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Liebling, vergiss die Socken nicht

Liebling, vergiss die Socken nicht

Titel: Liebling, vergiss die Socken nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Haran
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geschehen. Du kannst jederzeit ein paar Sitzungen buchen. Sprich einfach mit meiner Sekretärin.«
    Ally saß in ihrem Wagen in der Tiefgarage von Century und schäumte vor Wut. Als Matt sie beschuldigt hatte, wollte sie zunächst die Wahrheit sagen. Dass sie das Angebot von Page abgelehnt hatte. Aber warum sollte sie diejenige sein, die etwas erklärte? War es während ihrer neunzehn Ehejahre nicht immer nur sie gewesen, die sich entschuldigt hatte? Sie müsste verrückt sein, wenn sie es jetzt, wo ihre Ehe am Ende war, weiterhin täte.
    Als sie die Rampe hinauffuhr, fiel ihr ein, dass sie Danny versprochen hatte, heute Abend zu ihm zu kommen. Sie hatte beschlossen, sich endgültig von ihm zu verabschieden. Einen Moment lang bereute sie ihre Zusage. Am Telefon wäre alles viel sauberer gewesen.
    Ganz plötzlich beschlich sie ein Gefühl tiefer Einsamkeit, und der Gedanke an Danny und seine offene Bewunderung schien unheimlich verführerisch. Sie brauchte sich ja nur kurz aufzuhalten. Sie hatte Janey sowieso versprochen, früh zurück zu sein, denn sie hatte ihr am Morgen gesagt, sie wolle etwas mit ihr besprechen. Ally überlegte kurz, um was es gehen könnte. Das Mädchen war in letzter Zeit so sonderbar gewesen. Ihre Gedanken schweiften wieder zurück zu Danny, wie er ihre Brüste streichelte, die Knöpfe ihrer Bluse öffnete und sie dabei leidenschaftlich küsste. Als Ally bei seiner Wohnung ankam, waren Janey und ihre Probleme vergessen.
    Danny öffnete die Tür mit einer so selbstgefälligen Miene, dass Ally um ein Haar auf dem Absatz kehrtgemacht hätte. Doch sein Gesichtsausdruck wechselte unverzüglich zu Bescheidenheit und spiegelte sogar einen Hauch von Dankbarkeit wider. Entweder war Danny erregt, oder aber er war ein guter Schauspieler. Obwohl sie ihn nun schon seit mehreren Monaten kannte, hätte sie nicht beschwören können, was von beidem es war.
    »Du wirkst erschöpft, Liebes.« Die Zärtlichkeit in seiner Stimme war Balsam für ihre strapazierten Nerven.
    »Das bin ich auch. Ritchie Page hat uns zu Matts Sendeplatz verdonnert. Matt hat mir die Schuld dafür zugeschoben.« Ally spürte, dass sie Verständnis brauchte.
    Danny blickte verlegen. Wenn sie wüsste, dass es nicht nur für den Sommer war. Sollte er es ihr sagen? Es wäre die Gelegenheit. Nein, er würde warten, bis sie empfänglicher für eine solche Hiobsbotschaft war.
    »Komm her.« Er zog sie sanft ins Schlafzimmer. »Was du jetzt brauchst, ist eine Danny-Wilde-Spezialbehandlung.«
    Diese Massage war himmlischer als alle anderen vorher. Irgendwie wusste er genau, wo sich die Stressknoten in ihrem Rücken und Nacken zusammengedrängt hatten.
    Danny spürte, wie Allys Lebensgeister unter seinen knetenden, kreisenden und massierenden Fingern wieder zurückkehrten. Er lächelte. Das war der richtige Moment.
    »Ally, ich muss dir etwas sagen.«
    Doch Ally hörte gar nicht zu. Als sie sich zu ihm umdrehte, sah Danny jenes verschleierte, verträumte Leuchten in ihren Augen, das nichts anderes war als das pure Verlangen.
    Janey schaute auf die Uhr. Kurz vor Mitternacht. Seit Viertel nach acht wartete sie auf ihre Mutter, um mit ihr zu reden. Aus einem plötzlichen Hungeranfall heraus ging sie in die Küche und machte sich eines ihrer Lieblingssandwiches, Pitabrot mit gebratenen Zucchini. Wo, zum Teufel, war Ally geblieben? Sie rutschte von dem Hocker an der Frühstücksbar, um ihren Teller und das Messer in die Spülmaschine zu stellen. Über den Zettel ›rein, nicht drauf‹ musste sie schmunzeln. Doch dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Es gab nur einen einzigen Grund, warum ihre Mutter noch nicht da war. Wie dumm von ihr! Janey wusste genau, wohin ihre Mutter gegangen war. Zu Danny Wilde.
    All ihr Ärger verwandelte sich plötzlich in eine Welle von Wut und Schmerz und zog sie nach unten. Was war bloß mit ihren Eltern los? Kümmerte es denn keinen, wie es Jess und ihr dabei ging?
    Janey blickte ein letztes Mal auf die Uhr und fällte dann ihre Entscheidung. Ab morgen würde ihre Mutter die lästige Bürde ihrer Anwesenheit nicht länger zu tragen haben. Sie ging zu Adam, denn er war der einzige Mensch, der sich um sie sorgte. Wenn sie ihr Abitur verpatzte und nicht auf die Uni ging, was machte das schon? Vielleicht würde es ihren Eltern eine Lehre sein.
    Zwar verspürte Janey Angst, doch gleichzeitig hellte sich ihre Stimmung auf, jetzt, wo sie sich endlich zu einem Entschluss durchgerungen hatte. Sie rannte nach oben, um ihren

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