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Liebessklavin

Liebessklavin

Titel: Liebessklavin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jazz Winter
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dann.“ Stuart stieg die letzten Stufen hinunter und öffnete mit beiden Händen die schweren Eichenflügeltüren.
    Erica erkannte, dass die Fackeln brannten. Sie atmete tief ein und aus, schloss für eine Sekunde die Augen und entschloss sich, ihm zu folgen. Als sie durch den Türbogen trat, blieb sie wie gebannt stehen.
    An dem mit schwarzem Leder bezogenen Andreaskreuz stand ein Mann, gefesselt an Händen und Füßen mit dem Rücken zu ihr stehend und mit einer Maske über dem Kopf. An dem Heben und Senken seiner Schultern konnte sie erkennen, wie er nervös atmete, nichts sehend, nicht wissend, was ihn erwartete.
    „Was hat das zu bedeuten?“
    Stuart hatte auf dem Thronstuhl Platz genommen und zeigte in die Richtung des Gefesselten. „Die Wette hätte ich gewonnen.“
    Erica legte die Stirn in Falten und brauchte ein wenig Zeit, dahinterzusteigen, was er damit andeutete. Nick! Nein, das konnte nicht der blonde Malerazubi sein, oder doch?
    Stuart erwiderte ihren Blick siegessicher. „Ich möchte dir ein besonderes Geschenk machen. Deine Arbeit ist mit Geld nicht aufzuwerten und daher denke ich, wäre es eine passende Art, mich dafür erkenntlich zu zeigen, dass du mein Haus in ein gemütliches Heim umgestaltet hast. Es wird dir einmal die andere Seite des Spiels zeigen.“ Er stand auf, nahm eine der Peitschen, die Erica am Nachmittag wählerisch an der Wand fixiert hatte, und legte sie in ihre Hände.
    Es war die neunschwänzige Katze mit kurzem Griff. Sie lag gut in Erica zierlicher Hand.
    Stuarts Handflächen lagen beruhigend auf ihren Schultern. Sie konnte das Blut durch ihre Adern rauschen hören und ihr Mund war trocken von der heftigen Atmung. Er drehte sie zu dem jungen Mann an dem Kreuz, beugte sich zu ihrem Ohr und küsste sanft ihren Hals. „Erinnerst du dich an dein erstes Mal? Erinnere dich an den Schmerz, den du nicht erwartet hattest. Du weißt, was er fühlen wird. Du kennst die Pein, wenn das Leder über die Haut zuckt, wenn das Echo des Auftreffens durch die Ohren prescht und in deinem Inneren explodiert. Du kannst nachempfinden, was er ertragen wird und für ihn wird es ebenso neu sein, wie es für dich gewesen ist.“ Sein Körper drängte ihren vorwärts.
    Erica erinnerte sich, wie sie am Nachmittag auf dem Thron gesessen hatte und den Geschmack von Macht für einen Moment gekostet hatte.
    Auch Nick hörte den Worten des Masters schweigend zu. Der nackte Rückenwar schweißbedeckt, sein Brustkorb hob und senkte sich in schnellem Takt.
    „Er gehört dir. Er wünschte sich dieses Spiel und ist alt genug, diese Entscheidung für sich zu treffen. Unser Freund hier besitzt die gleiche Neugier, die dich treibt. “
    Stuarts Worte in ihrem Kopf, der bebende, gefesselte Körper vor sich, Ericas Seele war in Aufruhr. Sie spürte, wie die zarten Knospen ihrer Brüste sich zusammenzogen und eine feine Gänsehaut sich über ihren Körper ausbreitete.
    „Als ich ins Haus zurückkehrte, stand er mit gesenktem Kopf im Speisezimmer. Er muss durch die Hintertür gekommen sein.“ Er schob seine Arme um ihre Taille, sodass sie seine Nähe deutlicher spürte.
    Erica lehnte sich Halt suchend an seine Brust, ließ den heftig atmenden Körper vor sich nicht eine Sekunde aus den Augen. Sie stand am anderen Ende der Peitsche, bekam die Gelegenheit, all die Fragen, die am Nachmittag durch ihren Kopf gingen, zu beantworten.
    „In dir regt sich nicht nur eine devote Seele, kleiner Engel.“
    Engel! So nannte Simon sie immer.
    „In dir steckt auch eine dominante Seite. Du kennst die verschieden Arten von Schmerz, die Simon dir zeigte. Mit dieser Erinnerung wirst du ein Gefühl dafür bekommen, wie viel du deinem Gegenüber zumuten kannst. Versuch es, du kannst jederzeit abbrechen. Du hast die Kontrolle. Du entscheidest für ihn, wie weit es gehen wird. Wirbelsäule und Nieren sind tabu.“ Stuart trat einen Schritt zurück und Erica im gleichen Augenblick vor.
    Sie blieb vor dem jungen feuchten Körper stehen. War es tatsächlich der Lehrling? Mit zitternden Fingern löste sie die Schnallen, die die Maske über seinem Gesicht hielten, und zog das Latex von seinem Kopf. Die blonden Locken kräuselten sich wild um den Kopf des Azubis. Erneut warf sie einen Blick zu Stuart, der mit ernstem Gesicht hinter ihr stand.
    Sie berührte die bebenden Muskeln des jungen Mannes und spürte unter ihren Fingerspitzen, wie er zuckte. „Bist du sicher?“ Ihre Stimme war zu einem Flüstern gesenkt, doch er verstand sie gut und

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