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Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)

Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)

Titel: Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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hatte zu Marisa gemusst, damit Ian sie nicht überreden konnte, zu ihm zurückzukommen. Sondern damit er, Athan, sie für sich zurückgewinnen konnte.
    Ständig war Marisa in seinen Träumen und in seinen Gedanken. Nun sollte sie endlich nicht mehr die Frau sein, mit der sein Schwager sich eingelassen hatte, sondern die Frau, die er selbst ganz für sich wollte.
    „Meinst du vielleicht, ich habe das alles freiwillig und gerne getan?“, fragte er. „Aber wie dem auch sei, es ist jetzt ja alles vorbei und beendet.“
    „Genau“, erwiderte Marisa kühl. „Das zwischen uns ist vorbei und beendet. Und jetzt möchte ich, dass du endlich gehst.“
    „Das meinst du doch nicht ernst!“ Athan klang fassungslos. „Wenn du eine Entschuldigung für das verlangst, was ich getan habe, die kann ich dir nicht geben. Du hättest dich nicht mit meinem Schwager einlassen dürfen. Aber jetzt, da ich gesehen habe, wie du früher gelebt hast, kann ich natürlich verstehen, wie sehr seine Welt dich verlockt haben muss. Ian hat dir ein Leben in Komfort und Wohlstand ermöglicht.“ Abschätzig ließ er den Blick umherschweifen. „Du musst so nicht leben, Marisa. Komm einfach mit mir. Wir passen doch so gut zusammen und können all das wieder zusammen erleben, was auf St. Cécile zwischen uns war. Diesmal aber ehrlich und ohne Geheimnisse.“
    Seine funkelnden Augen und die tiefe, angenehme Stimme mit dem markanten Akzent ließen Marisa erschauern.
    „Ich will, dass du gehst“, sagte sie mit all der Selbstbeherrschung, die sie aufbringen konnte. Denn nur so ließen sich die Gefühle im Zaum halten, die sie aufwühlten und überzusprudeln drohten. „Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. Und damit du es weißt, ich will nicht von dir gerettet werden. Das hier ist mein Zuhause. Es mag ärmlich sein, aber hier lebe ich nun einmal, und das werde ich auch weiterhin tun.“ Angespannt atmete sie ein. „Ich gehöre hierher.“
    Und das tat sie tatsächlich, wie ihr vor Kurzem klar geworden war. Marisa gehörte nicht in ein Luxusapartment, wo sie ein Leben mit allen Annehmlichkeiten führte, aber einsam und von der Welt abgeschirmt. Und auch ein Leben inmitten von Athans Lügengewirr würde sie nicht führen.
    Mit versteinerter Miene wiederholte sie: „Und ich will, dass du gehst.“ Inständig hoffte sie, er werde das endlich tun, bevor sie zusammenbrach und von der tiefen Sehnsucht überwältigt wurde, sich in seine Arme zu werfen und so zu tun, als hätte es all seine Lügen und grausamen Worte nicht gegeben.
    Ohne etwas zu sagen, stand der große, atemberaubend attraktive Mann da. Sein Gesicht war ausdruckslos.
    Genauso hatte er bei ihrer Aussprache nach der Rückkehr aus dem Urlaub ausgesehen, als er sich von ihr zurückgezogen und sein Inneres verschlossen hatte.
    „Ich verstehe“, sagte er nur. „Gut, dann gehe ich jetzt.“
    Doch einen Moment lang, der ihr wie eine kleine Ewigkeit erschien, stand er noch reglos da. Auch Marisa blieb absolut unbewegt auf der anderen Seite des Tisches stehen und dachte an all das, was sie immer voneinander trennen würde.
    „Ich wünsche dir alles Gute, Marisa“, sagte Athan dann ausdruckslos und ohne den Hauch eines Gefühls. Mit noch immer versteinerter Miene wandte er sich um und ging hinaus.
    Marisa konnte sich nicht von der Stelle rühren, als sie hörte, wie die Haustür ins Schloss fiel. Dann war nur das Knistern der Holzscheite zu vernehmen, bevor ein Wagen startete und davonfuhr.
    Athan war weg.
    Sie blinzelte, und dann liefen ihr die Tränen übers Gesicht.
    Gefährlich schnell brauste Athan die schmale Straße entlang. Er hatte das Gefühl, so schnell wie möglich Abstand zwischen sich und Marisa bringen zu müssen. Erst vor einer Stunde war er in ebenso halsbrecherischem Tempo zu ihr gefahren, voller Angst, dass sie Ians Flehen nachgegeben hatte, ihre Affäre wieder aufzunehmen. Heiße Eifersucht hatte ihn angetrieben.
    Jetzt wühlten ihn viel schlimmere Gefühle auf. Er wollte Marisa, doch sie weigerte sich, mit ihm zu kommen.
    Ich habe sie verloren. Diese Worte durchdrangen all seine Gedanken und ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. Draußen brach die Nacht herein, und auch in seinem Innern herrschte tiefes Dunkel.

8. KAPITEL
    Vorsichtig grub Marisa die Erde um. Der Garten, den ihre Mutter so geliebt hatte, war völlig überwuchert. Nun machte sie sich daran, das Unkraut zu entfernen und den jungen Pflanzentrieben Platz zu schaffen. Der Frühling hatte endlich richtig

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