Liebesnaechte im Palast
ansonsten bleibt dir keine andere Wahl."
„Was willst du machen, wenn ich das nicht tue?" forderte sie ihn heraus.
„Caroline, darüber haben wir bereits gesprochen. Wenn du nicht in dein Schlafzimmer gehst, werde ich dich hineintragen. Aber dann musst du dich damit abfinden, dass ich nicht sofort gehen werde.
Entscheide dich."
Natürlich versuchte sie, die starke sexuelle Erregung, die sie erfasste, zu verbergen und sprang hastig auf. Sie gab sich verärgert, stapfte davon und öffnete ihre Schlafzimmertür. Als sie sich umwandte, war er nur wenige Meter hinter ihr und hielt ein Kissen in der Hand.
„Was willst du damit?" forschte sie.
Karim hob seine Brauen. „Ich werde es als Kissen benutzen, da du mir nicht erlaubst, mich an deine Brüste zu legen. Oder zwischen deine Schenkel." Er bemerkte, welche Wirkung seine Wor te auf sie hatten, und lächelte. „Änderst du doch noch deine Meinung, Caroline? Erinnerst du dich etwa, dass es ein Vergnügen war, mich zwischen deinen Schenkeln zu spüren?"
Sie wollte ihn anschreien, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken. „Du schläfst aber nicht hier drinnen!" brachte sie schließlich über die Lippen, als er sich der Türe näherte.
Karim schmunzelte vergnügt und ließ das Kissen auf den Boden fallen. „Nein, solange du mich nicht einlädst, Caroline, werde ich vor deiner Tür schlafen."
„Bist du verrückt?" rief sie.
Er beachtete ihren Gefühlsausbruch nicht. „Geh hinein und mach die Tür zu. Komm nicht vor morgen früh raus."
„Du kannst doch nicht auf dem Boden schlafen."
Er lachte laut auf. „Warum nicht?"
„Das ist unbequem. Du wirst kein Auge zutun."
„Wenn ja, wird es nicht daran liegen, dass der Boden nicht bequem ist", erwiderte er. „Du gehst gar nicht hinein und machst die Tür zu, Caroline. Willst du mich doch einladen?"
Sie schaute ihn an wie ein hypnotisiertes Wild, das von zwei Scheinwerfern geblendet wird. Sie fühlte sich allein von seinem Lächeln, dem kräftigen Körper, der gebräunten Haut, den mus kulösen Schenkeln in der dünnen Baumwollhose und der sexuellen Ausstrahlung seines Wesens gefesselt und vermochte sich nur mit Mühe von ihm abzuwenden.
„Dann schlaf doch auf dem Boden!" brauste sie kindisch auf. „Es interessie rt mich nicht, ob du es bequem hast oder nicht!"
„Warum sollte es dich auch?" entgegnete er und ließ sich in die Hocke sinken. Amüsiert schaute er zu ihr auf und meinte verführerisch: „Wenn du mich nicht in dein Bett einladen willst, kannst du aber auch gern hier schlafen, auf mir. Mein Körper ist nämlich weicher als der Boden."
„So viel weicher bestimmt nicht!" behauptete sie und errötete. Natürlich hatte sie das nicht so gemeint. Sie hatte ihn kränken wollen, dann aber die Doppeldeutigkeit ihrer Worte bemerkt.
„Caroline, wie du einem Mann schmeichelst! Mein Körper reagiert sofort auf deine Worte."
Unwillkürlich erinnerte sie sich, was erst gestern zwischen ih nen geschehen war, was sie getan hatte, was er getan hatte, und ihr Blick glitt zu der Körperpartie, die hinter seiner Pyjamahose verborgen war. Ein paar unachtsame Worte von ihr hatten eine solche Wirkung auf ihn? Sie konnte es kaum fassen. Wenn sie wollte, würde er das tun, was er gestern getan hatte ... und sie würde ein Vergnügen erleben, wie sie es niemals erwartet hatte.
Er fasste nach ihrer Hand, ließ sich auf den Boden sinken und zog sie zu sich herunter. Sie erschauerte nur schon bei der Berührung. Als er seine andere Hand um ihren Nacken schlang, konnte sie sich der aufwallenden Erregung nicht entziehen und öffnete ihre Lippen einladend unter dem Druck seiner.
Aber dann nahm Caroline ihre letzte Widerstandskraft zusammen und richtete sich auf.
„Lass mich in Ruhe!" verlangte sie. Wenn sie sich, nach dem, was sie jetzt wusste, von ihm lieben ließ, war sie eine Närrin. Er würde sie süchtig machen nach diesem Lusterlebnis, und sobald er sein Kronjuwel wiederbekommen hatte, würde er sie nach Hause schicken, gleichgültig, welches Verlangen er nach ihr empfand. Sie wollte sich nicht noch mehr nach ihm sehnen, als es jetzt schon der Fall war. Wenn sie es aber zuließ, dass er sie immer wieder liebte ... würde sie ihn irgendwann anflehen, sie nicht wegzuschicken.
Sie war bereits Gefangene im ehemaligen Harem. Wollte sie etwa auch noch die Konkubine des Prinzen von Westbarakat werden?
„Lass mich in Ruhe!" rief sie noch einmal, entriss ihm ihre Hand und zog sich ins Schlafzimmer
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