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Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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erstauntes Raunen ging durch den Saal.
    Â»Wie ihr alle sehen könnt, leuchtet das Bernstein-Amulett bei ihr nicht einmal halb so stark wie bei Baron Nephelius. Bei ihm erstrahlte er wie eine Sonne, so golden und hell, dass es einen fast blendete. Aber bei Lilith ist es nur ein leichtes Glimmen.«
    In diesem Punkt musste Lilith ihm sogar recht geben. Bei ihrer Auseinandersetzung mit Belial im Kindermoor hatte sie einen Blick auf dessen Amulett werfen und feststellen können, dass selbst sein schwarzer Onyx eine weitaus stärkere Leuchtkraft besaß als ihr goldener Bernstein.
    Â»Was willst du damit sagen, Zachary?«, fauchte Mildred.
    Â»Ich will damit sagen, dass ich Lilith Parker nicht für die rechtmäßige Trägerin des Bernstein-Amuletts halte! Wie aus heiterem Himmel ist sie hier in Bonesdale aufgetaucht und hat behauptet, dass sie die Enkelin des Barons und die zukünftige Führerin der Nocturi sei. Doch ich werde nicht zulassen, dass uns dieses Mädchen ins Unglück stürzt«, sagte er mit drohendem Unterton. »Nicht zuletzt angesichts ihres inkompetenten Verhaltens gegenüber Johnson stelle ich als stellvertretender Führer der Nocturi hiermit einen Misstrauensantrag. Ich verlange, dass Lilith Parker uns einen Beweis erbringt. Einen Beweis dafür, dass sie tatsächlich eine Nephelius ist.«
    Auf Mildreds Gesicht bildeten sich vor Aufregung rote Flecken und sie rang mit den Händen. »Wie sollen wir das denn anstellen? Glaubst du etwa, ich merke nicht, was du damit bezweckst? Dir geht es doch überhaupt nicht um unsere Sicherheit, dass ich nicht lache! Du verlogener, machtgieriger …« Sie stockte, wobei Lilith nicht sagen konnte, obihre Tante sich nur bemerkenswert gut beherrschen konnte oder ob sie gerade nach dem treffendsten Schimpfwort für Scrope suchte.
    Â»Bitte beruhige dich, Mildred!«, raunte Arthur ihr zu und legte ihr besänftigend die Hand auf den Arm. »Damit schadest du nicht nur dir, sondern vor allem Lilith!«
    Auch Isadora, Melinda, Sir Elliot und sogar Regius waren zu ihnen auf das Podium gekommen. Scrope schien sich von einer zornigen Sirene und den Bewohnern eines Seniorenstifts allerdings nicht im Mindesten beeindrucken zu lassen.
    Â»Wie ihr den Beweis erbringt, ist nicht meine Sache«, meinte er schulterzuckend. »Aber als Zeichen meines Entgegenkommens gebe ich euch Zeit bis zur Wintersonnenwende.«
    Â»Keine Sorge, ihr beiden«, flüsterte Arthur. »Ich habe eine Idee, wie wir diesem Spuk ein schnelles Ende bereiten können!«
    Während Mildred ihm einen hoffnungsvollen Blick zuwarf, starrte Lilith ihn wie vom Donner gerührt an. Sie hatte das ungute Gefühl, schon zu wissen, was er vorhatte …
    Arthur trat einen Schritt vor und ergriff das Wort: »Es gibt einen simplen und gefahrlosen Weg, diese Forderung zu erfüllen: Lilith wird das Tor zu Nightfallcastle öffnen, denn wir alle wissen, dass es nur ein Nephelius-Erbe schaffen kann, an den Wächtern vorbeizukommen.«
    Â»Genau!«, jubelte Mildred. »Damit werden endgültig alle Zweifel beseitigt sein. Auch wenn der Bernstein bei Lilith nicht so hell leuchtet wie bei ihrem Großvater, so hat dasAmulett sie dennoch nicht getötet und der Dämon Strychnin dient ebenfalls nur dem Träger des Amuletts. Aber wenn du unbedingt noch einen weiteren Beweis brauchst, Zachary, werden wir den gerne erbringen.«
    Mildred lächelte Arthur glücklich an. »Danke, du bist ein Genie!«, wisperte sie ihm zu.
    Lilith dagegen hatte das Gefühl, sich inmitten eines Albtraums zu befinden. Hilflos stand sie da und betete innerlich um eine Eingebung, wie sie aus dieser Sache wieder herauskommen konnte …
    Scrope schwieg einen Moment lang nachdenklich, dann nickte er zustimmend. »Gut, ich bin mit eurem Vorschlag einverstanden. Am Abend der Wintersonnenwende werden wir uns alle vor dem Tor zu Nightfallcastle versammeln und Lilith muss versuchen, an den Wächtern vorbeizukommen. Wenn sie es schaffen sollte, darf sie das Bernstein-Amulett behalten.«
    Scropes Schweinsäuglein hefteten sich auf Lilith und sein Mund verzog sich zu einem gemeinen Lächeln. Wie ein Blitzschlag durchzuckte Lilith die Erkenntnis: Er wusste Bescheid! Er wusste, dass sie das Tor zu Nightfallcastle nicht aufbekommen hatte, deswegen ging er auch so bereitwillig auf Arthurs Plan ein.
    Â»Andernfalls geht das Bernstein-Amulett bis

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