Liebessklavin
ich euch an das Andreaskreuz und peitsche euch so lange, bis ihr es begriffen habt. Verstanden!?“
Stuart hob die Augenbrauen, als er Ericas Stimme, mit dem Tonfall und diesen Worten zu den Lehrlingen sprechen hörte, während er die Steinstufen herunterkam.
Die beiden Jungs verstummten, zogen die Köpfe ein und widmeten sich dem Malern der Wände.
„Du scheint die beiden gut im Griff zu haben.“ Er sah sich in dem Raum um. Der Keller war kaum wiederzuerkennen. Seine handgefertigten SM-Möbel waren geschmackvoll verteilt und Fackelleuchten warfen Schatten, die bedrohlich und unheimlich wirkten. Rostig aussehende Eisenketten, große und kleine Ringe hingen von dicken Eichenbalken an der Decke hinab. In den verschiedenen Wandnischen befestigte Erica seine persönliche Peitschensammlung und die Ausstellungsstücke aus seiner Kollektion.
Sie war so vertieft in ihre Arbeit, dass sie Stuarts Erscheinen nicht bemerkt hatte. Er blieb hinter Erica stehen, beugte sich über ihre Schulter. „Du hast sogar an einen Sklavenkäfig gedacht.“
Erschreckt fuhr sie zusammen und prallte zurück. „Verdammt! Musst du dich so anschleichen?“
Leises Gelächter drang herüber, und als Erica den Lehrlingen einen bösen Blick zuwarf, wandten sie sich wieder ihrer Arbeit zu.
Stuart hob die Peitsche auf, die sie fallen gelassen hatte, und gab sie ihr zurück.Sie betrachtete den halbhohen leeren Käfig, von dem er gesprochen hatte, und witzelte. „Na ja, wenn schon Kerker, dann richtig. Wie gefällt es dir bis jetzt?“
„Ich bin beeindruckt. Der Raum ist genau so, wie ich es mir vorgestellt habe.“
„Freut mich, hier werden sich deine Kunden wohlfühlen.“ Sie zwinkerte vielsagend und erntete einen höhnischen Blick, den sie nicht zuordnen konnte.
„Die auch …“ Stuart sprach so leise, dass nur sie die Worte hören konnte, und drehte sich um.
Ein wohliger Schauder rieselte ihre Wirbelsäule hinab, als sie ihr Werk zum ersten Mal wirklich betrachtete. Erica räusperte sich, unterdrückte die Fantasien, die in ihr emporsteigen wollten. „Hier und da fehlen noch ein paar Kleinigkeiten. Vor dem Thron soll ein dicker roter Läufer hin. Die leeren Wandnischen bekommen noch ein paar spezielle Bilderteppiche. Hier, ich zeig sie dir.“ Erica entrollte einen der Wandteppiche und das alberne Kichern der Lehrlinge nahm zu.
Stuart betrachtete das kunstvoll geknüpfte Bild, ergriff das freie Ende. Eine Jagdszene zeigte die nackten Leiber von jungen Mädchen. Er nickte. „Hübsch.“
Das Lachen der jungen Männer wollte nicht enden, doch bevor Erica ihre Stimme erneut erheben konnte, überbrückte Stuart mit raschen Schritten die Distanz zu den beiden. Augenblicklich verstummten sie. Der Mann überragte beide mindestens um zwei Kopflängen und der blonde Lehrling schluckte hörbar. Stuart beobachtete das Mimikspiel in seinem Gesicht. „Amüsiert ihr euch gut?“ Er klang betont freundlich, und doch schwang etwas in seiner Stimme, das jeden anderen im Keller erschaudern ließ. Wie ein Kaninchen vor dem Fuchs starrte der Blonde den Master an.
„Ihr seid eingeladen, meine Einrichtung auszuprobieren, wenn es euch gefällt. Wie wäre es mit dir?“ Stuart richtete seinen eisigen Blick auf den Dunkelhaarigen, der wie unter einem Peitschenhieb zusammenzuckte. „Ich fessele dich auf die Streckbank, helfe deiner Körpergröße ein wenig nach und deine Chefin darf meine Peitschenkollektion an dir probieren.“
Der angesprochene Lehrling reagierte verlegen. „Ich, ähm, geh dann mal Pause machen.“ Er war so schnell verschwunden, dass Erica auflachte. Der Blonde hingegen starrte den Master mit offenem Mund an.
„Und wie steht es mit dir? Hast du mehr Mumm als dein alberner kleiner Freund?“
Abermals schluckte der blonde Lehrling, wechselte seinen Blick zwischen dem Master und Erica hin und her. Sie konnte die Gänsehaut an seinen Unterarmen erkennen, dann wandte er sich hastig ab und stürzte seinem Kollegen keuchend hinterher.
Stuart richtete seinen amüsierten Blick auf Erica und überkreuzte seine Arme vor der Brust. „Der kommt garantiert wieder.“
„Woher weißt du das so genau? Ich hatte eher den Eindruck, du hast ihm Schiss eingejagt.“
Er legte eine Hand auf das Andreaskreuz. „Sein Blick hat es mir verraten. Wollen wir wetten?“
„Nur Idioten wetten, aber ich hoffe, du erzählst es mir, sollte sich deine Vermutung bestätigen.“
Stuart legte seinen Kopf schräg. Für einen Augenblick wirkte er
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