Liebesskandal in der High Society?
aufdringlich zu wirken – genau wie sie.
„Und was sagst du insgesamt zu den Entwürfen?“, erkundigte sich Penny. Sie klang nervös.
„Ich sage, dass du ganz tolle Arbeit geleistet hast, besonders hier.“ Er legte die Designs, die ihm am besten gefielen, auf den Schreibtisch. „Die anderen sind nicht so mein Fall, aber so etwas muss wohl auch ins Programm.“
„Nicht unbedingt. Wenn das Ganze eine Themenkollektion rund um den Santa-Magdalena-Diamanten werden soll, können wir auch alles altmodisch halten. Schließlich hat der Stein eine lange Geschichte.“ Jetzt, wo ihr Bruder sie so gelobt hatte, wirkte Penny schon sehr viel entspannter. Sie sammelte die Bögen wieder ein. „Mir gefallen die nostalgischen Entwürfe übrigens auch am besten, also konzentriere ich mich jetzt darauf.“
„Ja, aber den hier lass bitte außen vor.“ Blake zog ihr das Blatt mit dem Platinring wieder weg. „Ich möchte nicht, dass er in die Kollektion aufgenommen wird.“
Penny sah ihn mit großen Augen an. „Ich dachte, du findest ihn ganz besonders schön?“
„Ja. Und gerade deswegen will ich, dass es nur einen einzigen von der Sorte gibt.“
„Dann … willst du ihn also haben?“
„Ja. Geht das nicht?“
„Doch.“ Penny musterte ihren Bruder skeptisch. Offenbar überlegte sie gerade, ob sie noch etwas dazu sagen sollte, aber sie gehörte nicht zu den Menschen, die sich ungefragt in die Angelegenheiten anderer Leute einmischten. Daher nickte sie bloß. „Ja, das lässt sich machen.“ Sie schob die Entwürfe zurück in die Mappe und stand auf.
Blake räusperte sich. Er hatte seine Schwester in letzter Zeit kaum gesehen und dadurch selten Gelegenheit, mit ihr über private Dinge zu sprechen. Auch jetzt war der Moment nicht gerade günstig, aber es half ja alles nichts. „Triffst du dich eigentlich immer noch mit Jason Foley?“, fragte er wie aus heiterem Himmel.
Penny zuckte kaum merklich zusammen, fasste sich aber schnell wieder. „Darüber möchte ich mit dir nicht reden“, sagte sie und setzte einen trotzigen Gesichtsausdruck auf – sehr untypisch für sie. „Das führt zu nichts, denn ich weiß ja, dass du dagegen bist.“
„Penny …“
„Ich dachte erst, du könntest dich ein bisschen in mich hineinversetzen, wegen Katie“, fuhr sie fort. „Gerade du müsstest doch wissen, was das für ein Gefühl ist, wenn andere Leute ihre Nase in deine Privatangelegenheiten stecken.“
„Das ist etwas völlig anderes. Katie gehört nicht zu dieser verdammten Foley-Familie.“
„Das ist überhaupt nichts anderes. Du kannst bloß die Ähnlichkeiten nicht erkennen, weil du dich immer noch an dieser blöden Familienfeindschaft festklammerst, für die es überhaupt keinen Grund mehr gibt. Und du bist übrigens der Einzige aus unserer Familie, der deswegen so ein Theater macht.“ Penny fuhr herum und lief aus dem Zimmer.
Ungläubig starrte Blake ihr nach. Was war eigentlich in seine sonst so ruhige kleine Schwester gefahren? War Jason Foley vielleicht für diese Entwicklung verantwortlich?
Und so unangenehm ihm die Erkenntnis auch war: Je länger er darüber nachdachte, desto deutlicher wurde ihm, dass Penny mit ihrem Vergleich gar nicht so unrecht hatte. Er konnte sich immer besser vorstellen, wie sie sich fühlte, wenn ihr ständig jemand in ihr Privatleben hineinredete.
Allerdings traute er Jason Foley wirklich nicht über den Weg. Blake war sich sicher, dass der bekannte Playboy nur deswegen Interesse an seiner Schwester zeigte, weil er von Penny etwas über den verschollenen Santa-Magdalena-Diamanten herausbekommen wollte. Andererseits – wenn Blake jetzt immer weiter auf Penny einredete, ging das vielleicht nach hinten los.
Blake beschloss, sich erst mal keine weiteren Gedanken über das Thema zu machen und sich stattdessen auf den Abend zu freuen, der vor ihm lag: der Abend mit Katie.
Obwohl Blake ihr schon am Telefon klargemacht hatte, dass er heute Abend das Programm bestimmte, wollte Katie für die richtige Stimmung sorgen. Offenbar wusste er überhaupt nicht, wie man sich richtig entspannte, und das wollte sie ihm heute vormachen. Dafür hatte sie sich sportlich-leger angezogen: Sie trug Jeans und ein weißes Hemd, außerdem hatte sie kaum Make-up aufgelegt und das Haar offen gelassen.
Als sie ihm um Punkt sechs die Tür öffnete, musterte Blake sie anerkennend, und sie genoss diesen Blick.
„Verrätst du mir jetzt bitte, was du vorhast?“, forderte sie ihn auf und ging ihm voran in
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