Seide.
Beim Auftauchen fiel ihr das nasse Haar auf den Rücken, und auf ihrem ganzen Körper glitzerten Wassertropfen wie Diamanten. Wie gebannt blickte Athan sie an. Marisa sah einfach wunderschön aus, wie eine Meerjungfrau, eine schaumgeborene Venus. Ihre Schönheit beeindruckte ihn schon seit ihrer ersten Begegnung, doch als er nun ihren perfekten Körper sah, von Wasser umspült und nur mit einem Bikini bekleidet, stockte ihm der Atem.
Gleichzeitig meldete sich wieder eine warnende Stimme in seinem Innern. Ja, sie ist wunderschön und begehrenswert. Aber du darfst nicht vergessen, warum du mit ihr hergekommen bist. Du hast eine sehr wichtige Aufgabe zu erfüllen!
Ungeduldig verdrängte Athan diese Zweifel, denn mit ihnen würde er sich immer noch nach dem Urlaub beschäftigen können. Jetzt wollte er sich einzig und allein Marisa widmen.
Bei diesem Gedanken erfüllte ihn ein warmes, wohliges Gefühl. Es machte ihn sehr zufrieden, an diesem schönen Ort zu sein – weit weg vom Rest der Welt und nur mit dieser atemberaubenden Frau. Eine sinnliche Vorfreude erfasste ihn.
„Das ist einfach himmlisch!“, rief Marisa, die sich auf dem Rücken liegend
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