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Liebesnacht auf Kefalonia

Liebesnacht auf Kefalonia

Titel: Liebesnacht auf Kefalonia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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ertränken. Seit sie am Morgen erwacht war, hatte sie sich wie eine Verrückte benommen. Doch nun war sie wieder vernünftig und zutiefst beschämt.
    Was war nur in sie gefahren, dass sie Michael Theodakis derart mit Vorwürfen überschüttet hatte?
    Ich habe die Fassung verloren, weil er fast nackt ins Zimmer kam und so tat, als wäre es ganz selbstverständlich, vermutete sie. Sogleich verwarf sie diesen Gedanken wieder. Als Reiseleiterin begegnete sie tagtäglich Männern, die noch spärlicher bekleidet waren, und hatte daran bislang nie Anstoß genommen.
    Aber warum hatte sie dann so übertrieben reagiert? Es ergab keinen Sinn. Allmählich dämmerte ihr die Erkenntnis, dass es gar nichts mit seinem Aufzug zu tun hatte. Es war Michael Theodakis selbst, der sie durcheinanderbrachte und ihr die Beherrschung raubte.
    Seit dem ersten Zusammentreffen mit ihm war sie nervös und sich seiner Nähe in einem Maß bewusst gewesen, das ihren begrenzten Erfahrungsschatz überstieg. Sie hatte sich von ihm bedroht gefühlt, bevor er überhaupt ein Wort zu ihr gesagt hatte.
    Der Traum war lediglich die Fortsetzung dessen gewesen, was er begonnen hatte, indem er sie die Treppe hinauftrug. Eine beschämende Form des Wunschdenkens. Sie hatte sich wie eine hysterische Närrin aufgeführt und war dafür mit der Verachtung gestraft worden, die sie verdiente.
    Kate überlegte, ob sie sich heimlich davonstehlen sollte. Immerhin könnte sie im Apartment anrufen und Lisa bitten, ihr etwas zum Anziehen zu bringen.
    Lisa …
    Sie stöhnte laut auf. Bis zu diesem Moment hatte sie keinen Gedanken an ihre Kollegin verschwendet, der inzwischen alles Mögliche zugestoßen sein konnte. Das sieht mir gar nicht ähnlich, dachte Kate. Sie hatte sich buchstäblich über Nacht in eine Fremde verwandelt, und diese Fremde gefiel ihr absolut nicht.
    Trotz ihres roten Haars war sie stets besonnen gewesen, und nun wollte sie ihr altes Ich zurück. Michael Theodakis mochte zwar ein umwerfend attraktiver Mann mit einer starken sinnlichen Ausstrahlung sein, aber das war noch lange kein Grund, seinetwegen den Kopf zu verlieren.
    Höflich, dankbar und unerreichbar, so musste sie sich die nächste halbe Stunde geben. Und dann würde sie verschwinden, nicht nur aus diesem Hotel, sondern auch aus Griechenland. Danach würde sie ihm nie wieder unter die Augen treten müssen.
    Nachdem sie sich abgetrocknet hatte, schlüpfte sie in den Bademantel. Obwohl er sie vom Hals bis zu den Füßen bedeckte, vermittelte er ihr nicht so viel Sicherheit wie ihre eigenen Sachen. Sie kämmte sich das Haar mit den Fingern und kehrte zögernd ins Schlafzimmer zurück. Widerstrebend näherte sie sich der Terrasse, auf der ein gedeckter Tisch stand.
    Die Aussicht übers Meer war atemberaubend. Michael Theodakis lehnte im Sonnenschein an der Balustrade. Er trug Shorts, die seine langen Beine betonten, und ein kurzärmeliges Polohemd.
    „ Kalimera – zum zweiten Mal“, sagte er ruhig. „Wollen wir die Ereignisse der letzten Stunde vergessen, die für uns beide nicht sonderlich schmeichelhaft waren, und so tun, als würden wir uns erst jetzt begrüßen?“
    „Ja.“ Errötend senkte Kate den Kopf. „Das sollten wir wohl.“
    „Endlich sind wir uns in einem Punkt einig.“
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf den Tisch, auf dem ein Krug mit eisgekühltem Saft, ein Korb mit knusprigen Brötchen, Gefäße mit Honig und Konfitüre sowie eine Schale mit cremigem Joghurt warteten. Außerdem gab es eine Platte mit Trauben, Aprikosen und Pfirsichen und eine große Kanne Kaffee.
    „Das sieht köstlich aus“, meinte sie lächelnd.
    „Ja.“ Ein Anflug von Heiterkeit schwang in seiner Stimme mit.
    Als sie bemerkte, dass er noch immer sie und nicht das Essen betrachtete, begann sie zu zittern.
    „Bitte setzen Sie sich“, fügte er hinzu.
    Kate wählte den Stuhl, der am weitesten von seinem entfernt war.
    „Hoffentlich hat das Bad Sie ein wenig entspannt.“ Er goss Saft in zwei Gläser und reichte ihr eines.
    „Ja, danke.“
    „Vielleicht wäre eine Körpermassage noch wohltuender.
    Wenn Sie eine wünschen, müssen Sie es nur sagen.“
    Sie traktierte ein unschuldiges Brötchen mit dem Messer.
    „Sehr freundlich von Ihnen, aber ich verzichte.“
    Er lächelte sie an. „Das war kein persönliches Angebot, thespina. Wir haben eine ausgezeichnete Masseurin in unserem Wellnesscenter, aber es ist Ihre Entscheidung.“
    Er hat mich schon wieder auf dem falschen Fuß erwischt, dachte sie

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