Liebessklavin
stellte überrascht fest, dass sie nichts von dem bereute, was ihr gerade widerfahren war. Noch vor wenigen Monaten wäre sie allein über den Gedanken entsetzt gewesen, hätte energisch den Kopf geschüttelt. Vielleicht hätte sie sogar panisch reagiert, wenn nicht empört. Sie stand unter dem Wasserstrahl und stützte ihre Hände an der Wand ab. Schon jetzt spürte sie ihre Muskeln. Morgen würde sie sich kaum mehr bewegen können und sie kostete die unendliche Befriedigung in ihrem Inneren aus.
Als sie das Bad angekleidet und wackelig auf den Beinen verließ, lehnte Simon wartend an der Hüttentür. Auch er wirkte mitgenommen und müde. Für einen Moment spürte Erica, wie ihre Wangen zu Glühen begannen. Einen Augenblick kehrte die Unsicherheit ihm gegenüber zurück. Was dachte er über sie?
Du denkst zu viel
. Mit einem Lächeln wies sie sich zurecht, trat auf ihn zu und schlang schweigend die Arme um seine schmalen Hüften.
Auch Simon sprach kein Wort, küsste ihre Stirn und hielt sie fest. Wortlos verließen sie eng umschlungen die Hütte und die frische Luft füllte ihre Lungen. Sie konnte weder George noch Stuart entdecken, schickte suchend ihren Blick umher und hob ihre Augen zu Simon empor. Erica wollte diese angenehme Stille zwischen ihnen nicht brechen und genoss seine Wärme.
„Hat es dir gefallen?“ In seinem Flüstern schwang eine Unsicherheit, die Erica nicht an ihm kannte. Schlagartig wurde ihr bewusst, das Spiel war so nicht geplant gewesen, hatte eine Eigendynamik entwickelt, die sie alle mitgerissen hatte.
Ihre Schultern bebten, sie vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. „Jetzt denkst
du
zu viel, Liebling.“
Simon schnaubte amüsiert, hob ihr Gesicht zu sich empor und nickte. „Du hast recht.“ Seine Daumenkuppen streichelten ihre Wangen und er betrachtete den Glanz in ihren Augen.
Sie sah ihm an, dass eine Frage auf seiner Seele brannte, die er nicht aussprach. Er war so weit entfernt, schien über etwas nachzudenken, das sie nicht erfassen konnte.
„Was geht dir durch den Kopf?“ Anstatt ins Blaue zu raten, und der eigenen Unsicherheit Nahrung zu geben, gab sie dem Impuls ihrer Neugier nach.
Die Frage riss ihn aus seinen Gedanken. „Kann ich dir noch nicht sagen.“
Erica hob die Augenbrauen und betrachtete ihn mit ernstem Gesichtsausdruck. Wenn auch seine Augen beständig Wärme ausstrahlten, war sie überrascht über diese Antwort. Konnte er nicht? Oder wollte er es ihr nicht sagen? Sie formte ihre Lippen zu einem Schmollmund. Sie tat es stets unbewusst, wenn sie etwas beschäftigte.
„Hab ein wenig Geduld mit mir. Ich werde es dir sagen, wenn es so weit ist. Versprochen.“ Seine Stimme klang amüsiert und dennoch ärgerte ihre Neugier sie mehr als der unterschwellige Hohn seines Tonfalls.
Er griff nach ihrer Hand und küsste die Fingerspitzen. „Bereit für die wohlverdiente Erholung?“
Das Strahlen ihrer Augen breitete sich in ihrem Gesicht aus, als sie aufgeregt nickte.
Simon holte ihre Reisetasche aus dem Haus. „Na dann folge mir.“
Mit dem Porsche, auf dessen Beifahrersitz sie amüsiert ihr Handy entdeckte, ging es zum Flughafen und mit einer Chartermaschine empor in die Wolken. Sie war müde, aber zu aufgekratzt, um zu schlafen, nippte an ihrem Sektglas und wandte sich zu Simon um, der neben ihr versuchte, eine entspannte Position zu finden.
„Und du willst mir nicht verraten, wohin die Reise geht?“
Er öffnete in seinem zurückgeschobenen Sitz ein Augenlid, schloss es wieder und lachte. „Lass dich überraschen und versuch ein bisschen zu schlafen, mein ungeduldiger Engel.“
Erica rollte mit den Augen und schnaubte. Der Flug zog sich wie Kaugummi, obwohl sie gerade erst abgehoben waren. Sie legte den Kopf an das Fenster und starrte in die Dunkelheit. Zufriedenheit malte sich in ihr Gesicht und noch immer spürte sie die Nachwirkungen der real gewordenen Fantasie. Die Müdigkeit kehrte zurück und eine wohlige Schwere machte sich in Ericas Körper breit. Nur ein wenig dösen, die Augen schließen und nachdenken, doch kaum fielen ihr die Lider zu, schlief sie tief und fest ein.
Etwas kitzelte ihre Nase. Erica wischte mit der Hand die vermutete Fliege von ihrem Gesicht und seufzte. Die zarte Berührung an ihrer Wange ließ sie stöhnen, und als sie die Augen blinzelnd öffnete, erkannte sie das zärtliche Lächeln auf Simons Gesicht. Erica streckte sich, griff nach seinem Gesicht undzog es zu sich. Der geforderte Kuss schmeckte süß und machte
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