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Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition)

Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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wickelte seinen Freund in eine Wolldecke und nahm ihn dann
auf den Arm.
„Wieso?“, fragte Neal. „Wo soll ich denn hin?“
„Zu deinen Eltern“, erklärte Dirk.
Sofort klammerte sich Neal an seinem Freund fest. „Ich will aber
bei dir bleiben.“
Dirk seufzte, als er mit Neal die Wohnung verließ.
„Dein Vater will es so ...“
Kurze Zeit später saß Neal im Auto und fuhr davon. Dirk blieb
traurig zurück.
XV .
    Der Arzt machte nicht unbedingt ein erfreuliches Gesicht, als er
Neal untersucht hatte. Auf die Nachfrage von Herrn Anderson
hielt er sich mit seiner Antwort bedeckt.
„Gut geht es ihm wahrlich nicht.“
„Ja, aber, was hat er denn?“
„Ihr Sohn hat eine Lungenentzündung“, sagte der Arzt dann, „eine
ziemlich schwere sogar.“
Peter Anderson erschrak. „Eine Lungenentzündung? Wie kann das
denn angehen?“
„Nun ja, das kalte Wetter, die Grippeviren. Das alles können
Auslöser sein.“
Der Arzt räumte seine Untersuchungstasche wieder ein. Doch sein
Gesicht blieb nachdenklich.
„Warum haben Sie mich nicht eher informiert? Wir hätten einiges
verhindern können.“
Neals Vater berichtete, dass sein Sohn bei einem Freund
untergekommen war und es ihm angeblich dort recht gut ging.
„Also, ich bitte Sie“, lenkte der Arzt sofort ein, „der Junge hat
über 39 Grad Fieber, er ist völlig exsikiert, scheint enorm an
Gewicht verloren zu haben. So etwas fällt doch auf!“
Er schüttelte entrüstet den Kopf, doch Herr Anderson konnte nur
mit den Schultern zucken.
„Ich kann dazu gar nichts sagen. Neals Freund beteuert, ihn gut
versorgt zu haben. Ich konnte ja nicht ahnen, in welcher
Verfassung sich mein Sohn wirklich befindet.“
„Eine Lungenentzündung kann auch schleichend kommen.“ Der
Arzt griff in seine Tasche und zog ein Rezept heraus, welches er
sofort ausstellte. „Er muss Antibiotika nehmen, viel trinken und
sich schonen. Sorgen Sie für frische Luft im Zimmer, aber keine
Anstrengung.“
Peter Anderson nickte und nahm das Rezept entgegen.
„Seine Lungen sind stark angegriffen“, berichtete der Arzt weiter.
„Er hat Atemnot, ganz klar. Wenn es nicht besser wird,
benachrichtigen Sie mich bitte sofort.“
    „Schon wieder Pillen?“ Neal verzog das Gesicht, als sein Vater
ihm eine der dicken Penicillintabletten anreichte. „Die Aspirin von
Dirk bekam ich leichter herunter.“
Peter Anderson atmete tief durch.
„Du hast eine Lungenentzündung. Aspirin hilft da herzlich wenig.
Mit so einer Erkrankung ist nicht zu spaßen.“ Er reichte Neal das
Glas Wasser an. „Ich verstehe auch nicht, warum du uns nicht
angerufen hast. Und Dirk – der hätte das doch merken müssen,
dass du mehr hast, als eine normale Erkältung. Bei so hohem
Fieber!“
Neal hatte das Glas Wasser komplett geleert. Er fuhr sich über den
Mund.
„Gib’ doch Dirk nicht die Schuld“, sagte er trotzig. „Er hat gut für
mich gesorgt. Und Fieber hatte ich auch keins. Wir haben ständig
kontrolliert. Mir ging es gut. Wir haben sogar einen Schneemann
zusammen gebaut.“
Neal verstummte. Mit einem Mal schämte er sich für seine Lügen,
doch ... Dirk hatte sich gekümmert, oder?
„Du hattest sicher keinen Schal um, nicht wahr?“
Neal schüttelte den Kopf.
Ich lag Stunden im Schnee, wäre fast erfroren, weil mich Sparky
und seine Leute auf dem Kieker haben, weil ich Dirk liebe, weil
ich schwul bin, Dad? Hörst du? Ich bin schwul. Ich schlafe mit
Dirk, ich bin sein Freund ... Am Anfang war es grausam zu
wissen, doch nun, brauche ich ihn ... Dirk ... Warum hast du mich
von ihm weggeholt ... Es war so schön bei ihm ...
„Neal?“
„Ja?“
„Was ist? Du träumst ja.“
„Nichts, Dad. Ich bin nur müde.“
Sein Vater nickte. „Schlaf dich aus, nachher bringe ich dir Tee.“
Neal legte sich zurück ins Kissen. Er seufzte. Ich bin so ein
Feigling. Warum sage ich nicht die Wahrheit? Warum lüge ich?
    Stephanie Anderson war mehr als unzufrieden mit der ganzen
Entwicklung.
„Wir hätten uns mehr um ihn kümmern müssen“, stellte sie fest.
Ihr Mann setzte sich seufzend in den Sessel. „Wann Steph?“,
fragte er. „Wann? Wir sind ja kaum zu Hause.“
„Die Firma ist momentan eben zeitaufwendig.“
„Aber Stephanie! Wo bleibt denn die Zeit für unsere Kinder?“,
stellte Peter in den Raum. „Wir arbeiten so viel, dass wir nicht
einmal mitbekommen, wenn Neal krank wird.“
„Er ist alt genug, um damit klar zu kommen.“ Stephanie blieb kühl
wie immer. Mit ernstem

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