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Liebesmaerchen in New York

Liebesmaerchen in New York

Titel: Liebesmaerchen in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Überraschung, ja sogar mit Widerstand gerechnet, aber nicht mit dieser tiefen Furcht. »Hester, ich bin nicht Allan, und wir beide wissen, dass du nicht mehr dieselbe Frau bist, die mit ihm verheiratet war.«
    »Das ist völlig egal. Ich will so etwas nicht noch einmal durchmachen, und Red darf es erst recht nicht erleben.« Sie stand auf und fing an, sich hastig anzuziehen. »Du siehst das nicht so, wie es ist.«
    »Meinst du?« Er bemühte sich, ruhig zu bleiben, trat hinter sie, um ihr zu helfen, die Bluse zuzuknöpfen. »Aber du kannst doch unsere Beziehung nicht mit dem vergleichen, was vor vielen Jahren geschehen ist.«
    »Ich will nicht darüber sprechen.« Ihr Ton war sehr entschieden.
    »Vielleicht ist jetzt dazu nicht der geeignete Augenblick, aber darüber reden musst du.« Obgleich sie sich dagegen wehrte, drehte er sie zu sich herum. »Wir werden darüber sprechen.«
    »Mitch, wir kennen uns gerade ein paar Wochen, und ich habe erst seit wenigen Tagen angefangen, unsere Beziehung zu akzeptieren.«
    »Und was ist das denn für eine Beziehung? Warst du nicht diejenige, die gesagt hat, du seist an flüchtigem Sex nicht interessiert?«
    Hester wurde blass, dann wandte sie sich ab, um ihre Kostümjacke aufzuheben. »Ich hatte nicht den Eindruck, dass daran etwas Flüchtiges gewesen ist.«
    »Nein, das war es für keinen von uns. Verstehst du denn nicht?«
    »Doch, aber …«
    »Hester, ich sagte, ich liebe dich. Jetzt will ich wissen, was du für mich fühlst.«
    »Ich weiß nicht.« Sie atmete tief, als bekäme sie zu wenig Luft, als er wieder nach ihren Schultern griff. »Ich weiß es wirklich nicht. Ich glaube, ich liebe dich. Du bittest mich, alles aufs Spiel zu setzen, was ich für mich und Red geschaffen habe, und das für ein Gefühl, das sich über Nacht ändern kann.«
    »Liebe ändert sich nicht über Nacht«, sagte er ernst. »Sie kann getötet, aber auch gehegt und gepflegt werden. Das liegt in der Hand der Betroffenen. Ich möchte, dass du dich an mich gebunden fühlst, möchte von dir eine Familie, und ich will dir dasselbe zurückgeben.«
    »Mitch, das alles geht viel zu schnell, viel zu schnell für uns beide.«
    »Verdammt noch mal, Hester! Ich bin fünfunddreißig Jahre alt und kein dummer Junge mehr. Ich weiß, was ich will. Ich will dich nicht heiraten, um bequemen Sex zu haben oder etwas Warmes zum Frühstück, sondern weil ich weiß, dass wir zusammengehören.«
    »Du weißt nicht einmal, was eine Ehe ist. Du stellst es dir nur vor.«
    »Und du erinnerst dich an eine schlimme Beziehung, Hester. Sieh mich an. Wann, verflixt noch mal, hörst du endlich auf, Reds Vater als Maßstab zu nehmen?«
    »Was sollte ich denn sonst für einen Mann als Maßstab nehmen? Mitch, ich fühle mich geehrt, dass du mich heiraten willst.«
    »Ach, zum Teufel damit.«
    »Bitte.« Sie machte eine hilflose Geste. »Ich habe dich sehr gern, und das Einzige, was ich ganz sicher weiß, ist, dass ich dich nicht verlieren will.«
    »Eine Ehe bedeutet nicht das Ende einer Beziehung, Hester.«
    »Ich kann nicht an eine Ehe denken. Tut mir leid.« Sie fühlte sich wieder der Panik nahe und musste sich zwingen, ruhig durchzuatmen. »Wenn du mich nicht mehr sehen willst, so werde ich versuchen, das zu verstehen. Aber lieber wäre mir … Ich hoffe, es kann alles so bleiben, wie es jetzt ist.«
    Er steckte die Hände enttäuscht in die Hosentaschen. Er war sich klar darüber, dass er wieder einmal zu sehr gedrängt hatte. Aber er fand es schrecklich, kostbare Zeit zu verschwenden, die sie gemeinsam hätten verbringen können. »Für wie lange, Hester?«
    »Solange es dauert.« Sie schloss die Augen. »Das klingt hart, ist aber nicht so gemeint. Du bedeutest mir sehr viel, Mitch.«
    Mitch strich mit dem Finger über ihre Wange, und der Finger wurde nass. »Ein Tiefschlag«, murmelte er und betrachtete die Träne.
    »Entschuldige bitte. Ich wollte nicht weinen. Ich war nur auf das alles nicht vorbereitet.«
    »Das ist mir inzwischen klar geworden.«
    »Ich habe dich verletzt. Ich kann dir nicht sagen, wie leid es mir tut.«
    »Ich bin selbst schuld. Ich hätte mit meinem Heiratsantrag mindestens noch eine Woche warten sollen.«
    »Mitch, können wir nicht einfach dieses Gespräch vergessen und so weitermachen wie bisher?«
    Er streckte die Hand aus und stellte ihr den Jackenkragen hoch. »Ich fürchte, nein. Ich habe einen Entschluss gefasst, Hester, und das kommt höchstens ein- oder zweimal im Jahr vor. Aber wenn ich

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