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Lieblingsmomente: Roman

Lieblingsmomente: Roman

Titel: Lieblingsmomente: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Popescu
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mitnehmen, was immer ich wolle. Ich verspreche im Gegenzug, ihm zu erklären wie die Geschirrspülmaschine funktioniert, bevor ich ausziehe.
    Es ist alles etwas surreal. Es fühlt sich noch nicht echt an. Wir sitzen in diesem wunderschönen Restaurant und trennen uns, während wir mit einem schönen Glas Wein anstoßen und die Kerze auf dem Tisch immer weiter herunterbrennt. Über fünf Jahre war er an meiner Seite, und ich war mir sicher, daran würde sich nie etwas ändern. Deshalb habe ich wohl auch so lange ignoriert, dass sich die Entfernung zwischen uns immer weiter vergrößert – und dass keiner von uns beiden wirklich etwas dagegen unternommen hat. Weder er noch ich.
    So klar wie heute Abend habe ich Oliver schon lange nicht mehr gesehen. Zum ersten Mal meine ich, wieder den Oli zu sehen, in den ich mich damals verliebt habe. Er lächelt ein bisschen, nachdem wir eine zweite Flasche Wein bestellen und Tristan sie bringt, ohne ein Wort zu sagen. Er stellt die Flasche etwas zu geräuschvoll vor mir ab, und ich sehe ihn an. Er wirkt angefressen, weicht meinem Blick aus. Gerne würde ich ihn fragen, was los ist, aber hier vor Oliver ist das unmöglich.
    »Der Typ hat wohl plötzlich schlechte Laune.«
    Oliver füllt mein Glas wieder auf und nickt in die Richtung, in die Tristan wortlos verschwunden ist.
    »Vermutlich.«
    »Ich werde es meinen Eltern nächstes Wochenende sagen, wenn das okay ist.«
    Ich nicke. Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. All unsere Freunde, seine Arbeitskollegen, Familie. Wir werden es über hundert Mal erklären müssen, und ich hoffe, dass wir uns am Ende nicht hassen werden. Manchmal braucht man einfach lange, um einzusehen, dass etwas nicht funktioniert, vollkommen egal, wie sehr man es sich wünscht. Das passiert immer wieder. Ich wollte als Kind beispielsweise mal Tierpflegerin werden. Ganze vier Jahre lang habe ich von nichts anderem gesprochen. Aber die Wahrheit ist: Ich bin allergisch auf die meisten Kleintiere – und Katzen können mich aus einem Grund, der sich mir nicht erschließt, auf den Tod nicht ausstehen. Bei Oliver hat es sogar noch länger gedauert, bis ich mir eingestehen konnte, dass es nichts mehr wird, mit uns, als Paar. Vielleicht können wir aber doch irgendwie Freunde bleiben.
    »Ich habe dich wirklich sehr gerne, Layla.«
    Er hebt sein Glas wie zu einem Trinkspruch, und ich tue es ihm nach. Ein guter Beginn für eine Freundschaft.
    »Ich dich auch, Oli.«
    Vielleicht sind wir beide etwas betrunken, aber irgendwie auch erleichtert. Zu lange haben wir das Gefühl, uns einfach sehr zu mögen, in Liebe umdeuten wollen.
    »Auf uns.«
    Und dann stoßen wir ein letztes Mal an diesem Abend an, vielleicht für immer.
    Oliver muss nach dem Essen für gewöhnlich gleich austreten, so auch heute, und während ich am Ausgang warte, verstehe ich noch immer nicht, was heute hier passiert ist. Ich kann nicht glauben, dass wir wirklich endlich den Mut hatten, diesen Schritt zu tun. Es hat auch gar nicht so wehgetan, wie ich gedacht hätte. Eher wie bei einer Impfung. Ein Piks. Die Nachwirkungen kommen wahrscheinlich ebenfalls erst morgen, wenn man noch denkt: »Lachhaft, das mache ich wieder.« Dann will man den Arm heben, aber die Schmerzen hindern einen daran.
    »Hey.«
    Tristan.
    »Hi.«
    Er sieht sich kurz um, aber Oliver ist noch nicht zu sehen. Ich tippe, wir haben noch gut drei Minuten, bis er wieder da ist.
    »Er ist ein Idiot.«
    Ich kann es ihm nicht verübeln, dass er so von Oliver denkt. Tristan kennt ihn nur aus meinen Erzählungen, und heute war er bei der Bestellung wirklich ein Idiot. Aber Oliver ist kein schlechter Mensch, er ist nur nicht der Richtige für mich.
    »Er ist in Ordnung.«
    Tristan scheint wütend, denn seine Kiefermuskeln wirken angespannt. Es erschreckt mich, wie gut ich ihn kenne, obwohl ich ihn doch noch gar nicht so lange kenne.
    »Er ist ein Idiot, und du solltest dich nicht so von ihm behandeln lassen. Niemand sollte dich so behandeln!«
    Er zischt mir seine Meinung zu, was ich nach dem dann doch noch schönen Abend ein bisschen unfair finde.
    »Du bist schon viel zu lange mit diesem Idioten zusammen!«
    »Soll das heißen, ich soll mich von ihm trennen, weil du denkst , dass er ein Idiot ist?«
    Wenn er wüsste, dass wir uns vor knapp vierzig Minuten bereits getrennt haben und es morgen bestimmt fürchterlich wehtun wird, würde er jetzt vielleicht nicht so finster dreinblicken.
    »Ja, genau das soll es heißen! Und

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