Liebling, wir haben geheiratet: Wenn die Braut sich traut (German Edition)
sie heftig. „Ich glaube, dass Sie sehr wohl die Absicht hatten. Und ich sage Ihnen jetzt, dass Sie damit sofort aufhören sollen. Harley ist Ihre Tochter und kein Mittel für Ihren gesellschaftlichen Status. Wenn unsere Heirat Sie um ein großes gesellschaftliches Ereignis gebracht hat, von dem Sie schon immer geträumt haben, dann würde ich Ihnen vorschlagen, dass Sie alle Ihre Freunde zu einem kleinen Empfang einladen. Dann können Sie ihnen das Video vorspielen, das wir Ihnen letzte Woche geschickt haben, zusammen essen, trinken und feiern, und allen zeigen, dass Ihre Tochter glücklich ist. Jedenfalls war sie es, bis Sie angerufen haben. Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?“
Trotz ihres Eigensinns und ihrer Borniertheit war Marcie in der Lage zu erkennen, wann sie ihren Meister gefunden hatte. Und nach dem Tonfall ihres Schwiegersohns zu schließen, hatte sie ihre Grenzen bei Weitem überschritten.
„Ja, mein Lieber, das haben Sie. Bitte nehmen Sie meine Entschuldigung an und holen Sie dann Harley ans Telefon! Ich möchte ihr das auch persönlich sagen.“
„Nein, Ma’am, ich glaube nicht. Zumindest nicht heute. Harley hat die liebevolle Stimme ihrer Mutter heute schon einmal zu oft gehört. Rufen Sie nächste Woche wieder an, wenn wir alle wieder in besserer Stimmung sind, okay?“
Marcie schniefte leise und schnaubte sich dann dezent die Nase, um Sam wissen zu lassen, dass sie weinte.
„Ja, das mache ich. Aber richten Sie Harley bitte aus, dass es mir leidtut! Würden Sie das für mich tun?“
Entnervt legte sie den Hörer auf. Dieses Gespräch war gar nicht gut verlaufen. Nun erinnerte sie sich daran, dass Dewey in der Bibliothek auf sie wartete, und steckte das Taschentuch wieder in ihre Tasche. Irgendwie hatte sie das Gefühl, wenn mehr Tränen auf ihren Wangen zu sehen waren, das sie dann einen besseren Stand bei ihm haben würde, wenn sie ihm gegenübertrat.
Sam war noch immer zornig, als er auflegte. Er wandte sich um und sah Harley an der Tür stehen. Da er den Ausdruck in ihrem Gesicht nicht zu deuten vermochte, hielt er unwillkürlich den Atem an. Würde sie ihm böse sein, dass er auf diese Weise mit ihrer Mutter gesprochen hatte?
„Junikäfer, ich …“
„Sam.“
„Ja?“
„Du bist mein Held!“
Seine Anspannung wich sofort. „Du bist mir nicht böse?“
„Wohl kaum.“
Sie durchquerte den Raum, schlang die Arme um seinen Hals und gab ihm einen liebevollen Kuss.
In seinen Augen lag ein aufflammendes Verlangen.
„Ja“, sagte Harley.
Schmunzelnd hob Sam den Kopf. „Noch habe ich nichts gesagt.“
Sie senkte die Augenlider, als sie sich gegen die harte Wölbung unter seinem Reißverschluss lehnte.
„Oh doch, das hast du sehr wohl!“ Verführerisch wiegte sie die Hüften hin und her, da sie wusste, wie schnell sie einander Lust bereiten konnten.
Sam stöhnte. „Verdammt … Harley …! Warte, bis wir im Bett sind!“
„Zu weit“, flüsterte sie heiser und ließ ihre Hand zwischen ihren und seinen Körper gleiten.
Sekunden später rissen sie sich gegenseitig die Kleider vom Leib und sanken auf den Fußboden …
Harley lag ausgestreckt auf einer Liege am Pool und beobachtete ein Rotkehlchen-Pärchen in dem ausladenden Baum über ihr. Das Kondenswasser der eiskalten Limonade an ihrem Glas lief ihr zwischen den Fingern hindurch, was sie jedoch kaum bemerkte. Einzelne Strahlen von Sonnenlicht fielen durch den Blätter-Baldachin und glitzerten wie Diamanten vor dem satten Grün. Harley rückte die Sonnenbrille auf ihrer Nase zurecht und seufzte.
Heute war der erste September, das Labour Day-Wochenende. Heute vor genau drei Monaten war sie in einem Motel in Las Vegas aufgewacht und hatte festgestellt, dass sie verheiratet war. Wer hätte damals geahnt, welche großen Veränderungen die nachfolgenden zweiundneunzig Tage in ihrem Leben bringen würden?
Heute Abend kam Sam nach Hause und hatte dann vier Tage hintereinander frei. Harley konnte es kaum erwarten. Es gab so vieles, was sie ihm sagen musste. Sie schloss die Augen und stellte sich sein Gesicht vor – die Art, wie sich kleine Fältchen um seine Augen bildeten, wenn er lächelte; das Spiel seiner Muskeln beim Gehen; wie sein Mund sich auf ihren Lippen anfühlte, wenn er ihr einen Gutenachtkuss gab.
Erneut stieß sie einen Seufzer aus. Ja, sie hatte sich verliebt, und zwar bis über beide Ohren. Das wurde auch allmählich Zeit. Schließlich sollte eine Frau den Mann lieben, der der Vater ihres Kindes
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