Liebessklavin
Erica hätte ihm nur hüpfend folgend können und wäre nach kürzester Zeit der Länge nach hingefallen. Sie glitt mit dem Rücken an dem Pfahl zu Boden. Ein Knacken im Unterholz ganz nah ließ sie aufschreien. „Simon?“ Sie erinnerte sich an die Angst bringende Dunkelheit im Weinkeller, dachte an das gemeine Spiel, dass Simon gespielt hatte, und versuchte durch ruhiges gleichmäßiges Atmen ihre aufkeimende Panik zu unterdrücken. Wo war er hingegangen? Machte er diese Geräusche? Leises Rascheln hinter ihr schreckte sie auf, fuhr ihr durch Mark und Bein und riss ihren Kopf herum. Nichts und niemand war zu sehen. Plötzlich schoss etwas neben ihr aus dem Gebüsch und Ericas Herz setzte einen Takt aus.
„Hast du mich vermisst?“
Sie schrie ihn an, hätte gern auf ihn eingeschlagen, so wütend war sie.
Zärtlich nahm er ihr Gesicht in beide Hände. „Mein armes, kleines, schmutziges Luder. Gefesselt, hilflos und allein, dabei geil und gleich noch blind.“ Er verband ihr die Augen, obwohl sie sich dagegen wehrte. „Jetzt bist du völlig ausgeliefert. Wer weiß, vielleicht findet dich ein einsamer Wanderer und er wird wissen, was man mit einer nackten, gefesselten und wehrlosen Sklavinanstellen kann.“ Er hob sie locker auf seine Schulter und trug sie fort.
Erica zappelte und schrie, schlug ihm die gefesselten Hände in den Rücken, doch er wanderte unbeirrt weiter. Brachte er sie in den Wald? Es war doch schon dunkel. Nein, das würde er nicht tun, oder doch?
Nach einer Weile setzte er sie an der rauen Rinde eines dicken Baumes ab, drehte sie mit dem Gesicht zum Stamm, irgendetwas machte er an ihrer Armfessel, und als er fertig war, zog sie daran und stellte fest, dass er sie an den Stamm gebunden hatte. Panik stieg in ihr hoch, die Angst, dass er sie zurücklassen könnte. „Simon?“
Er antwortete nicht, doch sie spürte seine Gegenwart in ihrer Nähe.
„Lass mich bitte nicht allein, ja?“ Er schwieg und ihre Stimme überschlug sich ängstlich. „Bitte Simon tu das nicht.“
Sanft berührte er ihre Schultern. „Du magst die Dunkelheit nicht, stimmt‘s?“ Der sadistische Ton in seiner Stimme war deutlich hörbar. Er musste das Zittern ihres Körpers unter seinen Händen spüren, die an ihrem Körper hinabwanderten. „Ich bin hier, mein Schatz. Hab keine Angst.“ Seine Lippen senkten sich auf ihren Hals, seine Fingerspitzen kreisten über ihren flachen, pulsierenden Bauch. „Ich bin immer in deiner Nähe.“ Seine Fingerkuppen glitten zwischen ihre Schamlippen, entfachten die dumpf pochende Lust in ihrem Geschlecht auf ein Neues. Sein Flüstern war ihr so nah, dass ihr schauderte. „Ich bin es, der dich über die Klippe stößt, und der der dich wieder auffängt.“
Als sie kam, schrie sie ihre Erlösung in den Wald hinaus, sackte erschöpft gegen Simons Brust und rang nach Atem. Erica zitterte unkontrolliert und so heftig, dass ihr die Knie wegbrachen und Simon sie gerade noch auffing.
Er zog sie in seine schützenden Arme, wiegte sie wie ein Kind und beruhigte sie, als sie zu schluchzen begann. „Shhh, meine Kleine … es ist alles gut.“
Sie konnte den Trost in seiner Stimme hören und ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Nie zuvor hatte sie vor Glück geweint. Für den kurzen Moment vor dem Einsetzen des Höhepunktes hatte sie das Gefühl gehabt, zu fliegen. Erica fühlte sich erschöpft und selig zugleich, leer und voller Gefühle. Das alles überforderte ihren Verstand und sie war dankbar, dass Simon ihr den Halt gab, den sie jetzt brauchte.
„Ich bin stolz auf dich, mein Schatz.“
Sie wusste nicht, was er damit meinte, konnte seinen Worten auch nicht folgen, aber es tat gut, seine beruhigende sanfte Stimme zu hören. Vorsichtig löste er die Seile, hob sie auf seine Arme und trug sie zurück zur Hütte.
Erica weinte an seiner Schulter, verbarg ihr Gesicht an seiner Brust.
Er legte sie aufs Bett, hüllte sie liebevoll in eine Wolldecke und strich ihr die schweißnassen Strähnen aus der Stirn. „Fühlst du dich wohl?“
Sie zitterte am ganzen Leib, doch sie nickte, brachte sogar ein Lächeln zustande. „Was ist passiert?“
Er küsste ihre Stirn. „Hat es sich gut angefühlt für dich?“
Mehr als das, es war
… Ihr fehlten die richtigen Worte, um diesen einmaligenZustand zu beschreiben. Es war wie fliegen können. Den Kopf völlig frei von Gedanken, nur noch erleben, fühlen, spüren … „Wie neben sich stehen und zuschauen, gleichzeitig fühlen und … wie
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