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Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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sich einen Ruck. »Ich dachte, wir könnten eine Internetseite über Bonesdale, die Portalgräber und das Halloweenspektakel erstellen. Das wäre eine tolle Werbung und man könnte die Leute viel besser über Termine und besondere Events informieren. Wenn wir einen Shop mit den ›Creepy Christmas‹-Produkten einrichten, könnten wir die Sachen auf der ganzen Welt vertreiben, ohne dass die Leute extra nach Bonesdale kommen müssen. Es wäre wenigstens einen Versuch wert, schätze ich …« Sie brach ab und hielt gespannt die Luft an. Im ganzen Saal herrschte Totenstille.
    Scrope, der ihr mit vor der Brust verschränkten Armen zugehört hatte, löste sie wieder und setzte eine selbstzufriedene Miene auf, an der Lilith sofort erkennen konnte, dass sie wohl einen Fehler gemacht hatte.
    Â»Wenn du hier aufgewachsen wärst und unsere Regeln kennen würdest«, setzte er genüsslich zu einer Erklärung an, »wüsstest du, dass wir den technischen Errungenschaften der Menschheit skeptisch gegenüberstehen. Wir nehmen nicht jeden neumodischen Schnickschnack in unser Leben auf, nur weil die Menschen dies oder jenes gerade für absolut überlebenswichtig halten. Dir dürfte zum Beispiel nicht entgangen sein, dass hier auf St. Nephelius Autos verboten sind. Ebenso ist das Internet nur eine Modeerscheinung,die über kurz oder lang wieder verschwinden wird. Dein Vorschlag ist für uns völlig indiskutabel.«
    Â»Oh … Okay.« Liliths Schultern sanken herab. Hätte sie doch nur ihren Mund gehalten!
    Â»Mister Scrope?«, hallte eine dünne Stimme durch den Raum. Es war Christina McCarthy, die Schülerin aus dem Gremium. Ihre Augen hatten eine leuchtend violette Farbe, die an Lavendelblüten erinnerte, was typisch für Nekromanten war. »Ich würde gerne etwas dazu sagen, wenn ich darf.«
    Mit einer einladenden Handbewegung erteilte Scrope ihr das Wort.
    Â»Eigentlich finde ich Liliths Vorschlag sehr gut«, wagte sie Scrope zu widersprechen und Lilith wäre ihr vor Dankbarkeit am liebsten um den Hals gefallen. »Meiner Meinung nach ist das Internet nicht nur eine Modeerscheinung. Als Informationsquelle ist es mittlerweile unentbehrlich und die Zahlen belegen, dass immer mehr Menschen das Internet nutzen. Wenn Bonesdale eine Homepage hätte, würde sich das sicherlich positiv auf unser Dorf auswirken.«
    Â»Ich denke auch, dass das eine ganz großartige Idee ist«, stimmte Madame Sabatier Christina zu. »Denn, mein lieber Zachary, auch ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, meine Giftmischungen als Heilkräuter über das Internet zu vertreiben. Es wäre in unser aller Interesse, wenn wir in so eine Seite investieren.«
    Nun meldeten sich immer mehr Leute zu Wort und die Begeisterung, die sich ausbreitete, war im ganzen Saal spürbar. Nach einer kurzen Diskussion, der Scrope mit äußerstemMissfallen folgte, kam das Gremium zu dem Schluss, dass man so schnell wie möglich eine Internetseite für Bonesdale erstellen lassen würde.
    Â»Nachdem dieser Beschluss gefällt wäre, kommen wir nun zu wichtigeren Themen!«, donnerte Scrope mit zitterndem Doppelkinn vom Podium herab. »Der derzeitige Träger des Blutstein-Amuletts, Vadim Alexandréscu, hat uns ein Hilfegesuch zukommen lassen. Anscheinend sind Vânâtor in ihr Gebiet eingedrungen und kommen ihnen gefährlich nahe. Er hat uns gebeten, einige Magier zu ihnen zu schicken, um die Grenzen mit magischen Schutzschilden zu verstärken und noch weitere …«
    Lilith hörte ihm gar nicht mehr zu und musste sich Mühe geben, nicht mit einem allzu breiten Grinsen auf ihrem Platz zu sitzen. Alle Anwesenden – abgesehen natürlich von Scrope – hatten sich auf ihre Seite gestellt und ihren Vorschlag unterstützt. Die Leute nickten ihr anerkennend zu, warfen ihr dankbare Blicke zu oder schenkten ihr ein begeistertes Lächeln. Lilith fühlte sich so glücklich wie schon seit Tagen nicht mehr.
    Eineinhalb Stunden später erklärte Scrope die Versammlung für beendet und das kollektive Aufatmen im Saal war unüberhörbar. Lilith konnte nun nachvollziehen, warum Arthur so über die ungemütlichen Holzbänke gewettert hatte.
    Â»Verdammt«, stöhnte sie. »Ich glaube, ich habe einen Krampf im A…«
    Â»Lilith!«, fiel Mildred ihr scharf ins

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