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Liebessklavin

Liebessklavin

Titel: Liebessklavin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jazz Winter
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Tattoofans finden es auch geil. Was ist nur los mit dir? Du bist doch selbst kein Kind von Traurigkeit!“ Sie blieb vor Marie stehen. „Akzeptier es oder nicht, es ist mir gleich. Unsere Freundschaft hat nichts mit meinen oder deinen sexuellen Vorlieben zu tun. Falls du das so siehst, ist es schade, aber daran kann ich nichts ändern.“ Erica wählte ihre Worte sorgfältig aus. „Du musst mich nicht retten, weil ich nicht gerettet werden will. Ich liebe diesen Mann, ob dir das passt oder nicht. Du kennst ihn nicht einmal, und wenn ich dich so reden höre, überlege ich mir lieber, ob ich ihm das antue, dich ihm vorzustellen.“ Die Enttäuschung in ihrem Tonfall war nicht vermeidbar. Erica fühlte sich betrogen, war fassungslos über die Intoleranz und der Ablehnung ihrer Freundin, dass es ihr schwerfiel, sie nicht anzuschreien. Sie sackte in ihren Bürostuhl zurück und schüttelte den Kopf. „Ich frage mich wirklich, mit welchen Freunden ich mein Leben verbracht habe. Was hat euch so bieder werden lassen? Du warst früher Punk aus Leidenschaft und heute spielst du die Mutter Theresa der Nation? Kommst du dir nicht ein wenig albern vor? Und Thomas? Ich will dir mal was über Thomas sagen, würde er endlich dazu stehen, dass er schwul ist, wäre einiges für ihn wesentlich leichter.“
    Marie hielt den Atem an.
    „Ja, hast du das noch nicht begriffen? Thomas ist kein Stück hetero und war es auch nie. Oder dein heiß geliebter erster Lover Timothy. Früher hast du ihn deine Zehen lutschen lassen und fandest das lustig, glaubst du die Neigung ist neu? Dein Timothy war schon immer ein Fußfetischist und ist es heute erst recht. Denkst du, er ist nur so Schuhverkäufer geworden? Und warum hat esdich weniger geschockt, als Jacky uns ihre Flamme vorgestellt hat? Sie ist mittlerweile glücklich mit ihrer Frau verheiratet. Weshalb regst du dich darüber nicht auf?“ Erica zügelte ihren Redeschwall und hob beschwichtigend die Hände. „Und haben sich diese Leute wegen ihrer Eigenarten geändert? Zerstört es dein Bild von der tadellosen, heilen Welt? Ich weiß nicht, wann es war, aber ich kann mich an ein Mädchen erinnern, das groß und breit geschworen hat, niemals so verbohrt wie die eigenen Eltern zu werden. Bravo, Marie, du bist auf dem besten Wege, das Ebenbild deiner Mutter zu werden.“
    Der Rotschopf starrte Erica konsterniert an.
    „Du verurteilst Personen, bist jedoch wie alle selbst nicht perfekt, Marie. Ich liebe dich, doch ich bin schockiert, ausgerechnet dich so reden zu hören.“ Die Worte schlugen wie Blitze ein. Erica konnte es an ihrem Gesicht erkennen. „Hör zu Marie. Du bist ein wichtiger Mensch für mich. Ich weiß es zu schätzen, dass du dich um mich sorgst. Aber Simon liebt mich und BDSM ist ein Rollenspiel, nicht mehr, und nicht weniger. Ich überlasse ihm nicht mein Leben, das will er auch gar nicht.“ Sie saß über ihren Schreibtisch gebeugt mit ineinander gefalteten Händen da und betrachtete das bleiche Antlitz ihrer Freundin. Ericas Stimme klang deutlich sanfter: „Freue dich doch einfach für mich, dass ich glücklich bin.“
    Marie senkte den Blick. Der Gesamteinlauf tat seine Wirkung und der Rotschopf setzte sich auf den Stuhl und seufzte. „Wirke ich so spießig auf dich?“
    Erica hob ihre Hand und zeigte lächelnd einen Abstand zwischen Zeigefinger und Daumen. „Ungefähr so viel.“
    Marie schien die Sätze zu überdenken, die ihr wie Wurfgeschosse um die Ohren geflogen waren, und schüttelte langsam ihren Kopf mit ernster Mimik. „Meine Mutter wäre garantiert stolz auf mich.“
    Das Lachen drang laut und schallend durch den verwaisten Bürotrakt. Eine Rotweinflasche später saßen die Freundinnen Rücken an Rücken auf dem Fußboden.
    „Meine Güte, so wie du ihn beschreibst, scheint er ja ein absoluter Traummann zu sein.“
    „Ist er auch.“ Das süße Seufzen kam aus ihrem tiefsten Inneren und sie lächelte bei dem Gedanken an Simon.
    „Hat der noch einen Kumpel?“
    Überrascht öffnete Erica die Augen, legte die Stirn in Falten und dachte mit einem Schmunzeln auf den Lippen an Stuart. „Hm, stehst du auf Peitschen?“
    Für einen Moment herrschte Stille in dem Büro, doch dann schüttelte Marie den Kopf. „Neee, lass mal.“
    Erneut keimte das Lachen auf, bis es abrupt abbrach.
    „Oh Mann, schon so spät?“ Marie kniff die Lider fest zusammen, um die Zeigerstellung der Wanduhr zu überprüfen. Halb vier am Morgen. „Paul wird sich bedanken, wenn ich

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