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Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition)

Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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alles freiwillig?“
Neal nickte.
„Liebst du ihn?“
Wieder ein Nicken.
„Bist du schwul?“
„Ich weiß nicht, Dad.“ Neal wand sich in Verzweiflung. „Ich weiß
auch nicht, was das plötzlich ist. Mädchen interessieren mich
einfach nicht mehr. Da ist nur noch Dirk.“
„Du musst dich dafür nicht rechtfertigen“, erwiderte sein Vater.
„Es ist in Ordnung, wenn du so fühlst.“ Er schüttelte leicht den
Kopf. „Ich hätte so etwas von dir bloß nicht gedacht.“
„Ich doch auch nicht!“
„Schon gut.“ Neal spürte die Hand seines Vaters auf der Schulter.
„Niemand macht dir Vorwürfe. Und nun – geh’ zu Dirk. Er wartet
sicher schon.“
Neal seufzte. Als er seine Zimmertür wieder öffnete, stand Dirk
schon dort. Er sah in das verweinte Gesicht seines Freundes und
strich mitfühlend über dessen Wange. Dann sah er Herrn
Anderson gefasst an.
„Ich kann auf der Stelle gehen, wenn Sie es wünschen.“
Doch Herr Anderson schüttelte den Kopf. „Das ist nicht nötig“,
antwortete er. „Ganz im Gegenteil. Ich wollte eigentlich fragen, ob
Sie nicht zum Abendessen bleiben wollen.“
    „Und ich dachte echt, dein Vater würde mich hochkantig
rauswerfen“, sagte Dirk. Er saß zusammen mit Neal in einer
Kneipe bei einem Glas Bier.
Dass Herr Anderson so locker reagieren würde, damit hatten beide
nicht gerechnet. Doch viel erleichterter war Neal darüber, dass
seine Mutter nichts erfahren würde.
„Dein Vater ist wirklich sehr nett“, stellte Dirk fest.
Neal nickte.
„Er war mir noch nie wegen etwas böse. Obwohl ich nicht sein
leiblicher Sohn bin, behandelt er mich so.“ Nachdenklich sah er
auf sein Bier. „Trotzdem hat es ihn schon geschockt, dass ich
etwas mit einem Mann habe Ich habe es an seinen Augen
gesehen.“
Dirk winkte ab. „Er wird es verkraften.“ Er orderte den Kellner an
den Tisch, um zu bezahlen. „Wir sollten nicht mehr so viel
grübeln. Ich fahre dich nach Hause.“
Sofort verzog Neal sein Gesicht. „Kann ich nicht bei dir
schlafen?“
Dirk schüttelte den Kopf. „Geht nicht. Ich habe noch etwas vor.“
„Was denn?“
„Geht dich nichts an.“ Dirk hatte bezahlt und stand auf. Neal
stimmte das jedoch noch unzufriedener.
„Geheimnisse, ja?“
„Du musst doch nicht alles wissen.“
Sie verließen die Kneipe. Doch als sie zu Dirks Auto gingen, blieb
Neal plötzlich stehen.
„Ich nehme die S-Bahn. Wenn du mir nicht sagen willst, was du
noch machst, musst du mich auch nicht nach Hause fahren.“
Dirk schien dies nicht zu stören. Er steckte seine Autoschlüssel
wieder ein. „Okay.“
Lächelnd gab er seinem Freund einen Kuss. „Dann bis morgen.“
Nachdenklich blieb Neal zurück, doch anstatt den Weg zur S-Bahn
einzuschlagen, beschloss er, seinem Freund heimlich zu folgen.
Es war schon dunkel, und so hatte er keine Probleme, ihm
unbemerkt durch die wenig beleuchteten Gassen hinterher zu
gehen. Neal kannte den Weg nicht. Und eher er sich versah,
befand er sich im tiefsten Rotlichtmilieu.
Vor einer Bar namens „Royale“ blieb Dirk stehen, dort
verschwand er im Eingang. Neal folgte, doch an dem
breitschultrigen Türsteher kam er nicht vorbei.
„Na, du Knirps? Hast dich wohl verlaufen, was?“
Neal versuchte selbstbewusst zu bleiben, doch mehr als ein
Kopfschütteln brachte er nicht zustande.
„Für Personen unter 18 ist der Zugang hier verboten.“
Neal seufzte. Flehend sah er den Türsteher an. „Ich will doch nur
zu meinem Freund. Ich muss ihn kurz sprechen...“
„Und wer ist dein Freund?“ Es klang gelangweilt, doch Neal ließ
sich nicht einschüchtern.
„Dirk!“, antwortete er. „Mein Freund heißt Dirk Martens.“
Plötzlich – wie durch ein Wunder – erhellte sich das Gesicht des
Türstehers. Kameradschaftlich klopfte er Neal auf die Schulter.
„Sag’ das doch gleich!“
Als Neal die Bar betrat, musste er kräftig schlucken. Alles glitzerte
und funkelte, war aus Samt oder Plüsch. Staunend stolperte er
voran. So ein Anblick war ihm fremd.
Auf einer kleinen Bühne fand eine Darbietung statt. Ein Mann
strippte. Und gerade, als Neal sich verblüfft umdrehte, erblickte er
auch Dirk wieder, der eine Treppe hinaufstieg.
Aufgebracht wandte Neal sich an den grell geschminkten Mann an
der Theke.
„Die Treppe ... Wo führt sie hin?“
Der Mann an der Theke lachte. „Bist wohl neu hier! ?“
Verlegen senkte Neal den Kopf, doch er wollte so schnell nicht
aufgeben.
„Sagen Sie, wo führt sie hin? Ich suche doch nur meinen

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