Lieblingsmomente: Roman
Nacht.«
Ich beuge mich schnell vor und drücke ihm einen Kuss auf die Wange, und bevor er reagieren kann, drehe ich mich weg und laufe zu meiner Haustür.
»Layla.«
Ich bleibe stehen. Er flüstert noch immer, aber in der Stille der Nacht höre ich ihn nur zu gut, langsam drehe ich mich wieder zu ihm.
»Ich habe bisher immer nur für Helen geschrieben.«
Etwas in seinem Gesicht verändert sich bei dieser Erinnerung. Und mir versetzt es einen kleinen Stich, auch wenn ich nicht weiß warum. Helen? Heißt so seine Freundin? Will er es deswegen nicht veröffentlichen lassen? Ist es zu privat? Ich nicke, auch wenn ich nicht verstanden habe.
»Oliver hat gesagt, es sind nur Urlaubsfotos.«
Während ich das sage, zieht sich mein Hals zusammen, aber Tristan nickt und schenkt mir ein kurzes Lächeln. Dann rollt er die Straße entlang. Als er weit genug weg ist, lässt er den Motor an. Ich sehe an dem Haus hoch zu unserem Schlafzimmerfenster, hinter dem Oliver schon im Bett liegen und schlafen wird. Er wird nicht fragen, wo ich war oder wieso ich so spät nach Hause komme. Er wird davon ausgehen, dass ich arbeiten war, nicht mehr und nicht weniger. Aber die Vorstellung, mich gleich neben ihn zu legen, fühlt sich nicht gut an.
Ich gehe über den Feldweg durch die Dunkelheit. Dann sehe ich das Wasser. Der Pool leuchtet so verführerisch im Sternenglanz, und ein Blick reicht, um zu wissen: jetzt oder nie!
»Wir müssen leise sein!«
Aber obwohl er es sagt, meint er es nicht so. Ich beobachte ihn dabei, wie er sich das schwarze T-Shirt über den Kopf zieht und mir damit freie Sicht auf seinen durchtrainierten Oberkörper gewährt. Sofort reagiert mein Körper auf so viel Haut und sehnt sich nach Berührung. Als er langsam erst die Jeans und dann seine schwarze Boxershorts auszieht, mache ich einen ersten Schritt auf ihn zu, ohne meinen Blick auch nur eine Sekunde von ihm abzuwenden. Er ist wunderschön.
»Komm schon.«
Er flüstert es nur, denn wir müssen leise sein, aber es hallt wie ein schrilles Echo in meinem Kopf. Kann ich das wirklich tun? Egal, ob ich kann oder nicht – ich will, und so macht sich mein Körper selbstständig. Zuerst ziehe ich das T-Shirt aus, dann die Jeans und schließlich meine Unterwäsche. Die Nachtluft kühlt meine plötzlich viel zu heiße Haut. Sein Blick gleitet langsam über meinen Körper und lässt ein Gefühl in mir aufflackern, das ich nicht mehr gewöhnt bin. Zu selten werde ich noch so angesehen. Er macht einen Schritt auf mich zu, greift nach meiner Hand und führt mich zum Pool. Ist das wirklich eine so gute Idee? Wir bleiben am Rand des Beckens stehen, und ich spüre seine Nähe. Als er seine Hände auf meine Hüfte legt, überzieht sofort eine feine Gänsehaut meinen gesamten Körper und meine Gedanken rutschen tiefer. Ja, das ist sogar eine verdammt gute Idee!
»Lass los.«
Er flüstert es in mein Ohr und zieht meinen Körper dabei näher an seinen. Ich schließe die Augen und hole tief Luft.
Der Fall ist kurz, das kühle Nass fängt uns auf, verschluckt uns, und für einen kurzen Moment verliere ich jegliche Orientierung. Wo ist oben? Wo unten? Wo bin ich? Wo ist er? Wir kommen zurück an die Oberfläche … und er hält mich noch immer. Dann, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt, finden sich unsere Lippen. Vorsichtig tastend lernen wir uns neu kennen, reagieren auf jede noch so kleine Bewegung. Sein Kuss schmeckt süß, verlockend, so als wäre das alles erst der Anfang, dabei bin ich schon jetzt süchtig nach ihm. Ich öffne leicht die Lippen, und als sich unsere Zungenspitzen endlich berühren, kann ich einen leichten Seufzer nicht unterdrücken. Je mehr ich ihn spüre, desto mehr will ich ihn. Es ist das wärmende Gefühl von Vertrautheit und das heiße Prickeln des Neuen. Während wir uns küssen, lasse ich meine Hände über seinen Körper wandern, spüre seine weiche Haut über den harten Muskeln, genieße jeden Zentimeter mit meinen Fingern, und längst bin ich mir nicht mehr sicher, wer ich eigentlich bin. Ich spüre seine Hände auf mir, spüre, wie er sie langsam über meine Hüfte und meinen Bauch gleiten lässt, bis er sie endlich höher schiebt. Wenn ich das hier nicht will, sollte ich jetzt etwas sagen – denn gleich werde ich dazu nicht mehr in der Lage sein. Das weiß ich. Er drückt mich sanft gegen den Rand des Beckens, und unser Kuss wird tiefer, leidenschaftlicher, hungriger. Seine Hand wandert hinab, streift meinen
Weitere Kostenlose Bücher