Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition)
wehe, ich höre noch einen Mucks von dir!“
Neal nickte. Tränen schossen ihm in die Augen.
„Ich kann doch aber nicht dafür“, sagte er verzweifelt. Dirks
Gesicht entspannte sich. Offensichtlich wurde er sich plötzlich
seiner harten Worte bewusst. „Tut mir leid.“ Er drückte Neal an
sich. „Ich will doch nur dein Bestes. Du bist doch mein größter
Schatz, nicht wahr?“
Neal versuchte zu lächeln.
„Ich werde dir noch eine heiße Milch machen ... und deine
Kleidung musst du auch noch mal wechseln. Du bist wieder ganz
nass geschwitzt.“
Es hatte wieder geschneit. Er ging in die Küche und kam wenig
später mit einem Frühstückstablett wieder.
„Kaffee?“ Neugierig blickte er Neal an, doch der rührte sich nicht.
Seine Augen waren geschlossen und sein Haar klebte verschwitzt
an seiner Stirn.
„Willst du auch Kaffee?“ Dirk fragte nun lauter, doch er bekam
keine Antwort. Seufzend gesellte er sich zu Neal ans Bett. „Bist du
wach?“
„Mmh...“
„Möchtest du Kaffee? Zum munter werden?“ Neal schüttelte
verneinend den Kopf.
„Was essen?“ Er reagierte nicht. „Hey, hast du Hunger?“
formulierte Dirk seine Frage anders und schüttelte Neal an der
Schulter. Nur langsam öffnete der die Augen. „Wie?“
„Ob du Hunger hast“, wiederholte Dirk.
„Ich ... weiß nicht.“ Neal sah apathisch weg.
„Nachher kommt dein Vater“, fuhr Dirk fort, „Ich hoffe, dann bist
du gesprächiger.“
Aus Neal kam nur ein Husten.
Ohne zu fragen, zwängte er Neal eine Schmerztablette in den
Mund. Dieser verzog das Gesicht dabei.
„Hör’ doch auf zu jammern!“ Dirks Gesicht wirkte angespannt.
„Sonst wirst du nie gesund.“
Dann klingelte es an der Tür, und Dirk erhob sich, um zu öffnen.
Vor der Tür stand Peter Anderson. Dirk grüßte höflich und ließ ihn
eintreten.
„Nett haben Sie es hier!“, stellte Herr Anderson fest, als er sich in
der Kellerwohnung umsah, „Wo ist denn mein Sohn?“
„Im Schlafzimmer ... Er hat sich kurz hingelegt“, erklärte Dirk. Er
zeigte Peter den Weg. Als dieser Neal jedoch erblickte,
verdunkelte sich sein Gesicht.
„Wie siehst du denn aus?“ Besorgt beugte er sich über seinen
Sohn und strich ihm über das Gesicht. Neal lächelte. „Hi Dad!
What are you doing here?“
„Ich wollte dich besuchen.”
Neal machte große Augen. „Why that?
„Na, du bist doch krank!“ Herr Anderson sah Dirk fragend an.
„Was ist denn mit ihm? Er ist ja gar nicht ganz bei Sinnen.“
Dirk zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Eben war er noch
ganz normal.“
„Du bist ja ganz eingefallen“, stellte Peter Anderson fest, „Isst du
zu wenig?“
„Er isst genug!“, schaltete sich Dirk sofort ein.
„Hast du Fieber?“ Herr Anderson griff an Neals Stirn. „Du bist ja
ganz heiß.“
„Er hat kein Fieber“, versicherte Dirk. Doch Peter Anderson war
kaum zu beruhigen.
„Warum haben Sie uns denn nicht Bescheid gesagt, dass es ihm so
schlecht geht? Dann wären wir doch eher gekommen!“
„Ihm ging es die ganze Zeit gut“, sagte Dirk ernst. „Ich habe ihn
gepflegt. Es hat ihm an nichts gefehlt.“
„Das habe ich auch nicht bezweifelt“, entgegnete Peter Anderson.
„Ich finde es sehr nett von Ihnen, dass Sie sich die Woche über um
Neal gekümmert haben. Wo meine Frau und ich doch immer so
viel unterwegs sind. Doch ich möchte Neal trotzdem mitnehmen.“
„Er hat es gut bei mir!“, beteuerte Dirk. Man merkte, wie er sich
anspannte, wie ihm die ganze Situation missfiel.
„Ihm geht es anscheinend schlechter, als ich annahm. Ich werde
sofort unseren Hausarzt informieren.“
„Aber ich habe alles hier!“ Dirk reagierte hektisch. Er deutete auf
die Lutschtabletten, Aspirin und Wärmflasche am Bett.
„Ich danke Ihnen wirklich“, sagte Herr Anderson mit Nachdruck.
„Aber ich möchte meinen Sohn doch lieber zuhause haben.“
Dirk drehte sich weg und hob arrogant die Nase. „Na, wenn Sie
meinen.“
Peter Anderson nickte. Behutsam fasste er nach Neals Körper, um
ihm aus dem Bett zu helfen. Da schritt Dirk sofort ein.
„Oh, bitte! Lassen Sie mich das machen.“ Aufgeregt drängelte er
Herrn Anderson weg. „Sie können ja inzwischen seine Sachen
zusammen räumen.“
Peter Anderson staunte nicht schlecht über diese Besorgnis.
Zustimmend nickte er.
Er suchte die Sachen seines Sohnes zusammen, dann verschwand
er nach draußen, so, wie Dirk es gewünscht hatte.
„Ich komme dich so bald wie möglich besuchen, mein Schatz!“
Dirk
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