Liebesschloesser
jeden Fall sitzt Jonas wie festgewachsen in meinem Auto und knabbert gedankenverloren auf seiner Unterlippe herum.
Auf einmal geht ein Ruck durch ihn, er beugt sich zu mir hinüber und drückt seine Lippen auf meine. Es ist kein wirklicher Kuss, denn noch ehe ich reagieren kann, ist sein Mund weg und er hat bereits die Autotür geöffnet. Geistesgegenwärtig packe ich ihn am Arm. Er zittert und ist bemüht, mich nicht anzusehen.
„Was war das denn?“, frage ich leise.
„Ich … keine Ahnung. Es tut mir leid“, murmelt er. Ich kann seine Worte kaum verstehen und beuge mich zu ihm hinüber.
„Wenn das ein Abschiedskuss werden sollte, dann wette ich, dass wir das besser hinbekommen“, hauche ich in sein Ohr. Ich spüre seine Gänsehaut unter meiner Hand, die immer noch seinen Arm umschließt. Jonas sieht mich mit großen Augen an. Ich lege meine Hand an seine Wange und fühle die Hitze unter meinen Fingern. Er kommt mir mit geschlossenen Augen entgegen. Sein Mund ist leicht geöffnet. Ich spüre seinen hektischen Atem auf meiner Haut, betrachte die Lippen und kann es gar nicht erwarten, sie endlich zu berühren. Zärtlich küsse ich ihn und fühle, wie er zu beben beginnt. Vorwitzig stößt seine Zunge gegen meine Lippen. Ich öffne meinen Mund und stupse mit meiner dagegen. Jonas seufzt, rutscht unruhig auf seinem Sitz ein Stück näher. Seine Hand krallt sich in mein Shirt. Wild und unbeherrscht erkundet seine Zunge meinen Mund, bis ich sie mit sanfter Gewalt zurückdränge. Die Geräusche, die Jonas macht, fahren mir direkt in den Unterleib, lassen meinen Penis anschwellen. Er sieht nicht nur niedlich aus, er schmeckt auch verdammt süß. Es macht mich unglaublich scharf und ich habe Mühe, meine Hände nicht tiefer gleiten zu lassen. Er seufzt, imitiert meine Bewegungen, während seine Hände hilflos über meinen Oberkörper wandern. Eigentlich sollte es nur ein kleiner Abschiedskuss werden, aber jetzt pocht mein Herz wie verrückt und eine ganze Ameisenarmee scheint über meinem Körper zu laufen. Hastig und vollkommen unerwartet schubst er mich von sich weg. Sein Körper zuckt unkontrolliert. Er sieht mich entsetzt an.
„Scheiße …“, murmelt er atemlos und dreht sich von mir weg.
Zuerst begreife ich gar nicht, was los ist, aber dann …
Lächelnd ziehe ich ihn in meine Arme. Zuerst leistet Jonas Widerstand, aber dann vergräbt er seinen Kopf an meiner Schulter. Ich streichle beruhigend über seinen Rücken, denn er bebt immer noch. Am liebsten möchte ich ihn nicht mehr loslassen. Ich vergrabe meine Nase in seinem Haar. Es ist weich und riecht angenehm frisch.
„Vermutlich solltest du aus deinen Sachen raus“, raune ich ihm zu. Jonas nickt, bewegt sich aber nicht. Ich verfluche mein Auto und wünsche mir ein bequemes Sofa oder wenigstens nicht diese störende Handbremse zwischen uns.
„Wie wäre es morgen mit einem Eis?“, frage ich und schiebe ihn ein Stück von mir weg. Er nickt nur und sieht an mir vorbei.
„Jonas, sieh mich an!“ Tatsächlich hebt er seinen Blick, der so verzweifelt aussieht, dass ich mir ein Grinsen nicht verkneifen kann.
„Hey, kein Grund zur Panik. Mir geht es nur unbedeutend besser als dir“, versuche ich ihn aufzumuntern. Er sieht mich fragend an, ich aber nehme seine Hand und lege sie auf meine Beule. Jonas keucht laut auf, bewegt seine Finger, was mich ebenfalls zum Stöhnen bringt. Ich lege meine Hand auf seine, schiebe sie sanft weg. Er sieht mich fragend an. Ich stupse mit meiner Nase gegen seine.
„Ich bin schwer interessiert“, gebe ich ehrlich zu.
„Wirklich? Du willst mit mir zusammen sein?“, fragt er ungläubig. Die Antwort fällt mir wirklich leicht und verursacht eine unglaubliche Gänsehaut auf meinem Körper.
Sein Lächeln raubt mir den Verstand. Gierig nehme ich erneut seine Lippen in Beschlag, bis er sich atemlos und mit hochrotem Gesicht von mir löst.
„Bis morgen“, haucht Jonas und verschwindet in einem der Hauseingänge.
Eine Woche später betreten wir gemeinsam das Foyer des Seniorenstifts …
Moritz und Noah
Verschwitzt rolle ich mich von ihm herunter. Ich lege mich auf den Rücken, ziehe das Kondom ab, verknote es und werfe es neben das Bett. Mein Herz rast noch von der Anstrengung, Schweiß rinnt mir über das Gesicht. Ich wische ihn mit der Hand weg.
Auch Noahs Atem geht schnell. Er liegt auf dem Bauch. Seine Arme und Beine sind an das Bettgestell gefesselt. Er hat ein Kissen unter dem Bauch.
Ich drehe mich
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