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Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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rümpfte Nadine die Nase.
    »Soweit ich mich entsinne, hat es Ihnen hier schon einmal ziemlich gut gefallen. So gut, dass Sie sich bis auf die Unterwäsche auszogen und auf der Bühne ein Tänzchen dargeboten haben.«
    »Zu dem Zeitpunkt war ich nicht ganz bei mir«, erklärte Nadine mit möglichst würdevoller Stimme, während ihr Kameramann anfing zu prusten. »Halt die Klappe, Mike.«
    »Sie haben fünf Minuten.« Eve setzte sich auf den Rand des Bettes. »Entweder können Sie mir Fragen stellen, oder ich gebe einfach eine Erklärung ab. Ich werde Ihnen nicht mehr erzählen, als auch auf der Pressekonferenz bekannt gegeben wird, aber Sie haben es gute zwanzig Minuten früher. Außerdem gebe ich Ihnen die Erlaubnis, die Informationen zu verwenden, über die bereits von uns gesprochen worden ist. «
    »Warum?«
    »Weil«, antwortete Eve mit ruhiger Stimme, »wir befreundet sind.«
    »Gehen Sie mal kurz raus, Mike.« Nadine wartete, bis er knurrend vor die Tür getreten war. »Ich will kein Almosen von Ihnen.«
    »Das soll es auch nicht sein. Sie haben sich an die Abmachung gehalten und die Informationen zurückgehalten. Jetzt halte ich als Polizistin auch meinen Teil der Abmachung ein, und ich vertraue darauf, dass Sie als Journalistin die Wahrheit bringen werden. Und auf persönlicher Ebene habe ich Sie, selbst wenn Sie mir manchmal furchtbar auf die Nerven gehen, aus irgendwelchen Gründen einfach gern. So, wollen Sie jetzt das Interview – oder lassen wir es sein?«
    Nadine verzog den Mund zu einem breiten Lächeln. »Natürlich will ich es. Ich habe Sie auch gern, Dallas, auch wenn Sie mir ständig die letzten Nerven rauben.«
    »Erzählen Sie mit kurzen Worten: Wie schätzen Sie Rudy und Piper ein?«
    »Durch und durch charmant. Sie sind die idealen Repräsentanten ihres Unternehmens. Egal, welchen Knopf ich gedrückt habe, haben sie lückenlos passend reagiert. Sie sind ein super eingespieltes Team.«
    »Wer von den beiden hat das Sagen?«
    »Oh, er. Daran besteht kein Zweifel. Wenn Sie mich fragen, beschützt er seine Schwester ein wenig zu sehr. Außerdem ist es ein bisschen unheimlich, dass sie sich bis hin zu ihrer Lippentönung vollkommen identisch kleiden. Aber vielleicht ist das bei Zwillingen normal.«
    »Haben Sie sich auch mit irgendwelchen Angestellten unterhalten?«
    »Sicher, ich habe nach dem Zufallsprinzip ein paar ihrer Berater ausgewählt. Ihnen allen macht die Arbeit anscheinend echt Spaß.«
    »Gibt es irgendwelchen Tratsch über die Bosse?«
    »Nichts als Lob. Ich habe kein einziges lästerliches Wort über die beiden gehört.« Sie zog eine Braue in die Höhe. »Ist es das, wonach Sie suchen?«
    »Ich suche nach einem Mörder«, erklärte Eve ihr tonlos. »Also, fangen wir an.«
    »Fein.« Nadine streckte die Hand nach hinten aus und klopfte zum Zeichen, dass Mike wieder reinkommen sollte, mit den Handknöcheln gegen die Tür. »Ich möchte eine Erklärung mit anschließender Beantwortung einiger Fragen.«
    »Entweder oder.«
    »Stellen Sie sich nicht so an. Fangen Sie mit der Erklärung an.« Nadine musterte stirnrunzelnd das Bett, dachte an die diversen Körperflüssigkeiten, die dort bereits vergossen worden waren, und blieb am Ende lieber stehen.
    Eine Stunde später hörte Eve, wie Polizei- und Sicherheitschef Tibbie fast die gleiche Erklärung abgab, wie das zuvor Nadine getan hatte. Er hat einen beeindruckenden Stil, dachte sie, während sie zitternd in der Kälte stand, da er als Ort für die Pressekonferenz die Treppen vor dem Turm gewählt hatte, in dessen obersten Etagen seine Büros angesiedelt waren.
    Der Luftverkehr war während des dreißigminütigen Events umgeleitet worden, sodass nur eine Hand voll Presseflieger und Hubschrauber der Verkehrswacht die Ruhe am Himmel über ihnen störten.
    Eve war sich sicher, dass er bereits wusste, dass sie vor ihm mit den Informationen an die Öffentlichkeit gegangen war. Dafür könnte er ihr einen Verweis erteilen. Da man ihr jedoch nicht offiziell verboten hatte, eine Erklärung abzugeben, wäre ein solcher Verweis die reinste Zeitvergeudung.
    Und Eve wusste, dass Tibbie gegen Vergeudung war.
    Sie respektierte ihn, vor allem, wenn es ihm gelang, eine vollständige Erklärung abzugeben und gleichzeitig wichtige Beweismittel zu verschweigen, die für das Verfahren von Bedeutung wären.
    Als aus der Menge der Reporter unzählige Fragen auf ihn niederprasselten, hob er abwehrend die Hände. »Fragen stellen Sie bitte der

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