Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition)
Zimmer und trat auf den Flur.
„So, dann wollen wir mal.“ Neal zögerte jedoch.
„Er liebt dich, nicht wahr?“
„Wer?“ Dirk tat ahnungslos.
„Na, Leon. Man merkt es. Wie er dich ansieht, wie er macht, was
du willst...“
Dirk winkte ab. „Hör’ auf damit. Ich bin müde.“
XXII .
Mitten im Stück ging die Tür des Proberaumes auf und Dirk trat
herein. Sofort versiegte die Musik, alle starrten ihn an.
Er grüßte die Band, nahm jedoch Kurs auf Neal. „Wir müssen
reden.“
Neal legte die Gitarre ab, dann folgte er seinem Freund aus dem
Raum.
„Was ist denn?“, fragte er neugierig.
„Das neue Stück, das du geschrieben hast ...Ich habe den Titel
gefunden.“
Neal hob erstaunt die Augenbrauen. Dass Dirk sich neuerdings mit
seinen Songs befasste, überraschte ihn. „Ja, und? Wie soll es
heißen?“
„Be my Goddess.“
Neal rümpfte die Nase. „Ich weiß nicht.“
„Suck my ass, be my dirty goddess ... Klingt doch geil!” Dirks
Augen leuchteten.
Neal schüttelte jedoch den Kopf. „Das kann ich unmöglich singen.
Das klingt pervers.“
„Willst du jetzt etwa mit mir darüber diskutieren?“ Dirk packte
seinen Freund fest am Arm.
Die Bandkollegen wurden allmählich ungeduldig. Nervös starrte
Richard auf die Tür.
„Wo bleiben die denn?“
„Wahrscheinlich knutschen die wieder!“ Der Junge am
Schlagzeug lachte. Plötzlich ertönte ein lang gezogener Schrei.
„Was war das?“ Richard sah erschrocken auf.
„Es klang nach Neal!“
Richard legte seinen Bass bei Seite. Er wollte gerade den Raum
verlassen, um nach dem Rechten zu sehen, als die Tür des
Proberaumes wieder aufging, und Neal herein trat.
„Hast du eben so geschrien?“ Richard sah ihn fragend an.
Hektisch schüttelte Neal den Kopf. Er kam näher und setzte sich,
dabei strich er sich verbittert über den Arm.
„Es ist nichts ...“, sagte er knapp.
„Hast du dich verletzt?“ Richard ließ nicht locker. Neal schüttelte
erneut den Kopf.
„Und wo ist Dirk?“
„Gegangen.“ Neal sah auf. Mit ernster Miene sah er seine
Bandkollegen an. „Er hat uns vier Auftritte organisiert. In kleinen
Kneipen.“ Die Gesichter seiner Freunde erhellten sich. „Und das
neue Stück von mir heißt: Be my Goddess.“
„Neal, wäscht du mir die Haare?“ Francesca sah ihren Bruder
bittend an. Sie saßen zusammen in der Badewanne. Hoher Schaum
bedeckte ihre Körper.
„Ja, dreh’ dich um!“ Neal griff nach dem Shampoo. Seine kleine
Schwester rückte näher an ihn heran. Neal staunte nicht schlecht.
Ihre Haare waren ordentlich lang geworden.
„Ich kann dir richtige Hörner in die Haare formen“, stellte er
kichernd fest, „Soll ich?“
„Oh, ja!“ Francesca freute sich.
Stephanie Anderson stutzte jedoch, als sie an dem Badezimmer
vorbei kam und das heitere Lachen ihrer Kinder bemerkte.
Erstaunt trat sie ein.
„Was macht ihr da?“
„Wir baden!“, rief Francesca vergnügt. „Neal macht mir Hörner
ins Haar!“
Stephanies Augen wurden immer größer. Wütend sah sie ihren
Sohn an.
„Kommst du bitte sofort aus der Wanne! ?“
Neal zögerte einen Moment, dann wurde sein Blick verwundert.
„Wieso? Es ist gerade so lustig.“
Frau Anderson wurde energischer. „Du sollst aus der Wanne
rauskommen, aber schnell!“
Neal verzog sein Gesicht. Langsam erhob er sich. Seine Mutter
musterte seinen Körper. Sie hatte ihren Sohn schon lange nicht
mehr nackt gesehen und war überrascht darüber, wie männlich er
inzwischen geworden war.
„Ich verstehe das nicht“, faselte Neal, während er ein Handtuch
um seine Hüften band und aus der Badewanne stieg.
„Ich will nicht, dass ihr zusammen badet!“, wiederholte seine
Mutter. „Das gehört sich nicht.“
Sie verließen das Badezimmer. Doch Neal verstand immer noch
nicht, was er falsch gemacht hatte. „Mum, wir haben schon so oft
zusammen gebadet.“
„Und das hört jetzt auf!“ Ihr Blick war drohend. „Ihr seid
Geschwister!“
Entsetzt sah Neal auf.
„Mum, sie ist acht!“
„Ja, und du bist sechzehn!“
Mit wackeligen Knien betrat Neal die Terrasse der Martens. Er
ging ein Stück über den grünen Rasen. Seine Hände zitterten
immer noch vor Anstrengung. So viel Sex war ungewöhnlich, fast
beängstigend, dachte er, als er sich eine Zigarette drehte. Doch
Dirk schaffte es immer wieder, ihn gekonnt zu verführen. Er war
einfach zu gut – zu erfahren.
Neal schloss entspannt die Augen, als die Sonne plötzlich aufhörte
zu scheinen. Doch es lag nicht an
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