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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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darf, bevor ich eure Namen in das Buch der Verdammten …«
    Irgendwie schaffte er es, sich zu befreien, und tanzte und sprang über die Zwischenwände, die das Großraumbüro der Verwaltung in einzelne Arbeitsplätze unterteilten. Schließlich sprang er mit einem großen Satz in Lilas offenen Arme. Er rannte einen Arm hinauf, verwandelte sich in seine Edelsteinform und wurde zu einem gnadenvoll schweigsamen Ohrring.
    »Wir müssen los«, sagte Lila.
    Malachi versuchte ihren Rucksack anzuheben, gab es jedoch mit einem Stöhnen auf. »Vielleicht beschränkst du dich das nächste Mal auf eine Handtasche und einen Satz frischer Unterwäsche?«
    »Ich nehm das schon.« Sie löste sich von Zal, hielt jedoch weiterhin seine Hand, während sie sich über den Schreibtisch des Fuhrparkleiters lehnte, um die nötigen Anträge für einen großen Pick-up zu unterschreiben, in den sie alle und ihr neues Motorrad hineinpassten. Und dann nichts wie weg.
    So wie der Sergeant, der normalerweise am Munitionslager Dienst tat, war auch die Disponentin Delia die Einzige unter ihren Kollegen, die durch nichts aus der Fassung gebracht wurde. Lila war ihr selten begegnet, und bisher hatten sie höchstens ein Lächeln und diverse Verwaltungspapiere ausgetauscht. Delia war um die Neunzehn, Goth, groß, in ihren hochhackigen Stiefeln noch größer, und ihre dichten Afro-Locken waren in zwei kleine Büschel an der Seite ihres Kopfes geteilt, wie bei einem kleinen Mädchen. Schwarzer Eyeliner und rosafarbener Glitzerlippenstift funkelten im Licht, als sie Lila und ihre Begleiter eingehend musterte – nur Malachi ignorierte sie, denn den sah sie täglich. Sie lehnte sich über den Tisch, um einen besseren Blick auf Teazle zu haben, wobei sie eine Blase ihres grünen Kaugummis platzen ließ und ein beeindruckendes schwarzes, mit Glitzer verziertes Dekolletee und ein lilafarbenes Korsett präsentierte.
    Teazle leckte sich die Lefzen und legte den Kopf schief, um eine bessere Sicht zu haben.
    Delia übergab Lila den Pick-up, ohne auch nur auf die Informationen auf dem Antrag zu blicken, drückte ohne hinzusehen einen Schalter, und während sie darauf wartete, dass die Keycard beschrieben wurde, kraulte sie Teazle unter dem Kinn. »Na, du bist ja ein süßer Kleiner«, sagte sie und ließ sich wieder auf ihren Stuhl sinken, um die Karte zu entnehmen und Lila mit einem Lächeln, Zwinkern und erhobenem Daumen zu überreichen. »Netter Fang.«
    In Teazles Brust rumpelte es, was gut ein Knurren hätte sein können.
    »Ich hab’s einfach nicht mehr drauf«, sagte Zal in einem deutlich hörbaren Theaterflüstern.
    »Aber nein«, sagte Delia und schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln. »Es ist nur so, du bist ein bisschen zu … weiß… für mich.«
    Zal blickte auf den kreideweißen Teazle und seine silbernen und blauen Federn, zuckte die Achseln und schüttelte ratlos den Kopf.
    »Dämonen sind alle schwarz«, sagte Delia bestimmt und warf einen Blick auf ihre Bildschirme. »Oh, Entschuldigung. Tut mir wirklich leid. Ich habe ganz vergessen … ich meine …« Mit einem Mal war sie eine einzige, große Entschuldigung, von denen sich die meisten an Teazle richteten, weil ihre tatsächlichen Beziehungen noch immer weitgehend geheim waren und niemand außerhalb von Williams’ unmittelbaren Mitarbeitern ahnte, dass Zal kein ganz normaler Elf war. »Mann, das war so dämlich … Ich …«
    »Nachts sind alle Katzen schwarz. Schon gut«, sagte Zal eilig. »Wir sind nicht nachtragend.«
    Delia nahm ihre Jacke von der Stuhllehne und zeigte ihm die Rückseite, ein wunderschönes Bild von Sorcha in Göttinnenpose auf ihrer letzten Tournee. »Wir sind alle echt fertig.«
    »Sie auch«, sagte er mit angelegten Ohren.
    Delia setzte sich unelegant, kraftlos und verwirrt.
    »Danke«, sagte Lila und meinte damit den erhobenen Daumen, denn er stellte einen erfreulichen Gegensatz zu den Blicken dar, die sie von den anderen Leuten bekam. »Wir sehen uns.«
    »Sicher. Schlaft da draußen nicht ein.«
    Lila nahm ihre Ausrüstung auf, und die anderen folgten ihr. Hinter ihnen blieb Malachi kurz stehen und sagte leise einige Dinge zu Delia, mit einem Lächeln im Gesicht.
    Sie belud den Pick-up, packte ihre Tasche und Teazle auf die Heckladefläche unter die Abdeckung.
    »Wohin?«, fragte Zal und griff so fest nach ihrem Unterarm, dass sie ihm in die Augen blickte. Im Neonlicht wirkte er müde. Er legte die Hand auf das Heck, bereit, auf die offene Ladefläche zu

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