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Lila Black 02 - Unter Strom

Lila Black 02 - Unter Strom

Titel: Lila Black 02 - Unter Strom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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warte …«
    Der Dämon auf dem Boden schrumpfte. Sonst änderte sich nichts, er atmete nur langsamer, und dann wurde er kleiner und kleiner und kleiner.
    Lila schaute fasziniert zu. Der Dämon, der ungefähr so groß gewesen war wie sie, schrumpfte weiter, bis er nicht größer als ein Salzstreuer war, und nahm ein steiniges Aussehen an, mit einer Art poliertem Schimmer.
    »Mist«, sagte der stachelige Dämon. »Höchstens was für ein verfluchtes Schachspiel. Du kannst die Hälfte abhaben. Ich dachte, er würde wenigstens für eine Gartenstatue taugen, ein Dämon seines Status.«
    »Er muss die ganzen Jahre gelogen haben, wenn er von diesem Zaubereigeschäft gesprochen hat. Ich hab ja immer gesagt, er ist ein Blender. Pah, all das Geld, das ich ihm für Verzauberungen gegeben habe, kann ich jetzt wohl abschreiben. Und jetzt muss ich schon von Glück reden, wenn ich genug Farbe auf ihn draufkriege, dass er als Läufer durchgeht.«
    Der gefiederte Dämon nahm den Napf mit der blubbernden Mixtur und schleuderte ihn durch den Raum an die gegenüberliegende Wand, wo sich das Zeug dann verteilte. Der Napf rollte weiter, und der Ober kam herein und klickerte mit hoher Stimme, voller Wut.
    Die Dämonen wollten fliehen, aber der Ober fing sie in einem klebrigen Netz, und sie zahlten ordentlich drauf. Der stachelige Dämon las die bewegungslose Figur des Geschrumpften auf, schüttelte einige Schaben ab und stopfte sie in einen Beutel an seinem Gürtel. »Ich treffe die Absprachen und verkaufe ihn. Vielleicht gibt es auf eBay irgendwelche Tipps zu den Sachen, die Menschen gern kaufen. Morgen rechnen wir dann ab.«
    Sie schlurften hinaus, schwankend, stießen immer wieder gegeneinander und fluchten, während sie an der Wand Halt suchten.
    Lila beobachtete das Ganze reglos.
    »Wahre Freunde«, sagte der Kobold auf ihrer Schulter sehnsuchtsvoll. »Reizend war das. Ganz reizend.« Seine Stimme zitterte. »Ach, eines noch: Wir können nicht einfach so durch die Stadt laufen, während ich hier wie eine ganz normale Plage in dein Ohr spreche, sonst wird dir keiner irgendwas verkaufen. Aber ich glaube, Rubine würden gut zu dieser großen roten Strähne in deinem Haar passen. Nette Idee, zeigt deine kreative Seite.«
    Das leichte Stechen in Lilas Ohrläppchen wurde ein plötzlicher, starker, beißender Schmerz. »Au, was zur H …«
    Ihre Hand zuckte zu ihrer Schulter, aber der Kobold war weg, nicht einmal seine Form aus kalten Flammen war noch da. Er war einfach weg.
    In ihrem Ohr steckte nun ein kalter, einseitig geschliffener Stein. Er durchstach das Ohrläppchen und wurde auf der anderen Seite von einem gleich großen Stein gehalten. An ihren Fingern klebte Blut, als sie sie zurückzog. Sie konnte den Kobold beinahe so gut hören wie zuvor.
    »Also, was wollen wir erstehen?«, fragte er munter.
    »Informationen«, sagte Lila. »Als der Elf Zal Ahriman zum Dämon wurde, ist hier irgendetwas mit ihm geschehen. Ich will wissen, was und wie es ablief. Und wenn ich das weiß, werde ich es ebenfalls tun.«
    »Tja, das ist einfach«, flüsterte der Kobold. »Jeder Dämon in den neun Städten weiß, wie man das macht. Es ist die eine Legende unserer Welt, die niemals enttäuscht. Du brauchst den Suk nicht, es sei denn, du brauchst für etwas anderes Magie. Du musst lediglich durch die Hölle gehen.«
     
    Zal war rund hundert Meter weit gegangen, als er eine vertraute Stimme und das leise Geräusch laufender Feenfüße hinter sich hörte.
    »Hey, warte auf mich!«
    Er wandte sich um, dankbar dafür, dass die Straße hinter dem Hotel verlassen war, bis auf einen automatischen Müllsammelroboter, der seine Runden um die Mülleimer drehte.
    Poppy war leuchtend bunt gekleidet, und gemeinsam konnten sie in zwei Minuten mehr Aufmerksamkeit erregen als ein großer Autounfall auf der Hauptkreuzung der Stadt. Seine bescheidene Kleidung und der breitkrempige Hut, den er trug, um in Otopia nicht aufzufallen, waren sinnlos, wenn sie mit ihrer in allen Regenbogenfarben leuchtenden Kleidung und ihrem giftgrünen Haar neben ihm stand.
    Er wartete auf sie, und es war immer ein Platz in seinem Herzen für sie reserviert, obwohl er ihre Art übertrieben fand und sie mindestens einmal versucht hatte, ihn zu töten. Sie hatte eine tolle Stimme.
    Sie blieb einen Anstandsmeter vor ihm stehen. »Du gehst zu Lila, richtig?«
    Zal zog eine Grimasse und seufzte. Sie war clever, obwohl sie oft ziemlich blondinenhafte Tendenzen zeigte. Er nickte.
    Poppy biss sich

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