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Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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stieß erneut sein triumphales Siegesgeheul aus, dessen Grund sie sich nicht erklären konnte, doch es stachelte ihre Wut auf ihn nur noch mehr an.
    Bring es zu Ende und du wirst für immer von ihm erlöst sein! Du willst doch, dass er niemandem mehr wehtun kann, oder?
    Ja, das wollte sie! Belial war dafür verantwortlich, dass sie ganz allein war, verlassen von jedem, den sie liebte und der ihr etwas bedeutete. Er hatte geplant, dass ihr eigenes Volk sie töten sollte, warum also sollte sie Mitleid mit ihm haben? Er trug die Schuld an Amaros und Johnsons Tod, er hatte es verdient, zu sterben.
    Sie sandte einen weiteren magischen Energiestoß auf Belialab, der ihn erneut an die Mauer warf, doch dieses Mal hielt sie ihn oben.
    Â»Du wirst niemanden mehr verletzen! Du wirst niemals mehr deine abartigen Spielchen mit jemandem treiben!«
    Egal, was er am heutigen Abend bezweckt hatte, an Belials überraschtem und zugleich schockiertem Gesichtsausdruck erkannte sie, dass er dies so nicht geplant hatte. Er fasste sich an den Hals und schnappte nach Luft, doch sein Gesicht bekam eine immer stärker werdende dunkelrote Färbung.
    Â»Hör auf damit!«, röchelte er.
    Bring es zu Ende!, wiederholten die Stimmen in ihrem Kopf gleich einem stetig rhythmischen Trommeln. Bring es zu Ende!
    Â»Autsch!«
    Der Bernstein war glühend heiß geworden, sodass Lilith die Kette reflexartig fallen ließ. Die Speichen des Amuletts hatten sich tief in ihre Haut gebrannt. Ungläubig starrte Lilith auf ihre schmerzende Hand. Sie fühlte sich, als erwache sie aus einer tiefen Trance. Meine Güte, sie war gerade kurz davor gewesen, Belial umzubringen! Was war nur in sie gefahren? Natürlich hatte sie ein Recht darauf, wütend zu sein, aber das entschuldigte noch lange nicht, zu was sie sich soeben fast hätte hinreißen lassen … Auf keinen Fall durften diese Stimmen noch einmal Macht über sie gewinnen!
    Doch ohne das Bernstein-Amulett war sie Belial genauso hilflos ausgeliefert wie Rebekka und Scrope. Die beiden lagen mittlerweile regungslos am Boden, doch Lilith hattekeine Zeit, sich um sie zu kümmern. Hastig bückte sie sich, um die Kette aus einem geschmolzenen Loch im Schnee zu fischen, doch im selben Moment wurde sie nach hinten geworfen und zu Boden gepresst.
    Wie ein Rachegott tauchte Belial über ihr auf, aus einer Wunde an seiner Schläfe lief ihm Blut über das Gesicht und in seinen Augen flackerte der Wahnsinn.
    Â»Du hättest mich beinahe umgebracht, du kleines Miststück!«, zischte er hasserfüllt.
    Eiserne Finger schlangen sich um ihren Hals und drückten unerbittlich zu. Lilith keuchte auf, hob die Hände und versuchte, sie wegzureißen, doch die Finger waren nicht real – allein seine dämonischen Kräfte waren es, die ihre Kehle zusammendrückten. Sie schlug in wilder Panik um sich, wühlte blindlings im Schnee auf der Suche nach dem schützenden Amulett und rang nach Luft, die jedoch nicht mehr in ihre Lungen gelangen konnte. Ihr Körper bäumte sich ein letztes Mal auf vor Schmerz, dann gab er den Kampf auf und Belials irres Grinsen vor ihren Augen begann zu verblassen.
    Es gab nichts mehr, was sie hätte tun können. Einzig der dunkle Nebel und das verklingende Echo der Stimmen waren ihr geblieben, doch sie war zu schwach, um sich erneut in diesen machtvollen Zustand versetzen zu können. Von den Rändern ihres Blickfeldes zog sich ein Kreis aus Finsternis immer enger zusammen. Es gab keine Rettung mehr, dies war das Ende …
    Gerade als sie endgültig in das Meer aus Dunkelheit zu versinken drohte, spürte sie, wie sich ein paar kleine ledrigeFinger auf ihre Hand legten und eine prickelnde Wärme ihren Arm hinaufströmte. Mit letzter Kraft drehte sie ihren Kopf, blinzelte angestrengt und sah verschwommen eine kleine Gestalt neben sich sitzen. Strychnin hatte die Augen geschlossen und murmelte etwas in einer ihr unbekannten Sprache. Schon wenige Augenblicke später brandete wieder die feurige Energie durch ihren Körper und der dämonische Chor erhob sich in voller Kraft.
    Â»Schnell!«, rief Strychnin.
    Belial, der ihn bisher scheinbar gar nicht wahrgenommen hatte, sah überrascht zur Seite. Lilith nutzte den Moment, biss die Zähne zusammen, hob ihre Hand und feuerte einen Energiestoß auf Belial ab, der ihn einige Meter zur Seite schleuderte. Augenblicklich löste sich der

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