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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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reserviert!“ Er richtete sich auf und drehte sich zu mir um.
    Dieselbe Statur, derselbe graue Trainingsanzug mit dem nichtssagenden Vereinsaufdruck, dieselben braunen Haare, wenn auch etwas kürzer. Derselbe fokussierte Blick, der an mir herab und wieder herauf glitt. Und dasselbe überraschte Lächeln, wenn auch eine Spur arroganter.
    „Sie?!“ , entfuhr es mir. „Was tun Sie denn hier?“
    „Das wollte ich gerade Sie fragen“, erwiderte Thorsten Hartmann. Dann wieder dieser abschätze nde Abwärts-aufwärts-Blick, und sein Lächeln wurde, sofern dies möglich war, noch anmaßender. „Xenia, Sie überraschen mich!“
    Oh, verdammt, warum hatte ich das nicht im Vorfe ld bedacht? Dass er bei Micks Kampf dabei sein würde. Schließlich war er sein Bruder!
    Mir wurde heiß und kalt. Dass ich krampfhaft versuchte, den Saum meines Mini kleides nach unten zu ziehen, merkte ich erst an seinem amüsierten Blick. Einer der Jungboxer sprach Hartmann an und lenkte ihn zum Glück von mir ab.
    Ich zuckte zusammen, als sich eine war me, große Männerhand auf meine rechte Schulter legte. „Hey, Upline“, sagte Mick. „Warum setzt ihr euch nicht? Es geht gleich los.“
    Ruckartig drehte ich mich zu Mick um. „Du hast gar nicht erwähnt, dass dein werter Herr Bruder auch da ist!“
    Mick zuckte die muskelbepackte Schulter , wie nur er es tat: Er hob sie etwas an, schob sie etwas nach vorn, drehte den Kopf etwas in Richtung der Schulter und hob die Augenbrauen auf die unschuldigste Art, die man sich denken konnte. „Er war selber mal deutscher Meister und ist einer meiner Trainer. Keine Sorge, er wird dich nicht stören! Kommt ihr jetzt?“
    Er legte einen Arm vertraulich um mich, den anderen eine Idee vertraulicher um Freya und schob uns zurück durch die Gruppe aufgeregt trippelnder Jungboxer zu ein paar freien Stühlen neben dem Schiedsrichtertisch. Dann verschwand er.
    Wir setzten uns.
    „ Was war das?“ , platzte Freya nicht ohne Begeisterung heraus. „Die Klitschko-Brüder?“
    Mir fiel dazu keine passende Antwort ein.
    Thorsten Hartmann schien tatsächlich so etwas wie ein Trainer zu sein, denn er brüllte Anweisungen an die Jungboxertruppe, schickte den einen hierhin, den anderen dorthin. Und zwinkerte mir zu.
    „Er steht auf dich“, meinte Freya.
    „Nicht wirklich“, klärte ich sie auf. „Er will Frauen nur für eine Nacht. Dass ich dabei nicht mitmache, verkraftet sein aufgeblasenes Ego nicht. Vergiss ihn! Sag mir lieber, wie gefällt dir Mick?“
    Sie antwortete nicht, weil Mick gerade ankam und sich n eben sie setzte. Er erläuterte uns, dass nun die Jugend dran wäre, und wie die Punkte in der Mannschaftswertung zählen würden und dass die Vorzüge der gegnerischen Mannschaft die Beinarbeit wäre, und im Gegensatz dazu die Technik und die Schlagkraft…
    Thorsten Hartmann türmte sich vor mir auf und sprach einen kurzen Satz zu dem Mann, der links neben mir saß, woraufhin dieser aufstand und dem Doktor respektvoll Platz machte.
    Der pflanzte sich sofort auf den freigewordenen Sitz, le gte den Arm hinter mich auf die Stuhllehne und beugte sich zu mir. „Tolles Kleid!“
    Seine rechte Hand, die von dem Arm hinter mir, der inzwischen irgendwie um mich lag, fingerte an meinem Haar, und seine andere schob sich meinen Oberschenkel hoch.
    „Ich wusste, dass dieses Kleid ein Fehler war!“ , presste ich hervor, während ich seine Pranke von meinem Bein wischte und seine andere durch Kreisen meiner Schulter abzustreifen versuchte.
    „Das würde ich nicht sagen“, entgegnete er. „Der Fu mmel ist schön. Noch schöner ist es aber, dass Sie es doch nicht ohne mich ausgehalten haben und extra hierher gekommen sind, um mich zu sehen.“
    „Wenn Mick erwähnt hätte, dass Sie hier sind“, ich schob energisch meinen Rocksaum nach unten, „wäre ich sicher nicht gekomm en. Erinnern Sie mich daran, ihm deswegen Bescheid zu sagen! “
    Den letzten Satz rief ich laut in Richtung Mick, doch der war so in seine Unterhaltung mit Freya vertieft, dass meine Anklage im Lärm des Stadions ungehört verpuffte.
    Ein älterer Herr in einem altmodischen grauen Trainingsanzug kam her und redete mit dem Doktor.
    „Bis bald“, drohte mir Thorsten Hartman n, erhob sich und folgte dem älteren Herrn. Der Mann, der zuerst links neben mir gesessen hatte, nahm wieder den freigewordenen Platz ein. Dann begannen die Kämpfe der Jugendmannschaft.
    Freya rechts neben mir schien sich bestens mit Mick zu unterhalten, während ich

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