Lilienzucht (German Edition)
Kaffee, den sie sich unterwegs in einem Coffeeshop besorgt haben.
„Na ja“, meint Josie leise seufzend und zuckt leicht mit den Schultern, „ich hab Justin sowieso das Meiste schon erzählt, wenn auch ohne allzu sehr ins Detail zu gehen. Es sollte wenigstens einer in der Familie Bescheid wissen; ich bin ja schon froh, dass Dad seit dem Wochenende in Deutschland bei Mums Cousin ist... Außerdem wird er mir auf jeden Fall noch weitere Fragen stellen, wenn er glaubt, ich verschweige ihm etwas Wichtiges... und ich bin leider eine lausige Lügnerin.“
„Dass ich dich quasi nackt vorgefunden habe, erzähle ich ihm trotzdem nicht.“, sagt Victor ernst. „Das ist vollkommen überflüssig.“
„Ich bin auch nicht unbedingt scharf darauf.“, bekräftigt Josie und runzelt dabei überaus niedlich die Haut auf ihrem Nasenrücken. „Er denkt dann wieder weiß Gott was, dabei war das Schlimmste an dem Tag nun wahrlich dieser schreckliche Mord...“ Der Gedanke daran macht ihr immer noch zu schaffen, auch wenn es ihr inzwischen schon fast ein bisschen unwirklich vorkommt. „Mein Bruder ist wirklich ein lieber Kerl“, fügt sie schmunzelnd hinzu, „aber manchmal macht er sich echt an der falschen Stelle Sorgen.“
„Dafür bin ich ja jetzt da.“, meint Victor grinsend; etwas ernster fügt er hinzu: „Spaß beiseite. Ich opfere mich zu jeder Tag- und Nachtzeit als Gesprächspartner, wenn du willst. – Und das ist vollkommen unabhängig davon, ob das mit uns wirklich mehr wird, Josie.“
Josie lächelt warm und drückt kurz seine Hand. „Danke.“, sagt sie gerührt. „Ich weiß das wirklich zu schätzen.“
„Oh, apropos Gesprächspartner“, fällt Victor grinsend ein. „Ich habe für dich ein Handy bestellt. Es wird dir heute oder Morgen noch per Boten geliefert.“
„Ein Handy?“, fragt Josie verständnislos zurück.
„Ja, natürlich. Wir wollen doch nicht, dass so was wie am Wochenende noch mal passiert. Hättest du selbst ein Telefon dabei gehabt, wäre es wahrscheinlich gar nicht so weit gekommen; zumindest hätte es dir so viel Zeit verschafft, dass ich dich besser hätte schützen können.“
Josie zuckt die Achseln. „Wer weiß...“
„Davon abgesehen soll das Handy aber noch etwas anderem dienen.“, fügt Victor mit einem anzüglichen Grinsen hinzu und senkt seine Stimme, während er seine Lippen ganz nah an ihr Ohr bringt. „Mit seiner Hilfe werde ich dir in der nächsten Zeit ein paar Aufgaben stellen, die dir deine Entscheidung erleichtern sollen. Sie werden dir einen Eindruck vermitteln, worauf du dich einlässt, wenn du dich in meine Hände begibst.“
Josies Gesichtsfarbe ist ganz rosig geworden und ihr Herz schlägt aufgeregt bis zum Hals, als sie darüber nachdenkt, um was für Aufgaben es sich wohl handeln könnte und ob sie ihnen gewachsen sein wird.
Victor hat sich wieder in die Lederpolster zurück gelehnt. „Ich bekomme vom Lieferservice eine Rückmeldung, wann es bei dir ankommt; ich werde dich dann anrufen und wir besprechen alles Weitere.“
Das Rot auf Josies Wangen ist noch ein wenig tiefer geworden und Victor holt sie schmunzelnd näher zu sich heran, um ihr einen Kuss auf die Lippen zu hauchen.
„Du bist unglaublich süß.“, sagt er und lacht leise. „Ach, bevor ich es vergesse: eine erste Aufgabe habe ich schon für dich. Sie mag ein bisschen unspektakulär klingen, aber sie ist wichtig.“
Josie schaut ihn mit großen Kinderaugen neugierig an, sodass er erneut grinsen muss. „Du trinkst bitte ab sofort mindestens zwei Liter Flüssigkeit am Tag, vorzugsweise Wasser.“, ordnet er an. „Mir ist nämlich aufgefallen, dass du viel zu wenig trinkst.“
„Wenn du meinst...“, lenkt Josie widerstandslos ein, „ Du bist hier der Mediziner.“
Victors Grinsen wird ein wenig breiter. Zärtlich greift er in ihren Nacken und holt sie ganz zu sich heran, um ihr ins Ohr zu flüstern: „Wenn dein Körper nicht genügend Flüssigkeit übrig hat, fallen die Ejakulationen leider nur dürftig aus...“ Sachte knabbert er sich ihren Hals hinunter und genießt dabei in vollen Zügen ihre ebenso verlegene wie erregte Reaktion. Wenn sie jetzt stehen würde, müsste er sie wahrscheinlich festhalten, damit sie nicht in die Knie geht...
Als er schließlich von ihr ablässt, ist nicht nur Josies Gesicht so heiß, dass es einem Dampfkessel Konkurrenz machen könnte und ihr Herz klopft so laut gegen ihre Brust, dass sie meint, es müsse noch draußen auf der Landstraße zu
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