Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
Vom Netzwerk:
verstecken.
    Â»Du willst mit Lilith Parker sprechen? Na schön …« Scrope wandte sich zu ihr um und sie konnte die Erleichterung in seinen Augen aufblitzen sehen. Dank Johnsons Vorschlag war es ihm fürs Erste erspart geblieben, auf seine ungeheuerliche Beleidigung reagieren zu müssen. Stattdessen durfte er nun mit ansehen, wie Lilith mit dieser unerfreulichen Situation klarkam. »Hören wir uns an, was sie zu deinem Regelverstoß zu sagen hat.«
    Alle Augen richteten sich auf Lilith. »Ich, also … ähm …«, stotterte sie hilflos. Sie hatte keine Ahnung, was es in der Welt der Untoten in diesem Fall für Gesetze und Strafen gab. Die paar Unterrichtsstunden, die sie bei den Bewohnern des Seniorenstifts bisher erhalten hatte, reichten noch lange nicht aus, um über solche Dinge Bescheid zu wissen. Nervös strich sie sich die Haare aus dem Gesicht.
    Das war mit Abstand der fürchterlichste Abend ihres Lebens, selbst mit Belial im Kindermoor zu kämpfen war nicht so schlimm gewesen wie diese Aneinanderreihung von Katastrophen. Was sollte sie denn jetzt nur sagen?
    Endlich entdeckte sie Mildred, die mittlerweile in der Nähe des Podiums stand. Arthur hielt ihre Schultern fest umklammert, als könne er sie nur mit Mühe davon abhalten, auf das Podest zu steigen. Als sich ihre Blicke trafen, schüttelte Mildred hastig den Kopf und ihre Lippen formten ein lautloses »Nein!«. Lilith runzelte die Stirn, sie hatte keinen Schimmer, was ihre Tante ihr damit sagen wollte. Wohl oder übel musste sie sich selbst aus dieser Sache hinausmanövrieren … Plötzlich kam ihr eine Idee. Vielleicht wusste sie ja zu wenig über die Gesetze der Nocturi, aber immerhin hatte es an diesem Abend schon einmal funktioniert, dass sie wie ein Mensch gedacht hatte – schließlich hatte das Gremium begeistert ihren Vorschlag mit der Webseite aufgenommen.
    Â»Nun, wenn Johnson entgegen der Abmachung Menschen angreift, wäre … wäre es vielleicht sinnvoll, der Kriminalpolizei den Tipp zu geben, dass im Schattenwald ein Verrückter ist, der sich für einen Vampir hält. Sie könnten Johnson festnehmen und für den Rest seines Lebens hinter Gitter stecken.«
    Â»Die Kriminalpolizei?«, echote Scrope, dieses Mal wahrhaft erstaunt. Er konnte anscheinend kaum glauben, was Lilith gerade vorgeschlagen hatte. »Du willst Johnson damit drohen, ihm menschliche Gesetzeshüter ins Haus zu schicken?«
    Als Johnsons amüsiertes Lachen durch den Raum schallte, fuhr Scropes Kopf wütend herum.
    Der Vampir schlich mit aufreizender Langsamkeit auf Lilith zu. »Ich bibbere schon vor Angst, ehrwürdige Führerinder Nocturi. Wenn du weiterhin so beherzt durchgreifst, werden wir noch viel Spaß zusammen haben!« Er stand nun direkt vor ihr und sog mit bebenden Nasenflügeln die Luft ein. »Ah, Null negativ, eine meiner Lieblingsblutgruppen! Sie ist wie ein guter Wein – sie passt zu allem. Ich kann nur hoffen, dass die Polizisten ähnlich gut schmecken werden.«
    Hatte der sie nicht mehr alle? Lilith knirschte mit den Zähnen. Zugegeben, ihr Vorschlag mit der Polizei war vielleicht nicht ganz durchdacht gewesen, aber musste man deswegen gleich so arrogant und bösartig werden?
    Â»Gut, dann war das eben eine Scheißidee!«, entfuhr es ihr säuerlich. Sie trat zum Rand des Podiums und gab sich Mühe, seinen hochmütigen Blick gebührend zu erwidern. »Aber das gibt dir noch lange nicht das Recht, hier wie ein unbesiegbares Scheusal herumzustolzieren und mein Blut als Abendessen anzusehen, Blödmann!«
    Johnson zog erstaunt eine Augenbraue hoch. »Wenigstens bist du temperamentvoll und selbstbewusst, genau wie dein Großvater.«
    Â»Ich bin überhaupt nicht wie mein Großvater!«, fauchte sie. So langsam hatte sie wirklich genug davon, sich hier von jedermann beleidigen zu lassen.
    Johnsons Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen und entblößte dabei eine Reihe messerspitzer Zähne, bei deren Anblick es Lilith kalt den Rücken runterlief. Bei keinem anderen Vampir in Bonesdale hatte sie so etwas je gesehen. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, ihn nicht gleich als Blödmann zu betiteln …
    Â»Ich freue mich schon auf unser nächstes Zusammentreffen!«, sagte er augenzwinkernd.
    Er wandte sich um, gab seinen beiden Gefolgsleuten ein Zeichen und gemeinsam

Weitere Kostenlose Bücher