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Liebesmaerchen in New York

Liebesmaerchen in New York

Titel: Liebesmaerchen in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wütend. Und ich habe zwei Tage lang bedauert, dass ich ihn verletzt habe.
    Hester legte den Hammer hin und hob das Schränkchen hoch. Vielleicht hat er es sich inzwischen anders überlegt und ist jetzt ganz froh darüber, dass ich Nein gesagt habe, dachte sie. Doch dann wunderte sie sich, dass sie sich nicht so erleichtert fühlte, wie sie sollte.
    »Du hast ja Plätzchen gebacken.« Mitch kam mit zwei Bechern zurück und balancierte auf dem einen Teller mit Keksen.
    »Heute Morgen.« Sie sah über ihre Schulter, während sie mit Hammer und Nägeln beschäftigt war.
    Er setzte sich auf eine Armlehne, stellte die Becher ab, um die Hände für das Gebäck freizuhaben. »Fantastisch«, verkündete er nach dem ersten Bissen. »Und ich bin ein Experte, wenn ich das von mir selbst sagen darf.«
    »Da kann ich ja von Glück sagen, wenn sie dir schmecken.«
    »Du brauchst gar nicht darüber zu lachen. Es würde mir schwerfallen, eine miserable Köchin zu heiraten. Aber das kann mir ja glücklicherweise nicht passieren.«
    »Mitch!« Bevor sie wusste, was sie dazu sagen sollte, polterte Red, gefolgt von seinen beiden Freunden, ins Zimmer.
    »Mitch!« Entzückt über den Besuch, stürzte Red auf ihn zu, sodass es ganz natürlich war, dass Mitch seinen Arm um ihn legte. »Wir haben gerade eine tolle Schlacht gewonnen.«
    »Wetten, dass du danach hungrig bist? Hier, nimm ein paar Plätzchen.«
    Red nahm einen Keks und stopfte ihn sich in den Mund. Dann wandte er sich an seine Mutter. »Wir wollen bei Ernie neue Munition holen.« Er streckte erneut die Hand nach den Plätzchen aus, zog sie aber schnell wieder zurück, als er den warnenden Blick seiner Mutter bemerkte. »Du hast ja Taz nicht mit raufgebracht.«
    »Er hat gestern Abend zu lange ferngesehen. Deshalb schläft er heute den ganzen Tag.«
    »Wirklich?« Radley lachte, dann wandte er sich wieder an seine Mutter. »Dürfen wir ein bisschen bei Ernie oben bleiben?«
    »Sicher, wenn ihr nicht nach draußen lauft, ohne Bescheid zu sagen.«
    »Abgemacht. Ernie, Josh, lauft schon mal los. Ich muss noch etwas holen.« Er rannte ins Schlafzimmer, während seine Freunde zur Tür hinausliefen.
    »Ich bin froh, dass er ein paar neue Freunde gewonnen hat«, meinte Hester, die nach ihrem Becher griff. »Er war noch ein bisschen traurig, dass er seine alte Schule verlassen musste.«
    »Red gehört nicht zu den Kindern, denen es schwerfällt, Freunde zu gewinnen. Aber wenn wir erst verheiratet sind, sollten wir trotzdem für ein paar Brüder und Schwestern sorgen.«
    »Mitch, ich will nicht mit dir streiten, aber wir sollten eins klarstellen …«
    »Klarstellen? Oh, ich wollte dir noch erzählen, dass ich gut mit dem Manuskript vorankomme.«
    »Das freut mich.« Hester war schon wieder verwirrt. »Wirklich, das ist wunderbar, aber ich denke, wir sollten trotzdem zuerst über …«
    Zum zweiten Mal wurde sie von ihrem Sohn unterbrochen. »Ich habe für dich etwas in der Schule gemacht.« Verlegen hielt Red die Hände hinter dem Rücken versteckt.
    »Tatsächlich? Darf ich es sehen?«
    »Heute ist Valentinstag, weißt du?« Nachdem er noch einen Moment gezögert hatte, überreichte Red Mitch ein Gebilde aus Papier und blauem Band. »Für Mom hab ich das Herz mit Spitze gemacht, aber ich dachte, für Männer wäre blaues Band besser.« Er sah verlegen zu Boden. »Es ist eine Karte, die du aufmachen kannst.«
    Mitch musste schlucken. Er öffnete die Karte, in die Red in seiner schönsten Blockschrift und mit viel Sorgfalt geschrieben hatte:
    Für meinen besten Freund, Mitch. In Liebe, Radley.
    Mitch räusperte sich, um den Kloß in seinem Hals loszuwerden. »Das hast du aber toll gemacht. Ich … äh … mir hat noch nie jemand eine Karte gemacht.«
    »Wirklich nicht?« Red war ehrlich überrascht. »Für Mom mache ich immer welche. Sie gefallen ihr besser als die gekauften.«
    »Diese hier gefällt mir auch viel, viel besser.« Mitch war nicht sicher, ob Jungen von fast zehn Jahren etwas dagegen hatten, geküsst zu werden. Er fuhr ihm mit der Hand durch die Haare und küsste ihn trotzdem. »Danke schön.«
    »Bitte schön. Bis später.«
    Mitch hörte die Tür zuschlagen und starrte auf die Karte.
    »Ich hatte keine Ahnung, dass er das gemacht hat«, sagte Hester. »Er hat es geheim gehalten.«
    Mitch fühlte sich nicht in der Lage zu erklären, was diese Karte mit der Schleife ihm bedeutete. Er trat ans Fenster, um seine Rührung zu verbergen. »Ein toller Kerl«, murmelte er.
    »Ja,

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