Liebesnacht im Wuestenpalast
gesagt, weil ich dachte, dass es keinen Unterschied macht.“ Und als er sie gegen ihren Willen mitgenommen hatte, war es bereits zu spät gewesen. Er konnte sie nicht mehr gehen lassen, denn dann hätte sie allen Zeitungen davon erzählt, und die Hochzeit wäre so oder so ruiniert gewesen.
Sie legte den Kopf schief und warf ihm einen wütenden Blick zu. „Dass es keinen Unterschied macht? Du dachtest, dass es mir egal wäre, wenn du mir die Wahrheit sagst? Dass ich nur hinter Jacques’ Geld her war? Tja, dass du so denkst, überrascht mich kein bisschen.“
„Megan …“
„Du bist unhöflich, herablassend und unglaublich arrogant. Unterbrich mich nicht, bevor ich fertig bin“, warnte sie ihn, als er protestieren wollte. „Du bist genauso schlimm wie dieser Mistkerl Jacques. Du hast keine Ehre im Leib …“
Das war zu viel. Noch nie hatte jemand gewagt, so mit ihm zu reden. Sie hörte einfach nicht auf und redete weiter auf ihn ein, ohne zu merken, dass sie zu weit gegangen war. So wütend war sie.
„Es reicht“, presste er hervor.
Im nächsten Moment hatte er sie hart an den Schultern gepackt, die sich unglaublich zart anfühlten. Shafir lockerte seinen Griff, ließ sie aber nicht los. Stattdessen zog er Megan an sich und presste seinen Mund auf ihren, um ihren Redeschwall zu unterbrechen.
Er küsste sie gierig. Zuerst war sie anscheinend vor Überraschung wie erstarrt, dann wurden ihre Lippen weich, und sie küsste ihn zurück. Sie schmeckte süß … so süß.
Sie seufzte. Er hörte diesen sanften Ton, der tief aus ihrer Kehle zu kommen schien. Und das Verlangen überwältigte ihn.
Ihm zitterten die Hände, als er ihren Rücken streichelte und an ihrer Wirbelsäule entlangstrich. Der Stoff knisterte unter seinen Fingern, als er ihren Po umfasste und sie hochhob. Als sie die Beine um seine Hüfte schlang, glaubte er vor Lust fast zu vergehen.
Schließlich hob er den Kopf. „Das hätte ich nicht tun dürfen.“
Shafir wusste, dass er sie nicht ausnutzen durfte, wenn sie so verletzlich war. Sie dachte immer noch, dass Garnier sie betrogen hatte. Aber es fiel ihm verdammt schwer, sie loszulassen, während er sich körperlich so sehr nach ihr sehnte.
Sie atmete heftig, aber ihr verschleierter Blick klärte sich erstaunlich schnell. „Das stimmt. Das solltest du nicht tun.“
Mit der Zungenspitze befeuchtete sie sich schnell die Lippe.
Bei der aufreizenden Geste stöhnte Shafir auf. „Wie soll ich dir bloß widerstehen?“
Er trug sie durch die offene Balkontür ins Schlafzimmer. Doch bevor er Megan auf das antike, holzgeschnitzte Bett legen konnte, wand sich Megan aus seinen Armen.
„Nein, ich will das nicht. Ich will nicht einmal hier sein.“
„Das sagst du, nachdem du mich geküsst hast, als gäbe es nichts Schöneres auf der Welt? Wo willst du sonst sein?“
„Das weißt du ganz genau.“
„Du möchtest, dass ich dich zu Jacques bringe?“ Shafir schüttelte den Kopf, als könnte er es nicht glauben. „Obwohl du weißt, dass er dich belogen hat und eine andere Frau heiraten wird?“
Megan blickte ihn enttäuscht an. Er hatte wohl gedacht, dass er sie nur zu küssen brauchte und dann ein leichtes Spiel mit ihr hatte. Aber da hatte er sich geirrt.
„Ich will Jacques ganz bestimmt nie wieder in meinem Leben sehen.“ Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht. Ihre Hände zitterten.
„Dann …“ Er machte einen Schritt nach vorn.
Sie ließ die Hände sinken und zuckte zurück. „Bleib weg von mir!“
Auf keinen Fall wollte sie, dass er sie noch einmal küsste. Obwohl sie so widerspenstig tat, wurden ihr unter seinen Küssen die Knie weich. Sie sehnte sich plötzlich danach, dass er noch viel mehr mit ihr machte, als sie zu küssen. Wie hatte sie ihre Gefühle für Jacques nur mit Leidenschaft verwechseln können? Und wie konnte irgendein Mann, egal wie charmant er war, begehrenswerter sein als dieser ungehobelte Scheich?
Zum Teufel.
„Ich möchte dich auch nie wiedersehen. Oder irgendjemanden aus diesem verfluchten Land.“ Als sie ihm diese Worte entgegenschmetterte, hoffte sie inständig, dass sie nicht wieder schwach wurde und zuließ, dass er sie gleich hier und jetzt auf diesem riesigen Bett verführte. „Ich will nach Hause.“
Und für den Fall, dass er es immer noch nicht richtig verstanden hatte, sagte sie so bestimmt wie möglich: „Ich möchte nach Neuseeland, zu meiner Familie.“
Shafir rührte sich nicht. Er stand einfach da, als ob er ihre Bitte nicht
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