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Lilienzucht (German Edition)

Lilienzucht (German Edition)

Titel: Lilienzucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Röbke
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seien Sie versichert, dass dieses Badezimmer für alle Eventualitäten gerüstet ist. Ihnen braucht also nichts peinlich sein.“
    „Danke, Mary“, seufzt Josie, „aber das macht es nicht weniger peinlich. – Am besten verkneife ich es mir, darüber überhaupt nachzudenken, dann wird es nicht so schlimm. Und noch etwas: Mir tut es Leid.“
    „Machen Sie sich über mich keine Gedanken, Mylady“, meint Mary, „ich komme damit klar.“
    Statt einer Antwort seufzt Josie tief. „Dann geh ich mir jetzt mal die Zähne putzen.“
    „Und ich lasse Ihnen das Badewasser ein.“, sagt Mary und lächelt ihr aufmunternd zu.
     
    „Wissen Sie, Mylady“, beginnt Mary, als Josie leise seufzend ins duftende Bad gleitet, „es klingt vielleicht seltsam, aber Lord Croydon  geht es nicht darum, Sie zu demütigen, seine Macht zu demonstrieren oder ähnliches...“
    „Ich weiß schon, Mary.“, unterbricht Josie das Mädchen lächelnd. „Oh, nicht dass ich nicht mitgekriegt hätte, wie viel Spaß es ihm macht, mich in Verlegenheit zu bringen, ... aber ... er hat dabei auch immer noch was anderes im Sinn, eine Lektion, eine Erfahrung, einen Gedankenanstoß... Was auch immer. Und natürlich soll das hier jetzt auch wieder einem bestimmten Zweck dienen...“ Sie grinst Mary breit an und zwinkert ihr zu. „Den du mir natürlich nicht verraten darfst.“
    „Nein, leider.“, bestätigt Mary und seufzt. „Aber ich kann Ihnen etwas verraten, von dem er mir nicht befohlen hat, es für mich zu behalten. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob er sich selbst darüber überhaupt im Klaren ist.“ Verschwörerisch senkt sie die Stimme. „Ich möchte nicht ins Detail gehen, ich denke, das ginge zu weit, aber Ihre Einführung letzte Woche war anders als alle, die ich bei ihm bisher erlebt habe. Er war in gewisser Weise viel behutsamer als sonst. Nicht dass er übermäßig nachsichtig gewesen wäre, aber... Wie soll ich es ausdrücken? – Er hat keine ausgeprägten Unterwerfungsgesten von Ihnen verlangt, es gab keine härteren Schläge und auch keine Demütigungen. Sonst tut er das immer, ganz besonders in den ersten Sessions, um gleich von vorneherein klarzustellen, wer das Sagen hat. – Er hat nicht einmal verlangt, dass Sie ihm die Füße küssen...“
    Josie runzelt die Stirn ein wenig. „Vielleicht weil er genau wusste, dass ich es ohne Zögern tun würde.“, mutmaßt sie achselzuckend. „Ich bin ihm mehr als Dankbar dafür, dass er mich gerettet hat. Wenn er nicht da gewesen wäre, ... ich weiß nicht, was schlimmer gewesen wäre, wenn sie mich umgebracht hätten oder wenn sie mich am Leben gelassen hätten...“
    Mary schluckt schwer. „Sie wissen, dass er niemals denken würde, dass Sie ihm dafür etwas schulden.“, sagt sie schließlich leise.
    „Umso dankbarer bin ich.“, antwortet Josie ernst.
    „Wie dem auch sei...“, fährt Mary fort, „alle früheren ... na ja ... Gespielinnen ... hat er als ‚Sklavinnen’ tituliert, die Anrede ‚Jungfer’ ist völlig neu in seinem Wortschatz; und wenn ich Jeffrey richtig verstanden habe, dann hat er sehr lange darüber nachgedacht und es sich dabei nicht leicht gemacht.“
    „Oh.“, macht Josie und wird ein wenig rosa im Gesicht.
    „Außerdem bereitet er diesmal alles noch sorgfältiger vor als sonst und überdenkt es bis ins kleinste Detail. – Ein kleines Beispiel: Die Knöpfe an der Bluse letzte Woche musste ich extra abtrennen und dann mit sehr dünnen Fäden lose wieder annähen. Normalerweise hätte er einfach so fest gezogen, dass die halbe Bluse dabei zerrissen wäre, aber er hatte Bedenken, Sie dabei versehentlich zu verletzen. Normalerweise nimmt er da weit weniger Rücksicht, ganz besonders am Anfang.“
    Josie schaut sie ein wenig ratlos an und Mary nimmt lächelnd den Schwamm, um ihr den Rücken einzuseifen.
    „Vielleicht haben Sie auch ein wenig Recht, die Frauen, mit denen er bisher eine Spielbeziehung hatte, waren bei Weitem nicht so kooperativ, vor allem nicht so bedingungslos. Sie hatten einfach nicht so großes Vertrauen in ihn ... und das meist nicht nur am Anfang.“
    „Ist es denn in Ordnung, mit mir darüber zu sprechen?“, fragt Josie vorsichtig.
    „Ich weiß es nicht“, meint Mary hilflos, „aber ich möchte, dass Sie ihm eine Chance geben, auch außerhalb des Spielzimmers, wenn sie verstehen. Ich habe den Verdacht, dass er es diesmal wirklich ernst meint.“
    Josie steigt erneut die Hitze ins Gesicht. „Mary, ich bin nicht das Problem!“,

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