Lila Black 02 - Unter Strom
Sorten in ihrer elementaren Form.
Sie mochten sein Feuer. Sehr.
Während er auf die Zerstörung vor ihm blickte, fühlte er einen Moment der Wut, dass nicht schon längst irgendein Idiot nach Zoomenon gekommen war und die Einzelheiten darüber in Erfahrung gebracht hatte, wie Zoomenon eigentlich funktionierte. Dann fiel ihm ein, dass sie vermutlich genau das versucht und einfach nur nicht lange genug gelebt hatten, um bis hierher zu gelangen. Das Gute daran war nur, dass niemand in der Nähe war, der sich über seine Zerstörung eines Stücks prähistorischer elfischer Geschichte beschweren würde, das vielleicht dafür gesorgt hätte, dass die im Moment zum Anheizen des Krieges genutzte Variante der Geschichtsschreibung geändert werden musste. Nur er war hier, und das nicht mehr lange.
Die Hitze der Flammen traf ihn plötzlich mit neuer Macht – im Kopf. War er nicht auf diese Weise nach Zoomenon gekommen? Durch die Aufnahme von Elementaren? Dunkelelfentalente plus Dämonenprägung auf Feuer plus angeborene Neugier ergaben … nun, ergaben hauptsächlich soziale Verbannung und tägliche Todesgefahr. Aber in einem positiveren Licht gesehen ergaben sie die Fähigkeit, über das Können eines normalen Elfen in Sachen Elementarjazz hinauszuwachsen.
Und dann erinnerte er sich an Lila. Sie hatte gelitten, bis Dar bei ihr gewesen war. Dar war ein Nächtlicher, vollblütig und aus der Ätherlinie. Er hatte den anderen Trick der Dunkelelfen mit ihr abgezogen, das Gegenteil von Verzehren – das Füttern. Ein lichter Elf hätte sie nur zeitweilig heilen können. Er hätte Kraft aus den Elementaren gezogen, die mit ihrem Metall gespielt hatten, aber er wäre niemals in der Lage gewesen, die Kraft der Elementare in sich aufzunehmen und dann in ihren Metallkörper zu spucken, das Gleiche beim Fleisch zu wiederholen und so die beiden inkompatiblen Teile nahtlos zu einem einzigen Wesen zu verbinden.
Dar hatte ihr Metall in eine Art lebendes Metall verwandelt, in dem die ihrer Natur nach ätherische, lebendige Essenz der Metallgeister steckte. Und diese Technologie nutzten sie nun zweifellos, um lebende Waffen zu schmieden und die lichten Elfen in Stücke zu schneiden, ganz wie früher …
Während er nachdachte, verschmorte sein Haar. Der schreckliche Gestank des Verkohlens und die wachsende Hitze brachten ihn schnell dazu, sich wieder zu konzentrieren.
Er stellte eine kurze Rechnung an, die das Verspeisen des Äthers aus den Knochen, die angezogenen Feuerelementare, das Verspeisen der die Knochen verspeisenden Feuerelementare und den Farbwechsel der Flamme zu zunehmend weißen und gelben Tönen beinhaltete … Weiß war die Farbe der reinen Erschaffung und Gelb die der Verwandlung.
Einige der neuen Kreaturen gingen vor seinen Augen in die dritte Generation über. Diese Gestalten besaßen humanoide Teile – sie entwickelten langsam Bewusstseinsfähigkeiten … zumindest semibewusste. Das Ausmaß wurde nicht wirklich klar, da sie sogar in ihren am weitesten entwickelten Formen als reine Geisteravatare nicht sprachen.
Mittlerweile breiteten sich die Flammen aus und zogen ihn mit sich. Die Knochen zersplitterten, ihre Ätherinformationen wurden in Ätherplasma verwandelt, ohne auf dem Weg einen Geist zu erreichen. Er versuchte einige aufzuheben, aber noch bevor er sie berühren konnte, entzündete sie das übermäßige Gleißen seines Andalun.
Zal wirbelte herum und rief dem Erdelementar zu, der immer noch hinter ihm stand und die beiden Drumsticks hielt: »Rette die Knochen, Herr Kopf! Rette sie!«
Der Lehmmann wandte sein nasen- und mundloses Gesicht der Feuersbrunst zu. Er schaute mit ausdrucksloser Nachdenklichkeit auf die Rippenknochen in seinen Händen. Dann sah Zal durch eine Wand goldenen Lichts, wie er sich rückwärts zu einem fußballgroßen Klumpen zusammenrollte und dann davonkullerte.
»Die Knochen!«, rief er ihm nach und sprang auf die Füße, noch bevor er sich dessen recht bewusst wurde. Die Augen und Nasenlöcher fingen wegen der Temperatur der Luft um ihn herum zu schmerzen an. Irgendwie gerieten die stofflichen und ätherischen Feuer außer Kontrolle. Er musste die Augen schließen und sich konzentrieren, das stoffliche Feuer eindämmen, damit er nicht wie alle anderen in Rauch aufging. Es war nur ein Gefühl, man musste es nur wollen, dann reagierte das Andalun … Und er wollte leben, wollte das Wissen, wollte die Macht.
Er spürte die Flammenexplosion im Rücken, aus der Elementare der vierten
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