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Liebesnacht im Wuestenpalast

Liebesnacht im Wuestenpalast

Titel: Liebesnacht im Wuestenpalast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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den Gedanken zu sein, dass Seine Hoheit ein Entführungsopfer verhungern ließ. Und Naema hatte sich gestern bemüht, Megan jeden Wunsch zu erfüllen.
    Vielleicht wusste das Personal gar nicht, dass Shafir sie entführt hatte?
    „Es tut mir leid. Sagen Sie Shafir, dass ich in zehn Minuten da bin.“
    Aniya blieb unschlüssig vor der Tür stehen. „Soll Naema Ihre Kleider bügeln?“
    „Nein!“ Anyia sah so betreten aus, dass Megan freundlicher hinzufügte: „Ich habe nichts dabei, das knittern könnte.“
    „Es ist das erste Mal, dass Prinz Shafir eine Dame hierher gebracht hat. Wir sind so …“, Aniya suchte nach dem richtigen Wort, „… aufgeregt!“
    Megan sah sie an. Wunderte sich denn niemand darüber, dass Seine Hoheit eine Frau mitgebracht hatte, die nicht seine Verlobte war? Sie schob den Gedanken zur Seite. Es ging sie nichts an. Es war wichtiger, dem Personal klarzumachen, wie ihre Beziehung zu Shafir tatsächlich aussah.
    Sie wollte gerade anfangen, Aniya zu versichern, dass es keinen Grund zur Aufregung gab. Aber dann hielt sie inne. Ihr ging plötzlich auf, wie witzig die Situation war. Absurd, aber witzig.
    Das Personal dachte also, dass es hier um Romantik ging.
    Es geschah Shafir nur recht, wenn alle dachten, dass sie seine Geliebte war. Nach allem, was er ihr angetan hatte, konnte sie es kaum erwarten, ihn auch einmal ein wenig leiden zu sehen.
    Vielleicht würde auch seine zukünftige Braut davon erfahren und sich die Sache mit der Hochzeit noch einmal anders überlegen. Megan würde es ihm so sehr gönnen, wenn seine Verlobte ihn sitzen ließ! Normalerweise waren Rachegedanken nicht typisch für sie, aber sein gestriges Benehmen hatte sie einfach unglaublich wütend gemacht. Außerdem hatte die arme Frau ein Recht darauf, zu erfahren, mit wem sie sich da eingelassen hatte.
    Deshalb schenkte Megan Aniya ein strahlendes Lächeln. „Ich kann mich wirklich glücklich schätzen.“
    „Oh ja!“ Aniya nickte begeistert. „Prinz Shafir ist so ein gut aussehender Mann, und so weise!“
    „Weise?“ Megan kam ein Mann, der eine ausländische Touristin entführte, nicht besonders weise vor. Vor allem nicht, wenn dieser Mann zur königlichen Familie gehörte und das Ministerium für Tourismus leitete.
    „Aber ja. Die Menschen durchqueren die ganze Wüste, um die Meinung des Scheichs zu hören. Und er nimmt sich für jeden Zeit.“
    Aniyas Meinung von Shafir unterschied sich sehr von ihrer eigenen. Und Megan freute sich schon darauf, das positive Bild, das hier anscheinend alle von dem Prinzen hatten, ein wenig zu korrigieren. Sie hatte keine Angst vor ihm. Er würde es noch bereuen, dass er sie entführt hatte und sie hier gegen ihren Willen gefangen hielt.
    Aniyas Stimme unterbrach ihre Gedanken. „Ich werde Seiner Hoheit sagen, dass sein schöner Gast ihm bald Gesellschaft leisten wird.“
    Am Treppenabsatz blieb Megan abrupt stehen.
    Shafir lehnte an der Brüstung eines Balkons, der sich von dem riesigen Speisesaal nach Osten hin öffnete. Und er sah überwältigend aus. Wie der mächtige Scheich, der er war. Er trug eine Robe, die sich weiß wie Schnee von seinem tiefschwarzen Haar abhob. Er hatte sie noch nicht bemerkt. Seine Hände lagen auf dem steinernen Geländer. Die Muskeln seiner sehnigen Unterarme traten deutlich hervor. Er blickte über die Palastmauern hinaus in die unendliche Weite der Wüste.
    Hinter den Palmen im Garten waren keine Bäume mehr zu sehen, nichts Grünes … kein Leben.
    Nur hartes, karges Land.
    Schon jetzt war die Hitze der goldenen Morgensonne zu spüren.
    Megan sah sich um. Ihr Blick fiel auf das Frühstücksbüfett. Der Diener, den Shafir Hanif genannt hatte, wartete neben einem kupfernen Teekessel, und Aniya kam gerade mit einem Tablett voller Pfirsiche, Datteln und weißem Käse herein. Sie stellte es auf dem Tisch ab, wo bereits eine Schüssel mit Joghurt und ein Teller voller orientalischem Gebäck standen.
    Shafir drehte sich bei dem Geräusch um und sah Megan mit seinem harten, durchdringenden Blick an. Er machte einen Schritt in ihre Richtung, und Megan zuckte beinahe zusammen. Aber nur beinahe.
    Innerlich schalt sie sich. Er hatte doch versprochen, ihr nichts zu tun, oder? Aus dem Augenwinkel sah sie, dass Aniya neben ihr stand. Und Hanif schenkte gerade Tee in winzige Tassen. Gut. Sie hatte also Publikum.
    Sie klimperte mit den Wimpern. „Oh Schatz, du bist schon auf.“
    Shafir war wie erstarrt. Damit hatte er nicht gerechnet!
    Bevor sie ihren

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